Tests 01.12.2015, 09:48 Uhr

High-End-Notebook: Medion Erazer X7843 im Test

Medion bringt ein portables High-End-Flaggschiff in den Handel. Der Medion Erazer X7843 ist ausschliesslich auf Gaming getrimmt. Das mussten wir uns näher ansehen.
Mit dem Erazer X7843 bringt Medion einen High-End-Laptop für anspruchsvolle Gamer auf den Markt. Mit einem auf Übertaktung ausgelegten Vierkern-Skylake-Prozessor (i7-6820HK), dem ganz neuen Nvidia-GTX980M-Grafikchip und 8 GB Grafikspeicher hat der Hersteller ein schweres Geschütz für Hardcore-Gamer montiert. Unser Enthusiastenmodell, das uns zum Testzeitpunkt vorlag, kostet zum Einführungspreis stolze Fr. 2500.-. In einen mobilen Spielgefährten investiert man jedoch meistens ein wenig mehr Geld als bei einer potenten Desktop-Maschine. Bei der Grafikleistung wird es aber erstmals hochinteressant, weil der verbaute Chip rechnerisch fast so stark ist wie die letzte High-End-Desktop-Grafikkarte (Nvidia GeForce GTX 980).
Ein ordentlicher Rechenknecht für Spielernaturen: Medion Erazer X7843

Nicht ganz leicht

Unser 17,3-Zoll-Testmodell bringt mit seinem 3,2 cm dicken Chassis gut 3,2 Kilo auf die Waage. Als heimisches Desktop-Ersatzgerät geht das noch knapp in Ordnung. Dazu beitragen dürfte auch das grosse Arsenal an verbauter Hardware.
Beim Gehäuse setzt Medion auf eine hochwertige und leicht zu reinigende Rubberized-Struktur. Die Stabilität überzeugt aber nicht ganz auf allen Ebenen. Einzig schade: Die frontseitige Display-Rahmenabdichtung aus dünnem Kunststoff wirkt nicht ganz robust. Tastatur, Touchpad und Deckel sind dagegen äusserst solide verarbeitet. Das Touchpad reagiert auf Zweifingergesten sehr präzise. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die zwei Klicktasten mit einem etwas tiefen Druckpunkt.
Stylish: die Rückseite
Quelle: NMGZ

Üppige Hardware-Ausstattung

Mit Sicherheit ist es vor allem die High-End-Grafikkarte, die den Preis des Notebooks ausmacht. Bei einem Gaming-Laptop gilt jedoch die Grundregel: nie beim Grafikchip sparen! Denn die Grafik lässt sich später nicht mehr aufrüsten. Verglichen mit einer Desktop-Kiste, erstaunt einmal mehr, was heutzutage so alles in einem 17,3-Zoll-Laptop Platz hat: Angefangen beim grosszügigen 480-GB-SSD-Modul im aktuellen «M.2 2280»-Format plus 2 TB Festplattenspeicher bis hin zu irrwitzigen 32 GB Arbeitsspeicher ist so gut wie alles vorhanden, was das Gamer-Herz begehrt. Lediglich beim Arbeitsspeicher könnte man auch mit 16 GB Speicher leben. Bezüglich Anschlüsse ist man mit Gigabit-LAN, WLAN-ac, vier USB-3.0-Anschlüssen und gleich zwei miniDisplayPorts ebenfalls bestens ausgestattet.
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IPS-Bildschirm, Gaming-Leistung, Fazit

IPS-Bildschirm mit «G-Sync»

Positiv hervorzuheben ist der matte, IPS-befeuerte Bildschirm. Die Farben wirken ausgewogen und die Bildschirmausleuchtung ist sehr homogen. Dieser wurde bezüglich adaptiver Bildschirmwiederholrate speziell auf den Grafikchip von Nvidia abgestimmt (G-Sync). Tatsächlich hatten wir selten einen Gaming-Laptop vor uns, der uns keiner Zeit mit den geringsten Verzerrungseffekten das Spielvergnügen trübte. Selbst anspruchsvolle Gaming-Titel wie GTA V spielen sich auf höchsten Detailstufen mit konstanten 60 Frames pro Sekunde. Die Lüfter drehen etwas laut auf, pegeln sich aber bei einem tolerablen Schwellwert ein.
Das Display ist an allen Stellen sehr gut ausgeleuchtet
Quelle: NMGZ
Dafür geht dem Akku aber unerwartet schnell die Puste aus: Dieser macht bei mittlerer Display-Helligkeit nach ca. 2:40 h Schluss: Das dürfte vor allem an der äusserst leistungsfähigen Grafikkarte und an den vielen Komponenten wie HDD und dem Extra-RAM liegen. Auf der linken Seite des Touchpads kann das Gehäuse unter Hochlast recht heiss werden.
Klar, für einen stationären Gaming-Laptop kann man ein Auge zudrücken - blickt man allerdings etwa 4 bis 5 Jahre zurück, machten schon damals Top-Notebooks der Spielernation mit viel Speicher und Erstklassgrafik nach dieser kurzen Zeitspanne Schluss: Etwas mehr Akku-Power hätten wir von einem Skylake-Gaming-Notebook schon erwartet.
Damit muss man leben: Ein pfeilschneller Gaming-Laptop kostet immer ein bisschen mehr als ein vergleichbarer PC

Fazit

Das Medion Erazer X7843 hat hinsichtlich Hardware-Ausstattung und Gaming-Leistung seine Reize. Bei der reinen Speicherausstattung (SSD, HDD und RAM) darf es, wenn man sparen will, für einen anspruchsvollen Spieler auch etwas weniger sein. Kurz: Das Medion Erazer X7843 überzeugt mit der Gaming-Leistung und dem reaktionsschnellen Top-Display, hat aber auch seinen Preis.

Testergebnis

Leistung, Bildschirm mit G-Sync
Preis, Akku

Details:  17,3" (matt), Full HD, i7-6820HK, 32 GB RAM, 2 TB HDD, 480 GB m.2-SSD, Nvidia GeForce GTX980M mit 8 GB GDDR5, HDMI, 2 x miniDisplayPort, 3 x USB 3.0, 1 x Gbit-LAN, WLAN-ac, Bluetooth 4.0, Windows 10

Preis:  Fr. 2700.-

Infos: 
medion.com/ch

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Autor(in) Simon Gröflin



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