Tipps & Tricks 04.04.2011, 10:14 Uhr

Praxis: Internet Explorer 9 optimieren

Der neue Browser Internet Explorer 9 ist gut. Mit ein paar Kniffen lässt er sich nochmals verbessern und individualisieren. So gehts.
Der Internet Explorer 9 bietet eine aufgeräumte und auf das Nötigste reduzierte Bedienoberfläche. Zahlreiche Funktionen sind aber trotzdem über die offensichtlichen Bedienelemente zu erreichen. Andererseits verbirgt sich Optimierungspotenzial unter der Haube, hier ist eine Änderung in der Registry notwendig.
Hier finden Sie Tipps zur Optimierung des Internet Explorer 9.

Start beschleunigen

Start beschleunigen
Nach der Neuinstallation von Internet Explorer 9 startet der Browser zügig. Aber spätestens nach ein paar Tagen und der Installation einiger Add-Ons dauert es schon länger. Und irgendwann trödelt der IE9 beim Start wie früher sein Vorgänger.
Add-On-Verwaltung: Der IE9 liefert Ihnen hier Informationen zu den Erweiterungen
In der Regel ist es aber nicht der Browser, der langsamer wird, sondern jedes vom Anwender installierte Add-On will auch geladen sein. Einige Erweiterungen erweisen sich dabei als Startbremse. Bei der Identifizierung der langsamen Erweiterungen hilft die Add-On-Verwaltung des Browsers. Sie erreichen Sie über die Schaltfläche Extras (das Zahnradsymbol rechts oben). Der IE9 listet nicht nur die installierten Erweiterungen auf, sondern auch einige ihrer Kenndaten wie die benötigte Ladezeit. So lassen sich Leistungsbremsen identifizieren und gegebenenfalls durch Alternativen ersetzen. Sie können die entsprechende Erweiterung auch deaktivieren, allerdings führt das spätestens dann zu Fehlfunktionen, wenn eine Webseite davon Gebrauch machen will. Auf den Angaben basiert übrigens auch der Add-On-Leistungsratgeber von IE9. Er verwendet die Add-On-Ladezeit und benachrichtigt Sie bei Add-Ons, welche die Browsersitzung verlangsamen. Microsoft hat den Schwellwert standardmässig auf 0,2 Sekunden voreingestellt.

Mehr Downloads gleichzeitig

Mehr Downloads gleichzeitig
Mehrere Downloads: Legt man diese beiden Werte neu an, kann der IE9 mehrere gleichzeitige Downloads durchführen
Standardmässig lädt der IE9 maximal zwei Downloads gleichzeitig von einer Website. Über die Registry lässt sich dieses Limit erhöhen. Die Anzahl der gleichzeitigen Downloads wird über zwei verschiedene Werte in der Registry gesteuert: MaxConnectionsPerServer und MaxConnectionsPer1_0Server. Diese müssen vom Nutzer neu angelegt werden, der relevante Pfad ist:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Internet Settings
Die beiden Einträge sind hier als DWORD-Wert (32 Bit) einzutragen. Anschliessend müssen den jeweiligen Einträgen noch Werte zugewiesen werden, hier kann der Nutzer frei wählen. Daten wie 4 und 6 sind allerdings relativ sicher, unter Umständen kann das System sonst zu instabil werden.

Schneller mit Tastenkürzeln

Schneller mit Tastenkürzeln
Oftmals ist man mit Tastatur-Shortcuts deutlich schneller unterwegs als wenn man mit der Maus durch die Optionen des Internet Explorer 9 navigiert.
Folgende Tastenkombinationenl sind im IE9 enthalten:
STRG + T: Öffnet einen neuen Tab
STRG + 1 - 9: Wechselt zum ersten, zweiten usw Tab.
STRG + 9 wechselt zum letzten Tab.
STRG + K: Dupliziert den aktuellen Tab.
STRG + W: Schließt aktuellen Tab.
ALT + D: Wechselt in die Adressleiste und markiert einen eventuell vorhandenen Inhalt.
ALT: Zeigt die zusätzliche Menüleiste
F7: Startet das Carret Browsing, anschliessend kann man mit den Pfeiltasten durch die aktuelle Webseite navigieren.
F11: Wechselt in den Vollbildmodus
F12: Zeigt die Developer-Tools an
ALT + 5: Erzwingt den IE 5 Rendering-Modus
ALT + 7: Erzwingt den IE 7 Rendering-Modus
ALT + 8: Erzwingt den IE 8 Rendering-Modus
ALT + 9: Erzwingt den IE 9 Rendering-Modus
ALT + 0: Setzt den Rendering-Modus zurück
ALT + M: Wechselt zur Homepage
STRG + J: Wechselt zum Download-Manager
STRG + ENTER: Erweitert die Eingabe der Adressleiste um www. und .com.
Einige der Shortcuts arbeiten auch mit früheren Versionen des Internet Explorers

Integrierte Developer Tools nutzen

Integrierte Developer Tools nutzen
Entwicklerhilfe: Die Dev Tools im IE9 können auch anzeigen, wie lange der Download einzelner Objekte dauert
Entwickler können über die integrierten Developer Tools Code auslesen. Und Sie können beispielsweise auch die Netzwerkverbindungen überprüfen. Die im Internet Explorer 9 integrierten Developer Tools können Sie per F12 oder über das Menü Extras (Alt+X) im Unterpunkt F12 Entwicklertools einblenden. Sie werden im unteren Drittel des Browsers angezeigt. Die Applikation lässt sich auch vom Browser lösen, der passende Button ist neben dem Schliessenknopf angeordnet.
Die Schaltflächen zu HTML und CSS zeigen die jeweiligen Optionen zum Aufbau der Website an. Zudem kann man die Scripte der Seiten auslesen und debuggen. Besonders interessant ist zudem die Option Network. Diese arbeitet ähnlich wie ein Network-Sniffer, zeichnet aber nur den Traffic zwischen Website und dem einzelnen Nutzer auf. So kann man etwa die Timings überprüfen oder testen, wie lange der Download eines einzelnen Elements dauert.

Menüleiste oberhalb der Adressleiste anzeigen

Menüleiste oberhalb der Adressleiste anzeigen
Toolbar nach oben: Der Eintrag verschiebt die Tool-Leiste an das obere Ende des Internet Explorers
Normalerweise zeigt der Internet Explorer 9 die Menüleiste unterhalb der Adressleiste an. Mit einem Eingriff in die Registry kann man dies ändern. Die Menüleiste ist zu sehen, wenn man die Alt-Taste drückt. Dazu muss im Pfad
HKEY_CURRENT_USER\Software \Microsoft\Internet Explorer\Toolbar\WebBrowser
ein neuer DWORD-Wert (32 Bit) angelegt werden. Dieser trägt den Namen ITBar7Position, als zugehöriger Wert ist eine 1 einzutragen.
Nach einem Neustart findet sich die Leiste am oberen Ende des Internet Explorers. Allerdings hat der Tipp auch ein paar Nachteile: So wird beispielsweise hinter den Tabs immer ein schwarzer Balken angezeigt. Zudem funktioniert Drag&Drop nicht mehr. Um die Funktion wieder zu deaktivieren, kann man den Wert entweder auf 0 setzen oder den Wert komplett löschen.

Menüleiste ständig anzeigen

Menüleiste ständig anzeigen
Menüs aktivieren: Dieser Registry-Eintrag zeigt dauerhaft die zusätzliche Menüleiste im IE9 an
Die Menüleiste im Internet Explorer 9 bietet einen schnellen Zugriff auf die verschiedenen Funktionen, etwa die Favoriten, die verschiedenen integrierten Tools oder die Ansichts-Einstellungen. Normalerweise kann man diese Leiste durch einen Druck auf die Alt-Taste einblenden.Um die Leiste dauerhaft anzuzeigen, muss in der Registry ein neuer Eintrag angelegt werden. Der erste Schlüssel namens Internet Explorer wird im Pfad
HKEY_CURRENT_USER\Software\Policies\Microsoft
eingetragen. Darin wird anschliessend ein weiterer Unterschlüssel namens Main eingetragen. In diesem Unterschlüssel wird nun ein neuer DWORD-Wert (32 Bit) namens AlwaysShowMenus eingetragen. Die Daten in diesem Wert sind anschliessend auf 1 zu setzen. Nach einem Neustart sollten die Menüs automatisch und dauerhaft im IE9 angezeigt werden.

Immer als Vollbild starten

Immer als Vollbild starten
Immer im Vollbild: Dieser Registry-Eintrag regelt die Startansicht des IE9
Auf Wunsch füllt der IE9 den kompletten Bildschirm aus, allerdings nur, wenn der Nutzer den Modus aktiviert. Über einen Registry-Eingriff lässt sich das ändern. Im Normalbetrieb wechselt der Browser mit einem Druck auf die Taste F11 vom Fenster- in den Vollbildmodus. Wer aber standardmässig im Vollbild browsen will, der kann dies leicht über die Registry einrichten.Der relevante Pfad dafür ist
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Internet Explorer\Main
Hier findet man den Wert FullScreen. Dieser ist standardmässig auf no gesetzt. Ändert man diesen Eintrag auf yes, startet der Internet Explorer 9 ab dem nächsten Mal direkt im Vollbildmodus.

Beta und RC des Internet Explorer 9 deinstallieren

Beta und RC des Internet Explorer 9 deinstallieren
Versteckt: Die Beta des IE9 wird über die Update-Funktion deinstalliert
Nur über einen Umweg kann man Vorabversionen des IE9 wieder loswerden. Aus unverständlichen Gründen verzichtet Microsoft darauf, die Beta des Internet Explorer 9 in der normalen Programmübersicht aufzuführen. Dazu kommt, dass die Vorabversionen den installierten Internet Explorer überschreiben. Wer die Beta oder den RC wieder entfernen will, der muss einen Umweg gehen.
Die Internet-Explorer-9-Beta-Version trägt sich in Windows Vista und Windows 7 im Bereich Installierte Updates ein. Um in das Menü zu gelangen, kann man entweder in Programmen und Funktionen auf die Schaltfläche Installierte Updates anzeigen klicken oder diesen Text direkt in das Suchfenster des Windows-Startmenüs eintragen.Die Ansicht braucht eine Weile, um alle Einträge darzustellen. Anschliessend kann man den IE9 per Rechtsklick oder über die entsprechende Schaltfläche deinstallieren. Er wird dann automatisch wieder durch eine Vorgängerversion ersetzt.

Windows 7: Anheften von Webseiten

Windows 7: Anheften von Webseiten
Zuwachs: Mit dem Internet Explorer 9 kann man Webseiten an der Taskleiste anheften. (Foto: Microsoft TechNet)
Der Internet Explorer 9 unterstützt die Integration von Webseiten auf Computern unter Windows 7 durch das Anheften an der Taskleiste, auf den Desktop oder in das Startmenü. Damit sind auch neue Funktionen verbunden, wenn der Entwickler der Webseite dies berücksichtigt hat. Untersuchungen von Microsoft haben ergeben, dass Anwender angeheftete Webseiten zwischen 15 und 50 Prozent häufiger besuchen. Diese nahtlose Integration von Webseiten in Windows 7 stellt eine Reihe von neuen Funktionen zur Verfügung, die hier beispielhaft erklärt werden.
Möchte man Besucher einer Webseite dazu bewegen, mit Internet Explorer 9 die Webseite in Windows 7 zu integrieren, kann man mittels JavaScript über die Methode window.external.msIsSiteMode() ermitteln, ob die Webseite schon angeheftet wurde. In diesem Fall liefert die Methode true zurück. Diese Schnittstelle kann über jedes HTML-Element angesprochen werden, wie folgendes Codebeispiel zeigt:
<a onclick="window.external.msAddSiteMode();" href="#">Anheften</a>
Sollte diese Abfrage jedoch false zurückliefern, kann man die Besucher darauf aufmerksam machen, dass sie die Webseite in Windows 7 direkt integrieren können. Um eine Webseite an die Taskleiste anzuheften, muss der Besucher nur eine Registerkarte aus dem Internet Explorer 9 per Drag&Drop auf die Taskleiste ziehen und dort fallen lassen. Alternativ kann man auch das Icon der Webseite aus der Adressleiste oder aus der Übersicht nach dem Öffnen einer neuen Reiterkarte zum Anheften nehmen.

Neue Funktionen

Neue Funktionen
Nach dem Anheften können Anwender neue Funktionen nutzen, wenn der Entwickler die Webseite um die entsprechenden Funktionen erweitert hat:
- Statische Liste von Elementen für schnelle Navigation zu oft genutzten Teilen der Webseite.
- Dynamische Liste von Elementen für personalisierte Aufgaben (zum Beispiel aktuellste News).
- Erzeugen von Aufmerksamkeit durch sanftes Blinken oder Überlagern der Webseite durch ein neues Icon (zum Beispiel zum Anzeigen der Anzahl ungelesener Mails in einem Webmailclient).
- Hinzufügen von Steuerungsfunktionen in die Vorschau des Programms über der Taskleiste.
- Anpassen des Look&Feel des Webbrowsers durch farbliche Anpassung des Zurück- und Vorwärtsbuttons.
- Hervorheben der Webseite durch ein Icon in hoher Auflösung ausserhalb des Webbrowsers.

High-Res Icon

High-Res Icon
Durch die Integration in die Taskleiste wird die Webseite wie ein Programm angezeigt und kann über diese Verknüpfung direkt gestartet werden. Als Icon wird das Favicon der Webseite genutzt. Wenn man aber die Webseite an die Taskleiste anheften möchte, benötigt Windows 7 ein Icon mit einer höheren Auflösung. Die Taskleiste ist um einiges grösser als das klassische Favicon. Internet Explorer 9 nutzt Icons mit folgenden
Auflösungen:
Adressleiste (16 x 16)
Neue Registerkarte (32 x 32)
Taskleiste (32 x 32)
Browser UI einer angehefteten Webseite (24 x 24)
Angeheftete Webseiten nutzen darüber hinaus:
Aufgaben in Sprunglisten (16 x 16)
Vorschaubilder von Toolbar-Buttons (16 x 16)
Überlagernde Icons (16 x 16)
Ein Favicon kann mehrere Bilder in unterschiedlicher Auflösung beherbergen. Für die beste Darstellung mit dem Internet Explorer 9 empfehlen wir folgende Auflösungen: 16 x 16, 32 x 32, 48 x 48; optimal: 16 x 16, 24 x 24, 32 x 32, 64 x 64
Wenn eine Webseite kein Icon in geeigneter Auflösung zur Verfügung stellt, wird das vorhandene nicht einfach hochskaliert. Dabei auftretende unschöne Pixelartefakte aufgrund der geringen Quellgrösse würden das Gesamtbild deutlich trüben. Daher wird das bestehende Icon in Originalgrösse eingebunden und mit einem weissen Rahmen umgeben. Es empfiehlt sich daher durchaus, ein hochauflösendes Favicon anzulegen. Dieses speichert man im ICO-Format auf der eigenen Webseite. Meistens platziert man das Favicon im Wurzelverzeichnis der Webseite und bindet es über ein Link-Element in den <head>-Bereich der Webseite als neues Favicon ein:<link rel="shortcut icon" href="/favicon.ico" />
Zu beachten ist, dass das Favicon bei jedem Webseitenzugriff geladen wird. Bei populären Webseiten kann bei der Verwendung eines High-Res-Icon durchaus der Traffic um GB zunehmen. Daher ist es ratsam, im Webserver das clientseitige Caching des Favicons über den HTTP-Header einzuschalten. Der Internet Explorer 9 beachtet hier die Elemente max-age und expires date. Zusätzlich kann für die Datei die GZIP-Komprimierung aktivieren, sodass die Dateigrösse während der Auslieferung um ungefähr die Hälfte verringert werden kann.Weitere Informationen rund um Favicons stellt Microsoft im Microsoft Developer Network zur Verfügung:

Startmenü-Integration

Startmenü-Integration
Webseiten lassen sich über die Methode window.external.msAddSiteMode() neben der Taskleiste auch in das Startmenü integrieren:<a onclick="window.external.msAddSiteMode();" href="#">Startmenü</a>
Manuell
Danach blendet Windows 7 eine Sicherheitsabfrage ein, die der Anwender bestätigen muss, bevor die Webseite dem Startmenü hinzugefügt wird. Wenn der Webentwickler diese Funktion auf der Webseite nicht integriert hat, kann jeder Anwender auch über die GUI den Vorgang selbst durchführen. Dazu muss er nur den Extras-Button (Tastaturkürzel Alt+X) anklicken und unter Datei die Option Webseite dem Startmenü hinzufügen auswählen.
Dieser Tipp basiert unter anderem auf einem Beitrag aus dem Windows-7-Blog von Daniel Melanchthon.



Kommentare
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Gaby Salvisberg
04.04.2011
.... Opera, Lynx, Konqueror, Amaya, Flock, Seamonkey, Mosaic, Epiphany!!???!! Wir können nicht in jedem Artikel jede Geschmacksrichtung abfangen. Leider!

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Juerg Schwarz
04.04.2011
und wann kommen die Tipps für Safari, Firefox, Chrome, .....????!!!!!!!! Aber aber - brauchts die? Die sind doch von Haus aus schon um Welten besser als der IE :P