Tipps & Tricks 15.04.2010, 10:50 Uhr

Praxistipps: Personenschutz im Web

Der PCtipp zeigt weitere Tricks, wie Sie möglichst wenig Informationen über sich selbst im Web verstreuen.
Screen 1: Ein Webseitenbesuch ist alles andere als anonym
Bedrohung durch Webbrowser
Wenn Sie eine Webseite besuchen, geben Sie dem Betreiber automatisch Infos über Ihren Browser und Ihr System weiter. Überzeugen Sie sich selbst: Besuchen Sie www.desine.de/check.html und klicken Sie auf Start. Nach einigen Sekunden erscheint das Resultat der Prüfung, Screen 1. Es zeigt, welche Daten von Browser und System preisgegeben werden.
Die wichtigsten sind:
Betriebssystem: Jede Webseite erfährt, welches Betriebssystem Sie einsetzen.
Bildschirmauflösung: Diese Angabe benötigen Webseiten, um eine optimale Anzeige auf Ihrem Bildschirm zu gewährleisten. Die Auflösung lässt aber auch Aussagen über die Bildschirmgrösse und damit über den PC-Typ zu. So gehören Monitore mit 15 Zoll oder weniger meist zu Notebooks oder Netbooks.
Browser: Webseiten wissen, welche Browserversion Sie verwenden. Auch diese Angabe dient der optimalen Darstellung.
Sprache: Dank dieser Information kann eine Homepage in der richtigen Sprache angezeigt werden. Es ist unter Umständen auch möglich, Ihre Nationalität einzuschätzen.
IP-Adresse: Jeder PC mit Internetzugang bekommt vom Provider eine eindeutige IP-Adresse zugeteilt. Nur Ihr Internetprovider kann diese Ihrer Person zuordnen, aber Webseitenbetreiber nutzen sie für die geografische Lokalisation der Nutzer. Diese Information dient beispielsweise für regional angepasste Werbung.
Herkunft: Wird eine Homepage via Link geöffnet, weiss der Webseitenbetreiber, was Sie sich vorher angesehen haben. Gelangen Sie über eine Suchmaschine auf die Seite, sehen die Betreiber ausserdem die verwendeten Suchbegriffe. Für Administratoren sind diese Informationen zwar hilfreich, allerdings erlauben sie auch eine Aussage über Ihr Surf- und Suchverhalten.
Cookies: In diesen kleinen Dateien werden Infos über einen Webseitenbesuch auf Ihrem Rechner gespeichert. Somit kann die Homepage bei einem erneuten Aufruf die Darstellung sofort an Ihren letzten Besuch anpassen. Dies ist zwar praktisch, bringt aber auch Probleme mit sich. Denn oft werden in Cookies eindeutige Kennnummern gespeichert, sodass sich mit den Daten aus all Ihren Seitenbesuchen ein persönliches Profil anlegen lässt.
Screen 2: Der private Surfmodus überträgt weniger Dateien ins Internet
Das bietet Schutz: Aktuelle Webbrowser haben einen privaten Surfmodus. Dieser dient hauptsächlich dazu, auf Ihrem Computer keine Surfspuren zu hinterlassen. Allerdings werden damit auch die Menge der übertragenen Informationen eingeschränkt und keine Cookies gespeichert. Im Internet Explorer 8 aktivieren Sie den Modus über Sicherheit/InPrivate-Browsen. In Firefox klicken Sie auf Extras/Privaten Modus starten. Der Google-Browser Chrome bietet dieselbe Funktion mittels Schraubenschlüssel-Symbol/Neues Inkognito-Fenster, Screen 2.
Ein noch besserer Schutz ist die Erweiterung NoScript für Firefox. Damit wird der Informationsfluss ganz unterbunden. Klicken Sie in Firefox auf Extras/Add-ons und danach auf Add-ons herunterladen. Geben Sie in das Suchfeld noscript ein und drücken Sie die Enter-Taste. Jetzt sollte die Erweiterung NoScript erscheinen, Screen 3. Wählen Sie Zu Firefox hinzufügen und bestätigen Sie per Jetzt installieren.
Screen 4: Das Add-On NoScript lässt sich für bestimmte Seiten auch deaktivieren
Nach einem Neustart des Browsers ist das Add-On aktiv. Es blockiert standardmässig sämtliche Scripts. Auch wenn keine Systemdaten mehr übertragen werden, sieht der Seitenbetreiber weiterhin Ihre IP-Adresse. Sie surfen also nicht anonym. Sollte eine geblockte Webseite nicht mehr wie gewünscht funktionieren, klicken Sie auf das NoScript-Zeichen rechts unten (Screen 4) und wählen desine.de erlauben.
Möchten Sie ganz anonym surfen, benötigen Sie einen sogenannten Proxyserver. Dieser dient als Puffer zwischen Ihnen und der Webseite. Die Homepage sieht nie Ihre IP-Adresse, sondern nur die des Proxyservers. Für gelegentliches anonymes Surfen ist der Dienst www.anonymouse.org zu empfehlen. Klicken Sie auf die deutsche Flagge, geben Sie dort die gewünschte Adresse ein und wählen Sie Anonym Surfen. Kombiniert mit NoScript ist die Lösung perfekt.
Bedrohung durch Login-Daten
Es ist fast unmöglich, die Zugangsdaten für alle verwendeten Webdienste im Kopf zu behalten. Deshalb wählen die meisten Surfer für verschiedene Seiten dieselben Benutzernamen und Passwörter. Das birgt ein grosses Sicherheitsrisiko. Ein unseriöser Betreiber kann problemlos Ihre Login-Daten auslesen und damit auf andere Webdienste wie Ihr Mailkonto oder sogar Bezahlservices zugreifen.
Das bietet Schutz: Variieren Sie wenn möglich Benutzernamen und Passwort – mindestens aber das Passwort. Für Bezahldienste sollten Sie immer eigene Login-Daten verwenden. Um diese sicher und bequem zu verwalten, empfiehlt sich das Gratis-Tool KeePass. Damit müssen Sie sich nur ein Passwort merken.
Screen 5: Dashboard verrät Ihnen, bei welchen Google-Diensten Sie registriert sind
Bedrohung durch eine Menge an Anbietern
Nutzen Sie bei einem Anbieter (z. B. Google oder Microsoft) mehrere Dienste, ist das zwar bequem, aber auch gefährlich – besonders wenn Sie auf alle mit denselben Login-Daten zugreifen. Der Anbieter gelangt in den Besitz vieler persönlicher Informationen. Google legt unter www.google.com/dashboard wenigstens offen, welche Dienste Sie verwenden, Screen 5.
Das bietet Schutz: Setzen Sie für die Dienste eines Anbieters verschiedene Benutzernamen ein, nützt das nichts. Denn der Betreiber ist auch anhand Ihrer IP-Adresse in der Lage, die Infos aus den verschiedenen Diensten Ihrem Profil zuzuweisen. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie nicht nur Dienste eines Anbieters verwenden. Anstelle der Google-Suche ist beispielsweise auch die Microsoft-Suchmaschine www.bing.com sehr leistungsstark. Anstatt der Webtextverarbeitung Google Docs gibt es www.zoho.com.
ACHTUNG: Hier finden Sie noch mehr Tipps, um sich im Web zu schützen!



Kommentare
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X5-599
16.04.2010
Hatten wir nicht schon einmal Werbung für diese Firma wo man genau den gleichen Test durchführen konnte? So im Sinne von alle Jahre wieder? Aber kommen wir auf den Test zurück. Ich fühle mich nun mächtig in meiner Privatsphäre gestört weil nun jeder weiss das ich Windows7 Pro 64Bit mit einer Auflösung von 1280*1024 verwende, dazu noch den aktuellsten Browser. Hilfe, ich bin ein gläserner Mensch. Wobei der Test mein OS noch nicht einmal erkannt hat. Kommen wir auf den Test zurück: Browser Opera 9.80 Aha, wieso zeigt es mir dann Version 10.51 an wenn ich auf Info im Browser gehe? Herkunft www.desine.de Herkunft von was?? Ein lustiger Test, doch einen Sinn hat er aus meiner Sicht nicht. Man könnte damit höchstens herausfinden dass man eine veraltete Java Engine oder VLC installiert hat.