ASUS P2B Mainboard und Creative Geforce Annihilator Pro übertakten

Um einen Prozessor zu übertakten, sind immer zwei Faktoren entscheidend: der Externe Bus-Takt (auch Frontside-Bus oder FSB genannt) und der Multiplikator (Faktor), mit dem der Prozessor angesprochen wird. Als Beispiel: Der Externe Bus-Takt von 100 MHz (FSB) multipliziert mit dem Faktor 4 ergibt für den Prozessor eine Frequenz von 400 MHz (was erst dann zum "Pentium 400" führt). Entscheidend: im Prozessor selbst wird nichts manipuliert, der Chip wird nur einer erhöhten Datenberechnung ausgesetzt (was zur Überhitzung führt), doch mit entsprechender Kühlung kann dem relativ leicht begegnet werden.

Was aber viele Overclocker meist unterschätzen: der Externe Bus-Takt (FSB) hat nicht nur für die Prozessorgeschwindigkeit weitreichende Folgen, sondern auch für alle anderen Bus-Schnittstellen (PCI, AGP, IDE-Controller) auf dem Mainboard. Vereinfacht könnte man sagen: vom FSB hängt viel mehr ab, als nur die Prozessorgeschwindigkeit, sondern praktisch die Geschwindigkeit aller Komponenten! Bei einer Fehlfunktion ist meist denn auch da "der Wurm drin": Erstens können schon beim Motherboard kleine Fehler auftauchen (es wird instabil) und zweitens verursachen oft die verschiedenen PCI-Steckkarten (SCSI-Karten im Speziellen) Probleme, weil sie mit dem erhöhten Bus-Takt nicht mehr zu Rande kommen, was letztlich zur totalen Instabilität des Systems führt. Drittens müssen auch die RAM-Bausteine genug schnell sein (ab CAS-Latency 2).

Das P2B-Motherboard von ASUS ist für einen FSB von 100 MHz ausgelegt. Mit den im Handbuch (Seite 14) beschriebenen Jumper-Einstellungen ist es jedoch möglich, diesen auf 133 MHz zu übertakten (und so ein Verhältnis für AGP von 1/4 herbeizuführen).

Bei einem für dieses Board normalen FSB von 100 MHz wird dem AGP-Port nur 66 MHz zugeteilt. Ohne die FSB-Übertaktung auf 133 MHz ist daher ein AGP-Takt von 89 MHz auch gar nicht möglich, da dieser die Taktfrequenz direkt von der externen CPU-(BUS)-Taktrate (auch FSB genannt) bezieht - wie im ersten Abschnitt dargestellt. Hat man aber den FSB manuell auf 133 MHz eingestellt, steht der AGP-Geschwindigkeit von 89 MHz theoretisch nichts mehr im Wege. Doch lange nicht jede Graphikkarte kommt mit 89 MHz zurecht. Auf Tom's Hardware Guide [1] wurden verschiedene Geforce-Karten mit 89 MHz getestet. Die Creative Annihilator-Familie kam dabei mit dem erhöhten AGP-Takt gut zurecht. Für eine vertiefte Lektüre empfiehlt sich, den Test im Original nachzulesen [2] . Allgemein kann Tom's Hardware Guide, der übrigens auch auf Deutsch erscheint, [3] als Referenz in Sachen Übertakten angesehen werden. Die deutsche Ausgabe ist aber leider nicht immer so aktuell wie die englische. Ebenfalls vor allem für Deutschsprachige empfehlenswert ist TweakPC [4] .