Datenintegrität 27.02.2020, 08:00 Uhr

Windows 10: SHA256-Hash mit Bordmitteln prüfen

Bei wichtigen Downloads können Sie oft prüfen, ob die Datei korrekt eingetroffen ist. Unter Windows 10 auch mit Bordmitteln.
SHA256-Hashes erstellen und vergleichen
(Quelle: pctipp.ch)
Aus jeder Datei lässt sich eine Art Fingerabdruck berechnen. Sind die Fingerabdrücke zweier Dateien gleich, handelt es sich – aufs Bit genau – um identische Dateien. Hierfür werden auf mathematischen Algorithmen basierende Methoden beigezogen, zum Beispiel über SHA256-Hashes.
Das Prüfen des Hash-Wertes bietet sich bei besonders grossen oder wichtigen Downloads an. So können Sie beispielsweise ein DVD-Abbild nach dem Download prüfen, bevor Sie es auf DVD brennen. Das klappt natürlich nur, wenn der Anbieter der Datei (z.B. der Linux-Hersteller, der das .iso-File zum Download anbietet) auch seinerseits den SHA256-Hash der Datei publiziert.
Vorbildlich: Der Anbieter dieses Downloads publiziert für jede Datei den zugehörigen SHA256-Hash, damit ihn die Nutzer nach dem Download vergleichen können
Quelle: pctipp.ch
Ist dies der Fall, geht das mit einem Zusatztool so, wie in diesem Artikel beschrieben: MD5- und SHA256-Hashes berechnen. Das darin erwähnte Tool FSumFrontend ist zwar schon 12 Jahre alt, funktioniert aber unter Windows 10 immer noch.
Ein Beispiel: Wir haben uns beim CERT Japan dieses «Emotet-Checktool» heruntergeladen, auf das ein Nutzer im Forum aufmerksam gemacht hat. Nun möchten wir wissen, ob es während des Downloads verändert wurde – sei es durch einen Schädling, sei es durch einen fehlerhaften Download. Der Anbieter hat auf seiner GitHub-Seite den Hash für die Datei publiziert. Er hat 64 Stellen und endet auf «E4491B45E1254163».
Wenn mit unserem Exemplar der Datei alles in Ordnung ist, muss mit jeder SHA256-Prüfung der exakt gleiche Hash herauskommen. Natürlich könnten wir es mit dem oben erwähnten FSumFrontend prüfen. Oder wir könnten es auf virustotal.com hochladen (was jemand gemacht hat), denn da werden Dateien anhand ihres SHA256-Hashes identifiziert.

Und wie gehts mit Bordmitteln?

Wollen Sie es weder hochladen, noch mit einem Zusatztool prüfen, greifen Sie in Windows 10 zur PowerShell. Klicken Sie auf Start, tippen Sie PowerSh ein und öffnen Sie Windows PowerShell. Standardmässig öffnet sich ein Konsolenfenster, in welchem Sie im Ordner C:\Users\IhrName landen. Wenn die zu prüfende Datei im Downloads-Ordner liegt, wechseln Sie mit Eingabe von cd downloads (und Enter) in den Downloads-Ordner. Mit dem Befehl dir listen Sie den Inhalt des Ordners auf. Hier entdecken Sie die betroffene Datei. Bei uns heisst sie emocheck_x64.exe.
Das sind die Dateien im Downloads-Ordner. Von einer davon wollen wir jetzt den SHA256-Hash haben.
Quelle: pctipp.ch
Benutzen Sie den folgenden Befehl, wobei Sie natürlich anstelle von «emocheck_x64.exe» den für Sie interessanten Dateinamen eingeben:
Get-Filehash emocheck_x64.exe -Algorithm SHA256
Voilà, innert Sekundenbruchteilen spuckt die PowerShell den SHA256-Hash aus
Quelle: pctipp.ch
Drücken Sie Enter, steht quasi sofort der Hash da. Vergleichen Sie ihn mit jenem auf der Herstellerwebseite. Ist es derselbe, dann ist es dieselbe unveränderte Datei. (PCtipp-Forum)



Kommentare
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Marcuse7
06.04.2024
Danke! In PowerShell geht es zur Not auch ohne Parameter, weil SHA256 der Standardwert ist, z.B. [CODE=bash]Get-Filehash <Pfad-zur-Datei>[/CODE]