Tipps & Tricks
03.03.2001, 21:00 Uhr
Siemens D1064-Mainboard bereit für Pentium III-Prozessoren? JA aber...
Meine Firma stellt in naher Zukunft mehrere PCs zum Internverkauf aus. Hierbei handelt es sich um einen Siemens-PC mit dem Motherboard D1064. Kann ich dieses Board mit heutigen Prozessoren aufrüsten? Ich weiss z.B., dass man einen neuen Pentium III (FC-PGA) in ein altes Sockel-370 (Gigabyte GA-6BX7) Motherboard einbauen kann, wenn man eine bestimmte Schaltung vorher anbringt. Die Firma Fujitsu-Siemens Computers GmbH sagte mir, dass es wegen der Stromzufuhr nicht geht. Kann ich dies nicht auf irgendeine Art überbrücken?
Theoretisch ist es möglich, einen Pentium III ins D1064-Motherboard einzubauen. Von Siemens gibt es ein BIOS-Update für die D1064-Reihe, welche das Board für die "Katmai"-Generation der Pentium III-Prozessoren fit macht [1] . Wählen Sie sich auf der SF-Homepage durch die Rubriken Produkte/Komponenten/Systemboard und wählen dann die Option "D1064" an. Laden Sie sich das neueste BIOS herunter (Version 4.6). Worauf Sie bei einer BIOS-Aktualisierung achten sollten, steht in einem KuKa-Artikel bereits geschrieben [2] .
Nun zum eher unerfreulichen Teil: Wie oben bereits angetönt, ist das Mainobard nach dem BIOS-Update für die "Katmai"-Generation bereit - aber eben nur für diese! Doch was hat es mit der Bezeichnung "Katmai" überhaupt auf sich?
Jede Prozessorgeneration bekommt von Intel einen speziellen Entwicklungsnamen. Die Pentium II-Prozessoren z.B. heissen "Klamath" und "Deschutes". Intel produziert seit der Pentium II-Generation immer wieder Serien mit verschiedenen technischen Details, die aber unter dem gleichen Generationsnamen verkauft werden (z.B. existiert sowohl der ältere Pentium II 300 "Klamath" wie auch ein später hergestellter Pentium II 300 "Deschutes"). Meist wurde beim Namenwechsel die Mikroleiter-Technik verfeinert (von ehemals 0,35µ auf heute 0,18µ). Das Problem ist nun, dass sich beim Wechsel der Pentium III "Katmais" auf die "Coppermine"-Generation mit der Umstellung von 0,25µ auf 0,18µ auch die Spannungs-Ansprüche änderten. Verlangten die "Katmais" 2,0 oder 2,05 Volt, so wollen die "Coppermines" nun zw. 1,6 und 1,65 Volt. Heute findet man in den PC-Shops meist die neue Coppermine-Generation.
Was Ihnen das SF-Personal sagte, bezog sich denn auch nur auf die Coppermines! Diese können im Mainboard D1064 nicht eingesetzt werden, da es hardwaremässig nicht in der Lage ist, 1,65 Volt bereitzustellen (ausser Sie pröbeln mit einem Spannungsmesser an der Stromzufuhr zum Prozessor herum und implementieren/löten einen Widerstand... was aber mit Sicherheit nicht ohne Verluste - sprich Prozessor- oder Mainboard-"Verbraten" abgeht). Die "Katmai"-Generation jedoch kann ohne Probleme benutzt werden (Sie finden sie wahrscheinlich noch in kleineren PC-Shops oder in Auktionen wie Ebay [3] ). Es gibt von den "Katmai"-Prozessoren jedoch nur Modelle bis 600 MHz.
Worauf auch noch geachtet werden sollte: Kaufen Sie keinen "Katmai" mit einem FsB [4] von 133 MHz (das Mainboard ist höchstens auf 100 MHz ausgelegt) - alles andere wäre Geld zum Fenster rausgeworfen. Wie Sie die Prozessoren identifizieren können, lesen Sie in folgendem KuKa-Artikel [5] .
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