Tipps & Tricks 21.11.2017, 07:00 Uhr

Firefox: Was ist mit meinen Add-Ons los?

Seit dem Firefox-Update auf Version 57 funktionieren zahlreiche Add-Ons nicht mehr. Wieso ist das so – und was kann man tun?
Die WebExtensions sind ein neuer Add-On-Standard für Firefox. Die neuen Erweiterungen sollen schneller und sicherer sein und lassen sich auch viel einfacher auf andere Plattformen (z.B. auf den Firefox für Android) portieren. Die ersten WebExtensions haben bereits in einer früheren Firefox-Version Einzug gehalten. Dort haben sie sich zunächst parallel zu den herkömmlichen Erweiterungen platziert. Doch mit dem Update auf Version 57 wurden die nach altem Standard programmierten Erweiterungen deaktiviert.
Die Add-On Entwickler waren schon seit Frühjahr 2017 über die Neuerungen informiert. Mozilla hatte sie gebeten, ihre praktischen Firefox-Zusätze an den neuen Standard anzupassen. Die «Deadline» stand schon seit Monaten fest: Firefox Version 57, im November 2017. Seit dieser Version werden die alten Erweiterungen nicht mehr unterstützt, nur noch WebExtensions (kurz WE) sind zugelassen. Mozilla informiert auf dieser Webseite darüber.

Was tun, wenn eine Erweiterung fehlt?

Öffnen Sie im Firefox oben rechts das Hamburger-Menü (mit den drei Querstrichen) und gehen Sie darin zu Add-Ons. In der linken Spalte sehen Sie zwei Icons in Form eines Puzzleteils. Das erste sind die installierten (und WE-kompatiblen) Erweiterungen. Klicken Sie aber mal aufs zweite Puzzleteil, das mit einem Warndreieck versehen ist. Hier finden Sie die Add-Ons, die in Firefox Quantum (so heisst die Version 57) deaktiviert worden sind.
Hier sind installierte, aber deaktivierte Add-Ons aufgelistet
Tipp 1: Über den Link Mehr finden Sie jeweils heraus, wozu die Erweiterung gedient hat. Klicken Sie gleich dort auf den Link zur Homepage des Entwicklers bzw. seines Produkts. Halten Sie auf der nun geöffneten Webseite Ausschau nach neuen Informationen. Vielleicht lässt der Entwickler etwas darüber verlauten, wie es um die Anpassung seines Add-Ons an den WE-Standard steht. Es kann auch sein, dass er die Entwicklung aufgegeben hat. Vielleicht empfiehlt er dort in einem solchen Fall wenigstens ein ähnliches Add-On eines anderen Entwicklers. Die Entwicklerwebseite ist in jedem Fall eine wichtige erste Anlaufstelle.
Tipp 2: In den Details zur deaktivierten Erweiterung sehen Sie meist auch das Datum, an dem sie zuletzt aktualisiert worden ist. Wenn Sie – wie im folgenden Beispiel – ein länger zurückliegendes Datum sehen, können Sie das Add-On weitgehend als «verlassen» betrachten. Ein Blick auf die Entwickler-Webseite dürfte aber dennoch Aufschluss geben, ob noch etwas geplant ist.
Das letzte Update dieses Add-Ons ist über ein Jahr her; das wird wohl nix mehr!
Tipp 3: Klicken Sie hinter dem deaktivierten Add-On auf Ersatz finden. Die Vorschläge sind manchmal halbwegs treffend, manchmal überaus unsinnig. Beispiel: das Add-On zur Suche im Leo.org-Wörterbuch. Hier wird auf den ersten Blick nichts Passendes vorgeschlagen. Noch ist aber nicht aller Tage Abend!
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Website besuchen, Ersatz zulegen und: deinstallieren ...

Tipp 4: Besuchen Sie die Firefox-Add-On-Webseite (https://addons.mozilla.org/de/firefox/). Suchen Sie dort mit einem kurzen, passenden Stichwort. So findet die Suche nach Leo tatsächlich ein weiteres Add-On namens «LEO Wörterbücher»; es ist das offizielle Add-On der Leo.org-Seitenbetreiber und funktioniert bereits unter Firefox 57.
Tipp 5: Haben Sie einen möglichen WE-kompatiblen Ersatz entdeckt, schauen Sie sich unbedingt die Bewertungen an; besonders auch die Bewertungstexte anderer Anwender. Hierzu diene zum Beispiel die Suche nach einem Nachfolger des deaktivierten Add-Ons «ChromeView». Unter dem Stichwort «Chrome» fanden sich zwar mindestens drei potentielle Nachfolger. Allerdings ist bei allen dreien die Installation einer zusätzlichen Software nötig. Das ist nicht die Idee eines Add-Ons und hat bei den anderen Benutzern auch zu entsprechend bissigen Kommentaren und gnadenlosen 1-Sterne-Bewertungen geführt.
Unter dem Stichwort Chrome fanden sich zwar einige mögliche Nachfolge-Kandidaten für «ChromeView»; aber die Kommentare waren eher abschreckend
Tipp 6: Konnten Sie für eins Ihrer deaktivierten Add-Ons einen vollwertigen Ersatz finden? Dann wechseln Sie im Firefox zurück zur Liste der deaktivierten Add-Ons und deinstallieren Sie das alte via Entfernen. Haben Sie keinen Ersatz gefunden? Oder mussten Sie zu einem Add-On greifen, das Ihre Ansprüche nur teilweise erfüllt? Lassen Sie das alte Add-On noch einige Monate installiert. Besuchen Sie hie und da die Liste der deaktivierten Add-Ons. Klappen Sie oben das Zahnrad-Icon auf und benutzen Sie Auf Updates prüfen. Wird kein Update gefunden, kann es dennoch sein, dass eins der Add-Ons inzwischen aktualisiert wurde. Benutzen Sie darum im Zahnradmenü auch Kürzlich durchgeführte Updates anzeigen. Vielleicht können Sie eins Ihrer «verlorenen» Add-Ons nun wieder aktivieren.



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