Tests 29.07.2016, 09:27 Uhr

Test: Asus ROG GT51CA

Kein Zweifel, das Teil läuft. Es läuft schnell. Wie schnell, und ob sich der Preis rechtfertigt, haben wir getestet.
Der Asus ROG GT51CA will der Allerbeste sein. Nein, nicht im Pokémon fangen, sondern beim Gamen am PC. Entsprechend hat Asus eine ordentliche Ladung Power in das auffällige Gehäuse gepackt. Fangen wir doch gleich bei Letzterem an. Diesen Tower stellt man nicht unter den Tisch. Höchstens vielleicht unter einen Glastisch, wobei dieser sich eher weniger zum Zocken eignet. Das Gehäuse des GT51 ist klar ein Hingucker. Sofort fällt der Lüftereinzug an der Front auf. Die bronzefarbene Konstruktion erinnert mehr an einen futuristischen Kampfjet als an einen PC-Lüftereingang. Eine Spur Master Chief fliegt ebenfalls mit. Natürlich wird die Düse auch in frei wählbaren Farben beleuchtet. Dazu später mehr.
Optischer Ankerpunkt des Desktops ist der Lüfter auf der Front
Anschlüsse sind zur Genüge vorhanden. Dreimal USB 3.0 Typ A und einmal 3.1 Typ C. 3,5-mm-Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon sind auf der Front angebracht. Auf der Rückseite verfügt das Asus-Mainboard über acht weitere USB-3.0-Type-A-Stecker und sogar einen PS/2-Anschluss für Nostalgiker. Weitere übliche Anschlüsse wie RJ45 und 7.1-Audio sind ebenfalls vorhanden. Auf der Front gibt es sogar noch ein DVD-Laufwerk, falls man mal etwas nicht auf Steam findet.

Leistung

Auf der Seite des hochwertig verbauten Gehäuses führt ein Stück Plexiglas das Auge auf das Innere des PCs. Hier wird es erst richtig interessant. Nicht nur wegen der spannenden Komponenten an sich, sondern auch wegen der Konfigurationen, die von Asus angeboten werden. Den GT51CA gibt es mit diversen Grafikkarten und RAM-Grössen.
Unser Testmodell ist mit 64 GB RAM und einer Asus GeForce GTX 980 ausgerüstet. Dazu kommt eine 256 GB SSD und 2 TB Festplattenspeicher. Alternative Varianten gibt es auch mit der GeForce GTX 970, 1070 und 1080 und RAM-Grössen zwischen 16 und 64 GB. Nutzspeicher gibt es zwischen 128 GB SSD und 1 TB HDD sowie 512 GB SSD und 4 TB HDD.
Genug Platz für einiges an Power
Was die Leistung beim Zocken angeht, ist es relativ einfach: Die GTX 970 kommt mit den meisten aktuellen Games noch mit, könnte aber schnell ausgedient haben. Die 980 ist gerade noch so knapp der Goldstandard (von der Titan X abgesehen), wird aber bald auch abgelöst. Das liegt vor allem an der kommenden Generation von Grafikkarten. Die GTX 1070 und 1080 stellen einen gewaltigen Sprung in Rechenpower da. Die 1080 ist dabei die Referenzkarte für anspruchsvolle Nutzer, die 1070 eine leicht schwächere «Budget»-Variante, die jedoch relativ nahe an der 1080 liegt. Milliardäre und Hartgesottene kaufen natürlich die neue Titan X. Die meisten Spiele werden aber wahrscheinlich etwa um die Leistung von GTX 1070 und 1080 herum optimiert werden.
Benchmarks und aktuelle Games braucht der GT51 auch mit der älteren GTX 980 nicht zu scheuen. Der Shooter-Hit Overwatch läuft auf maximalen Einstellungen mit respektablen 72 FPS im Schnitt. Wer auf die begehrten 144 FPS für den teuren Monitor kommen will, kann einige extrem leistungshungrige Optionen runterschrauben und die FPS praktisch ohne Qualitätsverlust verdoppeln. Klassiker wie Counter-Strike: Global Offensive oder aufwendige Games wie Fallout 4 laufen sowieso bestens und ohne Probleme.

Software

Interessant ist auch die mitgelieferte Software von Asus. Zum GT51 gehört die Software Aegis II, mit der sich bestimmte Bereiche des PCs steuern lassen. Beispielsweise kann die Beleuchtung des Towers personalisiert werden. Sogar mehrere Profile lassen sich einstellen, zwischen denen man schnell hin und her wechseln kann. Eine Systemübersicht, die aktuelle Leistung, Temperatur und mehr anzeigt, gehört ebenfalls dazu. Den kleinen und recht sinnlosen Task Manager gibt es obendrauf. Wer will, kann den PC in Aegis II auch boosten. Zwei Turbo-Varianten sind von Asus bereits voreingestellt und können auf Wunsch aktiviert werden.
Asus Aegis II in Aktion
Neben der Asus-Software ist leider etwas viel Bloatware installiert. Vieles davon ist von Asus selbst und wird für diverse kleine Funktionen am PC verwendet. Daneben gibt es aber auch einiges an Drittsoftware. Darunter einige klassische Nervensägen wie McAfee Antivirus oder WildTangent Games, aber auch modernere Store-Apps wie Netflix oder die Werbe-Apps von Office und Skype. Den PC gleich von Beginn an zurückzusetzen, um die Apps loszuwerden, können Sie übrigens vergessen. Sämtliche Bloatware ist in der Recovery-Partition des PCs gespeichert. Sie müssten den PC komplett formatieren, von Hand aufsetzen und eine eigene Recovery-Partition erstellen.

Peripherie

Etwas merkwürdig ist die mitgelieferte Peripherie zum GT51. Die Tastatur verkleidet sich als mechanische Gaming-Tastatur, ist aber lediglich eine Standard-Tastatur mit hohen Tasten. Neben den Tasten selbst gibt es nur noch ein Lautstärkerad und drei Lichter für die drei Lock-Tasten, sowie eine dezente Beleuchtung hinter den Tasten und auf der Seite. Noch bizarrer ist die Maus, die zum Gamen komplett unbrauchbar ist. Die beidhändige Form erlaubt nur einige wenige Griffarten wirklich bequem. Für Gamer wichtige Funktionen wie Seitentasten oder DPI-Schalter fehlen. Das Kabel ist zudem deutlich zu starr für die leichte Maus, was die Bewegung erschwert. Glücklicherweise dürften die meisten Gamer bereits Maus und Tastatur zu Hause haben. Als Notfalllösung reichen die Asus-Geräte für ein paar Tage aus.
Das ROG-Band ist etwas merkwürdig
Asus liefert mit dem GT51 auch ein Armband mit. Mit dem an Fitness-Armbändern angelehnte Band können einige Interaktionen mit dem PC vorgenommen werden. Standardmässig kann das Band eine versteckte Partition enthüllen, die beispielsweise für sensible Inhalte verwendet werden kann. Alternativ lässt sich der PC so per Armbewegung übertakten. Eine nette Idee, wäre aber als App wahrscheinlich besser gewesen. Oder wir erleben die grosse Revolution und in zwei Jahren trägt jeder ein Asus-Armband.

Fazit

Klar, der Asus ROG GT51CA ist ein starker PC. Aber mal ehrlich: Für den gleichen Preis kann man sich einen gleich starken PC selbst bauen und danach noch den Steam Sale plündern. Alternativ gibt es vergleichbare Modelle mit weniger auffälligem Gehäuse und Armbändchen um einiges günstiger. Beispielsweise die eigene Produktreihe von Digitec. In einigen Bereichen ist zudem die Leistung völlig überrissen. 64 GB RAM braucht praktisch niemand, sicher schon mal nicht zum Zocken. Wenn das Flair und die Leistung doch sein müssen, empfehlen wir ein Modell mit einer der neuen Grafikkarten, der GTX 1070 oder 1080. Die älteren Modelle könnten schon bald stark zurückfallen.

Testergebnis

Leistung, Design
Preis, Bloatware

Details:  Intel i7-6800K, Asus GeForce GTX 980, 32 GB RAM, 256 GB SSD, 3 TB HDD, inkl. Maus und Tastatur

Preis:  Fr. 2499.-

Infos: 
asus.ch

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