Tests 01.03.2017, 10:00 Uhr

Im Test: Digitecs x3000 unter der Lupe

Der Kracher für Game-Enthusiasten. Wie schlägt sich das Digitec-Eigengewächs?
Die Schweizer Migros-Tochter Digitec hat in Eigenregie einen Gaming-PC zusammengestellt, der sämtlichen Computerspiel-Herausforderungen auf höchstem Level gewachsen sein soll, so die Ankündigung. Dazu werde nur absolute Premium-Hardware verwendet. Der Tower ist in Schwarz gehalten, wobei das Front-Panel aus Kunststoff besteht und der Rest des Gehäuses aus Metall. Auf der linken Seite ist eine Kunststoffscheibe eingelassen (steht ein wenig hervor), die den Blick in das Innenleben des Towers gewährt. Wird der Tower, ein Spec-02 von Corsair, eingeschaltet, strahlt ein gleissendes, rotes Licht aus dem Front-Panel und aus der kleinen LED über dem DVD-Brenner. Gut gefällt uns auch die Innenbeleuchtung des Towers.
Das Sichtfenster steht heraus
Die Front-Beleuchtung scheint auch gegen innen Glutrot und die Grafikkarte hat ihrerseits eine orange LED eingebaut – nicht umsonst nennt sich die Grafikkarte «Republic of Fire». Aufschrauben ist derweil auch ohne Instrumente möglich, die vier Gehäuseschrauben verfügen über viel Grifffläche und guten Halt, sodass sie problemlos von Hand aufgedreht werden können. Das Innenleben ist sehr aufgeräumt und sauber verkabelt, etwas, was bei Komplettsystemen keine Selbstverständlichkeit ist. Auch sind alle Komponenten gut erreich- und somit austauschbar.
Die Komponenten haben es in sich
Bereits vor dem Start des Geräts lässt die Rückseite erahnen, was wir erwarten dürfen: Der PC ist unter anderem mit fünf HDMI- und acht USB-Ports ausgerüstet, wobei zwei USB-3.0-Ports praktischerweise auf dem Front-Panel angebracht sind. Darüber hinaus hat man an eine WLAN-Karte gedacht (AC-tauglich). Allerdings schränkt diese den Stellplatz des Towers ein wenig ein, da die WLAN-Antennen herausragen. Wen das stört, kann auch einfach ein Netzwerkkabel einstecken. Bei so viel Infrastruktur ein wenig enttäuschend: An die Audio-Enthusiasten wurde nicht gedacht, eine 5.1-Soundkarte wäre das Sahnehäubchen gewesen. Dafür nett: Digitec legt einen 16-GB-Memory-Stick bei, der Software für Backups und Factory-Resets mitbringt. Auch an die Treiber der Hardware-Komponenten hat man gedacht und liefert sie auf CD-ROM mit.
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Hardware-Overkill und Fazit

Hardware-Overkill

Die Komponenten, die das Hardware-Analyse-Tool Speccy in dem Gerät findet, lässt mein Herz höher schlagen: Das 256-GB-SSD lässt den geneigten Gamer noch einigermassen kalt, ebenso die 2 Terabyte grosse HDD, heutzutage ohnehin eine Notwendigkeit für datenintensive Computerspiele. Der Core-i7-Prozessor, der vierkernig mit 4,2 GHz taktet (Kaby-Lake-Unterstützung), klingt da schon besser. Um Grafikbelange ist eine GeForce GTX 1080 von Nvidia besorgt. Zudem spendiert Digitec dem x3000 16 Gigabyte DDR-4-RAM von Corsair, verteilt auf zwei RAM-Bänken. Zwei weitere RAM-Bänke sind noch frei, sodass man den PC theoretisch mit 32 GB RAM ausrüsten könnte.
Die USB-Ports am Front-Panel sind praktisch
Beim Start zeigt der x3000, was in ihm steckt, er braucht kaum 30 Sekunden fürs Windows-Setup. Beim gewöhnlichen Aufstarten lohnt es sich gar nicht erst, die Finger von der Tastatur zu nehmen – zu schnell erscheint die Passwortabfrage. Bei den Benchmark-Tests schneidet der PC durchs Band stark ab – sehr stark. Bei PCMark 8 erreicht er 4696 Punkte und gehört damit zu den besten 2 Prozent der getesteten Geräte. Im Test mit dem Tool 3D Mark sieht es ähnlich aus: Mit 18'292 Punkten gehört er zur absoluten High-End-Klasse der 4K-Gaming-Gilde. Bei Frames-Test mit Cinebench erreicht er einen Wert von 153,54 fps (Frames pro Sekunde). Das ist nicht nur ein guter, sondern ein Spitzenwert. Lobenswert muss man die Akustik erwähnen: Auch im Stresstest bleibt der PC geräuschlos. Von der Lüftung war nichts zu hören.

Fazit

Mit 2099 Franken schlägt der x3000 zu Buche. Wer also nur Candy Crush spielen möchte, dem sei gesagt: Sie spielen vielleicht Computerspiele, sind aber kein Gamer. Sparen Sie sich Ihr Geld. Leute, die Spitzen-Performance suchen, sind hier aber richtig. Abgesehen vom Sound gibts hier nichts zu klagen. Gehäuse, Lärmbelastung, Komponenten oder Benchmarks – von uns gibts dafür durchwegs das Urteil «Daumen hoch». Auch bei diesem Preis.

Testergebnis

Komponenten, Benchmarks, leise Lüftung
Sound

Details:  Gaming-PC, Intel Core i7-7700K mit 4,2 GHz, 16 GB RAM, 256-GB-850-Evo-SSD, 2-Terabyte-HDD, GeForce GTX 1080, 8 x USB, 5 x HMDI, Gbit-LAN, WLAN AC

Preis:  Fr. 2099.–

Infos: 
digitec.ch

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Kommentare
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macwintux
06.03.2017
SSD Ich sehe das genau so. Aktuelle PC-Angebote mit einer SSD < 512GB lege ich rasch beiseite. Ich kann bei PCTipp absolut nicht verstehen, dass dies nicht rigoros bemängelt wird (in dieser Preisklasse). Das ist auch bei den Tests im Heft ein grosser Makel.