Tests 25.11.2016, 10:35 Uhr

Test: Brack Order Button

Brack will den Bestellvorgang weiter vereinfachen. Das soll mit einem smarten Bestellknopf und einer eigenen App funktionieren. Hier ein erster Test.
Ab sofort gibt es von Brack mit dem «Brack.ch Order Button» («BOB») ein smartes, physisches Gerät, mit dem man auf Knopfdruck eine Bestellung im Brack-Onlineshop auslösen kann. Sinn ergeben kann das beispielsweise bei ausgehendem Druckerpapier oder anderen Gegenständen des täglichen Bedarfs wie Waschmittel oder Büromaterial. Das handballengrosse Mini-Device für rund 30 Franken verfügt über vier Tasten und ist mit einem WLAN-Funkmodul ausgestattet. Mit der Brack.ch-App für Android und iOS lassen sich mittels Shop-Suche oder Scannen von EAN-Codes einzelne Produkte den vier physischen Einzeltasten von «BOB» zuweisen. Ist das alles erledigt, reicht ein längeres Drücken auf eine der vier Bestelltasten, und die gewünschte Ware wird verschickt. Hat man versehentlich ein ganzes Palett Toilettenpapier bestellt, ist das aber kein Problem: Im Bestellverlauf der App kann jede einzelne Bestellung noch bis 17 Uhr mit einer simplen Fingerberührung storniert werden. Praktisch: Dank eines Klebe-Magnetplättchens haftet das Amazon-inspirierte Gadget auch problemlos an einer Kühlschranktür oder an der Waschmaschine. Soweit so gut, aber funktioniert das alles auch? Hier unser Ersteindruck.
Bestellen auf Knopfdruck: Brack habe sich bei seinem Konzept auch ein wenig von Amazon inspirieren lassen
Quelle: Brack

Lieferumfang

Im Lieferumfang enthalten ist das kleine Bestellkästchen inklusive Micro-USB-Ladekabel. Eine Mini-Anleitung erklärt in drei Bildern, wie man das in Betrieb nimmt. Zu unserer Überraschung legt der Onlinehändler sogar drei Bögen mit passgenauen Button-Stickern bei, die sich für sämtliche Warenkategorien wie Feuchttücher, Engergydrinks, Kaffee – ja sogar für Windeln und Baby-Brei – eignen. Dazu gibt es noch einige Etiketten, die man selber beschriften kann. Die Installation ist denkbar simpel. Man sollte den kleinen Bestellboten zuerst ein wenig mit dem USB-Ladekabel aufladen. Alles, was dann noch nötig ist, ist eine Punkt-zu-Punkt-WLAN-Verbindung zum Smartphone, damit der Button im heimischen Netzwerk gefunden wird. Man wird dabei Schritt für Schritt von der App begleitet. Der Knopf funktioniert danach unabhängig vom Smartphone.
Die App ist interessant: Anders als bei Amazon können die Schaltflächen des Bestell-Buttons beliebig angepasst werden
Quelle: PCtipp

Ersteinrichtung

Hat alles geklappt, bestätigt eine grün aufleuchtende LED am Rande der vier Knopf-Schaltflächen die Initialisierung. Danach wird man in der App von der Aufforderung begrüsst, sich einen «neuen Button» anzulegen, sobald man sich mit seinem Kundenkonto in der Handy-App eingeloggt hat. Genauer gemeint ist damit ein Layout für vier mögliche Produkte aus dem Brack-Shop. Zum Auswählen der Artikel landet man auf einer abgespeckten mobilen Web-Ansicht des Onlineshops, in der man aber dank guter Filtermasken schnell mit Suchbegriffen in den jeweils übergeordneten Kategorien landet. Obwohl bis jetzt alles sehr flüssig über die Bühne geht, kam es doch hie und da zu kleineren Hängern. Auf einem Galaxy S7 etwa wollte die anfängliche Shop-Suche wegen einer Fehlermeldung zuerst nicht starten, genauso wie bei einem Nexus 6P zunächst ein paar WLAN-Verbindungsprobleme auftraten. Ein Plus: Die Produktbilder in dem virtuellen Tastengitter werden mit grossen Symbolen gezeigt, damit man in der App gleich erkennt, wie der Bestell-Button konfiguriert ist.
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Die Bedienung

Shop-Ansicht dürfte noch ausgefeilter sein

Zur Bedienung der App: Während man über einen Reiter immer zur Ansicht mit den zugewiesenen Produkten gelangt, wechselt man einfach über den unteren Menübereich wieder in den reduzierten Webshop. Besonders praktisch: In einer Verlaufsansicht sieht man die getätigten oder noch laufenden Bestellungen. Hier hat uns sehr gut gefallen, dass man eine Fehlbestellung auf einen Fingertipp wieder stornieren kann. Wenn ein kleines Kind versehentlich auf den physischen Knopf drückt, wolle sich Brack angeblich kulant zeigen. Ausserdem praktisch: Man erhält über eine (optionale) Push-Nachrichten-Funktion aus dem Profilbereich gleich Statusinformationen zu Preisänderungen und zur voraussichtlichen Lieferzeit.
Die Brack.ch-App läuft bis jetzt überraschend flüssig
Quelle: PCtipp
Beim eigentlichen Bestellvorgang waren wir zunächst ein wenig irritiert. Sind die Wunschprodukte per App zugewiesen, geht «BOB» wieder in einen Schlafmodus über. Das ist auch gut so. Jedoch dachten wir zuerst, man müsse nur sanft auf einen der vier Knöpfe drücken, um die WC-Ente zu bestellen und interpretierten dies zunächst als ein technisches Fehlverhalten. Es ist eher so, dass man ein wenig länger auf die Schaltfläche drücken muss. Ein blaues Lichtsignal in der Nähe des gedrückten Knopfs bedeutet dann: Die Bestellung ist unterwegs. Es hat also funktioniert! Wir fragen uns höchstens noch, wie lange der LiPo-Akku das kleine Gadget mit Strom versorgt. Man will den kleinen Bestellungshelfer ja nicht ständig vom WC-Schrank entfernen und dann wieder am USB-Netzteil nachladen müssen.
Der Lieferumfang von «BOB»
Quelle: PCtipp

Fazit

Der «Order Button» von Brack ist cleverer als andere Konzepte von Amazon wegen des wiederaufladbaren Akkus, der Status-Updates und der Upgrade-Fähigkeit des ganzen Systems, weil es sich bei der App auch um eine Eigenentwicklung handelt. Einen Haken gibt es bei den Bestellungen: Bei Brack lohnen sich wegen des Kleinmengenzuschlags Einzelaufträge erst ab einem Warenwert von 50 Franken, sonst zahlt man ohne das neue Bonus-Programm einen Zuschlag von rund 9 Franken. Daran sollte man bei jeder Bestellung denken. Funktional und optisch überzeugen uns die App und der Bestellknopf, auch wenn der Webshop in der abgespeckten Ansicht noch mehr Bedienfunktionen wie Hauptkategorien bereithalten könnte.

Autor(in) Simon Gröflin



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