Dank Apple Watch kann das iPhone zu Hause bleiben! So geht es!
Eine Apple Watch mit LTE-Anbindung: Da kann das iPhone auch einmal zu Hause bleiben, denn alles Wichtige befindet sich jetzt am Handgelenk – und das ist eine Menge! Mit den folgenden Einsatzgebieten sind Sie für fast alle Eventualitäten gewappnet.
(Quelle: Unsplash/Daniel Romero)
Viele von uns fühlen sich geradezu nackt, wenn das iPhone nicht dabei ist. Doch was wird eigentlich vermisst? Das Gerät oder seine Möglichkeiten? Denn tatsächlich bietet die Apple Watch einen so überbordenden Funktionsumfang, dass es das iPhone nur noch in Ausnahmefällen braucht – oder als Kamera.
Ohne Mobilfunk geht es nicht
Doch unabhängig ist nur, wer eine Apple Watch «GPS+Cellular» am Handgelenk spazieren führt – also jenes Modell, das eine eSIM für den mobilen Internetzugriff bietet. Der Aufpreis für die Aluminiumausführung der Apple Watch Series 10 beträgt 90 Franken; bei den Modellen aus Titan und der Apple Watch Ultra ist die eSIM automatisch dabei.
Tipp: Klarheit verschafft die App Watch auf dem iPhone: Öffnen Sie unter Allgemein den Bereich Info. Jetzt steht unter Modellname entweder GPS oder GPS + Cellular.
Telefonieren
Einmal eingerichtet, wird die Apple Watch zum Telefon, das unter derselben Nummer erreichbar ist. Anrufe werden einfach mit einem Tipp auf das Display angenommen, Bild 1 A. Danach kann das Gespräch freihändig über die Apple Watch geführt werden. Das gilt sowohl für reguläre Verbindungen als auch für Gespräche via FaceTime.
Bild 1: Die Telefonie klappt ausgezeichnet, vor allem zusammen mit den AirPods
Quelle: PCtipp.ch
Sehr viel einfacher wird das Telefonieren mit den AirPods. Sie verbinden sich automatisch mit der Apple Watch, wenn kein anderes Apple-Gerät in der Nähe ist. Die Verständlichkeit wird für alle Beteiligten enorm verbessert.
Für eine Regulierung der Lautstärke reicht ein Drehen der digitalen Krone. Um ein Gespräch zu starten, wird entweder Siri geweckt («Rufe Paul an.») oder es wird die App Telefon hinzugezogen, wo schnell auf Favoriten zugegriffen wird B.
Geld und mehr
Als nächstes geht es der Brieftasche an den Kragen – mit all den Karten, die es sich darin bequem gemacht haben. Denn das Bezahlen mit Apple Pay ist eine der Kernfunktionen der Apple Watch. Wer diesen Komfort einmal erfahren hat, kann nicht mehr zurück. Denn heute beharrt kaum noch ein Geschäft auf Bargeld, auch nicht bei kleinsten Beträgen.
Heute bietet jede namhafte Kredit- und Debitkarte die Anbindung an Apple Pay – und wenn nicht, wird es höchste Zeit für einen Wechsel. Die Karten werden am iPhone in der AppWallet hinterlegt und anschliessend an der Apple Watch aktiviert, Bild 2 A. Sie erwachen für den Zahlungsvorgang, indem die Seitentaste zweimal angetippt wird B. Zu den besonderen Eigenschaften von Apple Pay gehört auch, dass beim Bezahlen nie die PIN verlangt wird, egal wie hoch der Betrag ist. Denn die PIN muss ja bereits eingegeben werden, um die Apple Watch beim Anlegen zu entsperren.
Bild 2: Apple Pay ist für viele die Anwendung schlechthin auf der Apple Watch
Quelle: PCtipp.ch
Tipp: Welche Karte standardmässig angezeigt wird, legen Sie am iPhone in der App Watch im Bereich Wallet & Apple Pay fest.
Kundenkarten
Doch im Portemonnaie befinden sich fast immer auch die Kundenkarten – und die müssen ebenfalls ersetzt werden. Das gilt zum Beispiel für Karten von Migros und Coop, die zwar eine eigene App anbieten, aber leider keine Unterstützung für die Apple Watch.
Hier springt die kostenlose App SuperCards in die Bresche. Sie finden diese im App-Store unter go.pctipp.ch/3423. In der App lassen sich beliebige Kundenkarten erfassen und das erst noch in einem passenden Design. Diese Karten werden später über die gleichnamige App auf der Apple Watch abgerufen, Bild 3.
Bild 3: Wenn der Anbieter nicht will, hievt SuperCards die Karten auf Ihre Apple Watch
Quelle: PCtipp.ch
Billett kaufen
Es ist ein Trauerspiel: Die SBB-App, eine der populärsten Apps der Schweiz, bietet für die Funktion EasyRide keine Unterstützung der Apple Watch, obwohl es sich geradezu aufdrängt: GPS, Kreditkarten, NFC … alles wäre vorhanden. Also braucht es für den unkomplizierten Billetkauf weiterhin das iPhone.
Doch es gibt ein Schlupfloch: Wenn das Billet in der SBB-App gekauft und der QR-Code eingeblendet wird, tippen Sie rechts oben auf die drei Punkte. Nun lässt sich das Ticket ganz unten Zu Wallet hinzufügen, Bild 4 A. Nur ein paar Augenblicke später erscheint das Ticket auch in der Wallet-App auf der Apple Watch und lässt sich wie eine Kreditkarte über die Seitentaste aufrufen B.
Bild 4: Billette der SBB-App lassen sich via Wallet an der Apple Watch vorzeigen
Quelle: PCtipp.ch
Sesam, öffne dich!
Um den Ballast weiter zu reduzieren, bleiben auch die Haustürschlüssel daheim. Um trotzdem in die eigenen vier Wände zu gelangen, gibt es verschiedene Lösungen und Ansätze. Hier sind zwei davon, die sich bei uns bestens bewährt haben.
Über die Garage
Der Antrieb für das Garagentor wird durch einen Meross-MSG100HK-Garagentoröffner ergänzt, Bild 5. Dieser wird in Apple HomeKit eingebunden. Anschliessend lässt sich das Garagentor über Siri hochfahren, auch an der Apple Watch: per «Öffne die Garage». Ausserdem wird das Garagentor automatisch auf dem Display im Auto angezeigt – vorausgesetzt, das Infotainment des Autos versteht sich mit Apple CarPlay.
Bild 5: Der Toröffner von Meross reagiert auch, wenn Sie Siri über die Apple Watch befehligen
Bild 6: Das U200 von Aqara ist ein wahrer Alleskönner unter den Schlössern
Quelle: PCtipp.ch
Um hingegen die Haustür durch einen Antrieb zu öffnen, kennt der Markt zahlreiche Möglichkeiten, etwa die elektrischen Drehknäufe der Firma Nuki. Doch ein Traumschloss schlägt sie alle: das Aqara U200, Bild 6. Auf der Innenseite dreht der Motor den Schlüssel, auf der Aussenseite wird das zugehörige Display aufgeklebt. Es bietet den Zugang via Code, Fingerscanner, App oder NFC. Doch vor allem gehört es zu den seltenen Vertretern, die Apple HomeKey unterstützen.
Einmal eingerichtet, wird die Apple Watch oder das iPhone ohne weitere Interaktion gegen die Tastatur gehalten, damit sich die Türe entriegelt. Alle Familienmitglieder, die in der Home-App erfasst sind, finden ihren digitalen Schlüssel automatisch via Wallet auf dem iPhone und der Apple Watch.
Info: Gesehen bei digitec.ch für 279 Franken. Ohne Abo oder Folgekosten, bedingt aber einen Thread Border Router: also einen Aqara Hub M3, einen HomePod mini oder ein anderes fähiges Gerät.
Ohne Autoschlüssel
Das Aqara U200 kann mit ein wenig gutem Willen überall nachgerüstet werden. Das lässt sich bei Autos leider nicht behaupten, wenn Apple CarKey gewünscht wird. Auch hier wird die Tür und der Motor über das iPhone oder die Apple Watch aktiviert. Allerdings ist die Technologie noch selten. Auf der Apple-Website unter go.pctipp.ch/3229 sind zwar über 800 Automodelle aufgelistet, die sich mit CarPlay verstehen; doch CarKey unterstützen nur jene Modelle, die mit einem Schlüsselsymbol markiert sind. Und damit reduziert sich die Auswahl vornehmlich auf ein paar Modelle von Hyundai, Kia und BMW.
Das mobile Gedächtnis
Unterwegs hilft die Apple Watch dabei, sich zu erinnern – oder den Weg zurück zu finden.
Navigation hin und zurück
Als Fremder in der Stadt vergisst man schnell, in welcher Ecke das Auto geparkt wurde. Kein Problem: Öffnen Sie beim Ausgangspunkt auf der Apple Watch die App Karten. Die aktuelle Position wird angezeigt. Tippen Sie auf das Display und im folgenden Dialog ganz unten auf die Schaltfläche Standort markieren.
Um sich später zu dieser Stelle navigieren zu lassen, öffnen Sie die Karte erneut. Suchen Sie den roten Pin, Bild 7 A. Der Massstab wird mit der digitalen Krone der Aple Watch geändert, der Ausschnitt mit dem Finger. Tippen Sie zuerst auf den Pin und anschliessend auf die Schaltfläche Route. Jetzt wählen Sie eine der möglichen Routen, um die Navigation zu starten B. Wenn eine Route für das Auto angezeigt wird, Sie aber lieber zu Fuss gehen möchten, tippen Sie auf das Symbol rechts oben C, um das Verkehrsmittel zu ändern.
Sprachmemos
So mancher Geistesblitz entfleucht, weil nichts zum Schreiben in Griffweite lag. Abhilfe bietet die App Sprachmemos: Ein Druck auf die rote Taste startet die Aufnahme und hilft gegen das Vergessen, Bild 8 A. Danach lassen sich die Sprachaufnahmen natürlich auf der Apple Watch abspielen B. Zusätzlich werden sie auch über iCloud mit dem Mac und dem iPad abgeglichen.
Erinnerungen
Erinnerungen lassen sich mit Siri ganz gut erstellen. Mein Favorit: «Erinnere mich zu Hause …». Damit meldet sich die Apple Watch automatisch mit der gewünschten Erinnerung, sobald ich daheim ankomme.
Einkaufsliste
Auch der schnöde Einkaufszettel wurde bei uns längst durch die App Erinnerungen abgelöst, die wahlweise durch das iPhone, iPad oder den Mac gefüllt wird. Im Geschäft wird die Liste abgearbeitet, während die Hände freibleiben, Bild 9 A. Doch es wird sehr schnell lästig, wenn die Apple Watch nach kurzer Zeit zurück auf das Zifferblatt springt. Um das zu verhindern, öffnen Sie die Einstellungen der Apple Watch. Im Bereich Allgemein tippen Sie auf Zur Uhr zurück B, um eine App statt 2 Minuten eine Stunde lang offenzuhalten.