Tipps & Tricks 09.09.2015, 09:22 Uhr

Die Downgrade-Zwickmühle auf neuen Systemen: Windows 7 oder 8.1 statt Windows 10 einsetzen

Wer sich einen neuen PC zulegt und sich mit Windows 10 nicht zufrieden gibt, kann ein älteres Windows installieren. Die Rückwanderung ist aber mit einigen Hürden gespickt.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis mehr Notebooks und All-in-One-PCs mit vollständig vorinstalliertem Windows 10 in den Handel gelangen. Auf vielen Geräten mit Windows 7 und Windows 8 hat man noch die Wahl, ob man bis zum 29. Juli 2016 vom Gratis-Upgrade profitieren will. Wer aber demnächst einen All-in-One-Rechner mit vorinstalliertem Windows 10 erwirbt und mit dem neuen OS unzufrieden ist, kann bei Problemen auf dem Neurechner unter Umständen ein weiteres Windows 7 oder Windows 8 statt Windows 10 einsetzen. Der Windows-10-Schlüssel bleibt dann im Schrank. Die Rahmenbedingungen müssen aber, abhängig von der Herstellerlizenzierung, gegeben sein. Microsoft und Zwischenhändler werden Ihnen dazu weder eine kostenlose Zusatzversion liefern, noch sehen die sich in der Verpflichtung dazu.

Downgrade nur bei Windows für 10 Pro (unter Umständen)

Nach der Recherche von c' t sucht man bei einem Windows 10 Home vergeblich nach einer Downgrade-Möglichkeit. Denn auch Volumenlizenz- bzw. MSDN-Abonnenten steht diese Option bei der Home-Edition nicht zur Verfügung. Lediglich die Windows-10-Pro-Versionen dürfen (unter Umständen) einem Downgrade nach Windows 8 Pro bzw. Windows 7 Pro unterzogen werden. Ein Downgrade von Windows 10 Pro auf Windows 7 Ultimate würde übrigens ebenfalls nicht klappen. Nun hängt eine Downgrade-Option auf neuen Windows-10-Systemen von zwei weiteren Faktoren ab: Ausdrücklich erlaubt ist ein Downgrade von einer sogenannten «System-Builder-Lizenz», die Microsoft in Europa an kleinere PC-Hersteller verkauft. Eigentlich gedacht sind diese weissen OEM-Boxen zur Vorinstallation auf neuen PCs, dürfen aber auch hierzulande separat verkauft werden. Bei den grossen PC-Herstellern kann die OEM-Vertragssituation zwischen Microsoft variieren. So kann es sein, dass ein PC eines kleineren Herstellers ein Downgrade erlaubt, während es vielleicht bei einem Rechner einer bekannteren Marke wieder anders aussieht.
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So überprüfen Sie, ob Sie Downgrade-berechtigt sind

Wer sich auf einem Neugerät bereits in dieser Downgrade-Zwickmühle befindet, kann herausfinden, ob ein Downgrade möglich ist. Tippen Sie dazu im Suchfeld den Befehl winver ein und öffnen Sie den Link aus dem Dialogfeld. Sollte der Hersteller das Downgrade-Recht von Microsoft übernommen haben, sehen Sie unter Punkt 7 die Erlaubnis dazu.
Soweit, so gut. Wer nun ein Downgrade vornehmen will, muss sich bewusst sein, dass noch etwa drei weitere Hürden im Weg stehen könnten. Denn das Downgrade-Recht nützt nur dem etwas, der schon über eine Lizenz einer Upgrade-berechtigten Windows-Version verfügt - inklusive Produktschlüssel. Wer aber nur einen PC nutzt, hat nichts davon. Der Anwender darf so zwei Vorversionen parallel auf zwei Rechnern in Betrieb haben, während die neue Windows-10-Lizenz im Schrank bleibt. Das Medium muss dazu in installationsfähiger Form vorliegen. Ob das auch mit Windows 8.1 klappt, stellt eine weitere Hürde dar, weil der Produktschlüssel an die Mainboard-Firmware gekoppelt sein kann. Ausserdem ist ein Downgrade nur innerhalb des Support-Zeitraums des vorherigen Betriebssystems möglich, also bei Windows 7 nur bis 2020, bei Windows 8.1 bis 2023. Schlägt die Aktivierung zum Schluss auch noch fehl, hilft höchstens noch ein Griff zum Hörer und ein Hoffen auf Aktivierung durch den Microsoft-Support.
Wie Sie Windows 10 auf die alte Version zurücksetzen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Autor(in) Simon Gröflin



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