App-Test: GoComics

Comics – wer liebt sie nicht? Die kleinen Bilderstreifen gehören zu den beliebtesten Rubriken einer jeden Tageszeitung. Doch die Auswahl ist viel zu gross, als dass man sich täglich um seine Lieblingshelden kümmern könnte. Hier hilft die App «GoComics» für iOS und Android. Sie bezieht ihre Inhalte von der gleichnamigen Website www.gocomics.com und präsentiert sie ansprechend auf dem Tablet oder Smartphone.

Die Auswahl scheint grenzenlos. Über 250 verschiedene Comics warten darauf, täglich aufs Neue gelesen zu werden. Alle Strips von Rang und Namen sind dabei, wie zum Beispiel Dilbert, Peanuts, Calvin & Hobbes oder Garfield, um nur einige Top-Stars zu nennen. Allerdings liegen fast alle Strips in Englisch vor, nur einige wenige gibt es auch in Spanisch.

Gepflegte Lektüre

Damit man sich in dieser Bilderflut nicht verliert, muss beim ersten Start ein kostenloses Konto angelegt werden: Ein Benutzername, ein Kennwort und eine E-Mail-Adresse werden verlangt, mehr nicht. Dank diesem Konto lassen sich die Lieblings-Comics in der Kategorie «My Comics» ablegen. Die besten einzelnen Strips lassen sich ausserdem als «Favorites» markieren und in einer eigenen Kategorie sammeln. Vor allem aber werden diese Favoriten und Zusammenstellungen zwischen mehreren Geräten synchronisiert. Den ersten Schuss gibt es beim Morgenkaffee auf dem Sofa, den zweiten unterwegs im Tram.

Die Comic-Serien lassen sich auf zwei Arten betrachten. So lassen sich alle Strips einer Serie mit einer horizontalen Wischbewegung durchblättern, und zwar in chronologischer Reihenfolge. Alternativ können auch die Pfeile in der rechten unteren Display-Ecke verwendet werden, um die tagesaktuellen Comics aller Serien zu lesen – perfekt, um jeden Morgen seine Favoriten durchzugehen.

Ausserdem stehen eine Suchfunktion zur Verfügung sowie die Möglichkeit, alte Comics anzusehen – und zwar sehr, sehr alte. Laut Hersteller kann bis zu den Anfängen einer Serie zurückgesprungen werden. Tatsächlich; hier ist der erste Garfield-Comic vom 19. Juni 1978:

Und hier der erste Peanuts-Comic vom 5. Januar 1950:

Wahnsinn. Doch an diesem Punkt offenbart die App ihre einzige Schwäche. Die Comics werden über den Minikalender in der rechten oberen Display-Ecke aufgerufen. Zumindest die iOS-App verabschiedete sich dabei regelmässig von der Bildfläche. Das ist lästig, aber keine grosse Sache, denn im zweiten Anlauf funktioniert es meistens doch noch.

Monetäre Aspekte

Comics lassen sich per E-Mail, iMessage oder Twitter weiterverbreiten. Dabei wird allerdings nicht der Strip selbst eingebunden, sondern lediglich der Link zum Comic auf der Website. Keine Ursache, die Leute müssen ja auch von irgendwas leben. Das bringt uns zum letzten Punkt.
Die App ist genauso kostenlos wie das Konto, mit dem die Inhalte zwischen den Geräten synchronisiert werden. Allerdings wird der Lesegenuss durch hässliche Werbung geschmälert, die konstant am unteren Rand klebt. Wer den finanziellen Aufwand nicht scheut, sollte deshalb über den In-App-Kauf zur Pro-Version greifen, die ohne Werbung auskommt. Das kostet 2 Franken pro Monat, ein Jahr schlägt mit 16 Franken zu Buche. Scheinbar wird der 13. Monatslohn gleich eingerechnet. Doch wer sich als Comic-Fan bezeichnet, kommt um dieses Abo kaum herum.

Fazit: Wer auf Comics steht und sich an der englischen Sprache nicht stört, muss hier zugreifen. App und Benutzung sind kostenlos, sodass man nichts riskiert – doch die Aufrüstung auf den Pro-Account wird wärmstens empfohlen.

GoComics wird also universelle iOS-App angeboten, das Gegenstück für Android gibt es in Googles Play Store.