Tipps & Tricks 13.02.2015, 07:00 Uhr

Hauptbrowser kaputt und der IE ist weg: Was nun?

Angenommen, Sie verwenden seit langem einen anderen als den Internet Explorer als Standardbrowser. Nun hat sich jener Browser aber derart hoffnungslos aufgehängt, dass Sie zumindest für die Fehlersuche vorübergehend wieder den IE nutzen wollen. Aber der ist verschwunden! Wo und wie kriegen Sie ihn zurück - ohne Browser?
Lösung: Eine nicht mal so seltene Situation. Sie haben sich irgendwann vom Internet Explorer (IE) getrennt und waren zufrieden mit Firefox, Chrome oder Opera. Nun bräuchten Sie den IE aber doch noch einmal: Ihr eigentlicher Standardbrowser hat sich aus irgend einem Grund komplett aufgehängt und ist mit den Ihnen bekannten Methoden nicht mehr zum Leben zu erwecken. Sie würden ja gerne einen anderen herunterladen oder online auf Fehlersuche gehen, aber hierfür bräuchten Sie eben wieder eines: nämlich einen Browser. Und der ist ja defekt.
Die Katze beisst sich definitiv in den Schwanz, wenn Sie nach dem Umstieg auf Ihren bevorzugten Browser auch den Internet Explorer «deinstalliert» haben. Sie brauchen einen Browser, um einen anderen Browser herunterzuladen. Hartgesottene IE-Feinde können natürlich auch zur Methode per FTP greifen; aber dieser Aufwand ist doch etwas hoch.
Auch wenn z.B. auf Ihrem Windows 7 der Internet Explorer zu fehlen scheint, ist jener immer noch vorhanden. Microsoft verwebt den Browser untrennbar mit dem System, weil er viele Komponenten mit dem Windows Explorer teilt. Wenn Sie den IE also einst «deinstalliert» haben, dann wurden im Prinzip nur ein paar Einträge geändert und Verknüpfungen entfernt. Das ändern Sie bequem wieder zurück.
Öffnen Sie in der Systemsteuerung den Bereich Programme/Programme und Funktionen. Klicken Sie in der linken Spalte auf Windows-Funktionen aktivieren oder deaktivieren. Haken Sie in der jetzt geöffneten Dialogbox den Internet Explorer an und klicken auf OK.
Aktivieren Sie den Internet Explorer wieder
Die erforderlichen Dateien und Einträge werden wieder hinzugefügt, dann ist der Internet Explorer wieder da. (PCtipp-Forum)



Kommentare
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Nebuk
14.02.2015
Ich denke jedes OS ist ein Flickteppich. Wenn ein Programm eine gewisse Komplexität erreicht hat, ist es kaum möglich es komplett gegen alles abzusichern.

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Katharina B.
14.02.2015
Windows OS = Flickteppich ohne Ende Windows 8x hat 60 Millionen Zeilen Quellcode. Eine typische Linux Distribution 204 Millionen Zeilen. MVS/ESA, eines der stabilsten Betriebssysteme, das je gebaut wurde, hatte 1 Million Zeilen. OS/400 ein weiteres nachweislich unter den stabilsten: 2 Millionen. Wartungszyklen ('Patchdays'): Win: Monatlich Linux: Täglich MVS und OS/400: Quartal. Fehlerraten: Der Industriedurchschnitt an Fehlern (‘Bugs) ist 15 – 50 pro 1000 Zeilen, abhängig von den Coding-Techniken. MS: Inhouse Tests: 10 – 20 Defekte pro 1000 Zeilen. Ausgelieferte Versionen: 0,5 pro 1000 Zeilen. Cleanroom Development nach Harlan Mills: 3 Defekte pro 1000 Zeilen inhouse und 0,1 Release-Version. Entgegen der Intuition steigt die Fehlerrate nicht überproportional zur Anzahl Quell Code Zeilen. Es ist statistisch gesehen eine lineare Funktion. Wird der Mittelwert der Fehlerquote des Industriedurchschnitts genommen, also 32,5, so bestehen 32 Defekte pro 1000 Zeilen in der Phase inhouse tests, 64 pro 2000, usw. Diese Rate ist konstant und unabhängig von der Sprache des Quell Codes. Die Fehler Quote des ausgelieferten Produktes ist aber direkt abhängig von der Methode des Projekt Managements, bzw Changemanagements, die Test Methodik, und da der Unterschied zwischen formalen Testfällen zur Abnahme versus statistische Verfahren der Fehler Findung. (Formale Testfälle finden wegen des inhärenten Selektionsbias viele Defekte nicht). Auch mit den statistischen Verfahren nach Cobb und Mills gibt es sehr wenige Projekte, die je eine Rate von 0 Defekten des ausgelieferten Produktes erreichten. Diese haben alle weniger als 500‘000 Zeilen Quell Code (als Beispiel die Software des Space Shuttle). Quelle: Steve McConnell, Code Complete und Cobb and Mills. Soweit das wissenschaftliche. Es gibt also theoretisch schon keine fehlerfreie Software, ausser bei eingebetteter Industriesoftware mit überschaubarer Code-Menge und mit sehr rigorosen und sehr teuren Methoden der Qualitätssicherung. Die Wartungszyklen oben sind aber ein Hinweis darauf, dass der Grad der Offenheit eines Systems kombiniert mit einem Fehlen rigoroser integrierter Tests die Wahrscheinlichkeit, Defekte nicht zu finden, erhöht. Die Consumer- bzw Communityversionen von Linux sind da statistisch gesehen eher am schlechten Ende. Die teuren, bezahlten Versionen mit methodischem Releasemanagement am guten Ende. Letzteres betrifft auch die proprietären Systeme). MS steht etwas dazwischen, da MS im Releasemanagement einen Kompromiss zwischen schneller Response und geprüfter Stabilität fährt, aber durch die Planbarkeit punktet.

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Lassie
14.02.2015
Ohhhh diese sachlichen Erläuterungen gepaart mit Wissen. Für mich als MS Windows User gibt es nichts schöneres als so etwas zu lesen. Vorausgesetzt, man versteht das geschriebene. :)