Tests 22.09.2015, 11:14 Uhr

4K-Kracher? Asus GeForce GTX 980 Ti Strix im Test

Wird 4K-Spielgenuss allmählich erschwinglich? Dieser Test zeigts.
Die Nvidia GeForce GTX 980 Ti Strix von Asus hat als eine der ersten High-End-Grafikkarten gleich 6 GB schnellen GDDR5-Speicher im Gepäck. Der Vorgänger, die Nvidia GeForce GTX 980, hatte nur 4 GB an Bord. Ausserdem taktet die GTX 980 Ti Strix insgesamt höher als die tausendfränkige GeForce GTX Titan X mit 12 GB Speicher. Aber reicht das auch, um nur mit einer Karte in 4K spielen zu können?

Grosszügige Übertaktung

Das Asus-Konstrukt ist deutlich übertaktet. Mit bis zu 1317 MHz im Boost-Mode taktet die GTX-980-Ti-Ausführung des Herstellers bis zu 22,5 Prozent höher, als vom Referenzdesign vorgegeben. Auch der Speicher wurde demgegenüber um gut 200 MHz nach oben korrigiert. Die Gründe dafür sind naheliegend: Der werkseitig übertaktete Grafikbeschleuniger soll auch bei der 4K-Spieleleistung trumpfen und vom Preis-Leistungs-Verhältnis her etwas bieten, was bislang eher Enthusiasten mit dem nötigen Kleingeld vorbehalten war.
Die Asus GTX 980 Ti Strix
Bei einem Strassenpreis von gut 800 Franken reisst der High-End-Bolide dennoch ein tiefes Loch ins Portemonnaie. Da drängt sich für Gelegenheitsspieler die eine oder andere Frage auf: Was «kann» denn eine 30 cm lange Flaggschiffkarte besser als eine platzsparende Midrange-Karte wie z.B. die GeForce GTX 970 von Gigabyte für weniger als 400 Franken? Und vielleicht auch: Welches System soll es bei einer absoluten High-End-Karte sein? Letztere Frage beantwortet ein bereits durchgeführter Testlauf, bei dem wir die neuste Prozessorgeneration mit der teuersten Enthusiastenplattform der Haswell-E-Serie verglichen haben.

Drei Lüfter und ein grosser Alukühlkörper

Eine derart übertaktete Grafikkarte will natürlich gut gekühlt sein. Bei der Asus GTX 980 Ti Strix befinden sich gleich drei Axiallüfter mit einem Durchmesser von je 9 cm auf einem grossflächigen Aluminiumkühlkörper. Die Abwärme der GPU fliesst durch zwei Kupfer-Heatpipes mit einem Durchmesser von je 1 cm. Asus will die Lüfterblätter dahingehend angepasst haben, dass gegenüber seinen Vorgängermodellen noch mehr Luftvolumen zugefächert wird.
Information
Unser Test-PC war ausgerüstet mit einem Core-i7-5960X-Achtkernprozessor, 16 GB Arbeitsspeicher und Windows 10 Pro 64 Bit.

Leise im Betrieb

Wirklich positiv: Wenn der Grafikbeschleuniger in den Spielen auf Hochtouren kommt, ist der Gesamtgeräuschpegel von aussen kaum wahrnehmbar. Dazu hatten wir die Karte einmal in einem hervorragend abgedichteten Coolermaster-Cosmos-1000-Gehäuse und einmal in einem wesentlich luftdurchlässigeren «CM 690 III Advanced» in Betrieb. Der gemessene Geräuschunterschied von aussen beträgt lediglich ca. 5 dB(A), sobald Rechenleistung angesagt ist. Befindet sich die Karte gerade nicht im Spielbetrieb, schaltet sie die Lüfter einfach ab und es herrscht Totenstille.
Benchmark Asus GTX 980 Ti Strix Gigabyte GTX 970
Stromverbrauch (Desktop/3D) 92/236 Watt 91/168 Watt
Cinebench R15 194,44 fps 171,35 fps
Firestrike 15'970 Punkte 9443 Punkte
Mortal Kombat X (4K, max. Details) 60 fps 45 bis 50 fps
GTA V (4K, max. Details) 60 fps 30 fps
Skyrim (4K, max. Details) 60 fps 60 fps
Alice: Madness Returns (4K, max. Details) 45 bis 60 fps 45 bis 60 fps
Benchmark Asus GTX 980 Ti Strix Gigabyte GTX 970
Stromverbrauch (Desktop/3D) 92/236 Watt 91/168 Watt
Cinebench R15 194,44 fps 171,35 fps
Firestrike 15'970 Punkte 9443 Punkte
Mortal Kombat X (4K, max. Details) 60 fps 45 bis 50 fps
GTA V (4K, max. Details) 60 fps 30 fps
Skyrim (4K, max. Details) 60 fps 60 fps
Alice: Madness Returns (4K, max. Details) 45 bis 60 fps 45 bis 60 fps

Weitere Ergebnisse in Spielen

Spieler profitieren bei der GeForce GTX 980 Ti Strix insbesondere bei aktuellen Spielekrachern wie «GTA V» von sehr schnellen Frame-Raten (Bildern pro Sekunde) auf maximaler Detailstufe. Dass das nicht in allen Spielen so flott mit einer rechenintensiven GTX-980-Ti-Karte geht, haben weitere Bechmarks gezeigt: Der neuere Egoshooter «Wolfenstein The Old Blood» und das knapp ein Jahr alte Horror-Adventure «The Evil Within» schaffen selbst in Ultra Settings im Schnitt nur 30 bis 35 fps. Für 60 Bilder pro Sekunde wäre also auch hier eine zweite Grafikkarte im Betrieb (SLI) nötig. Im Vergleich dazu erreicht man mit einer Midrange-Karte wie einer GeForce GTX 970 mit Verzicht auf zusätzliche Kantenglättung (Antialiasing) in älteren Games wie «Skyrim» oder «Batman Arkham Asylum» tatsächlich sehr spielbare Frame-Raten von bis zu 60 fps. Letzteres ist natürlich immer stark abhängig von der Grafik-Engine des jeweiligen Spiels. 

Fazit

Asus hat mit seiner GeForce GTX 980 Ti Strix eine grundsolide, aber dennoch teure 4K-Grafikkarte auf den Markt gebracht. Überzeugend sind vor allem Design, Lüfterausstattung und Gesamtlautstärke. In vielen aktuellen Spielen reicht für den Top-Genuss sogar eine Karte im Single-Betrieb bei Weitem aus. Sparsame Gelegenheitsspieler greifen aber besser für ca. 360 Franken zu einer Midrange-Karte wie einer GeForce GTX 970. Gut betuchte High-End-Spieler können sich bei der GeForce GTX 980 Ti Strix von Asus mit gutem Gewissen einen Kauf überlegen.

Testergebnis

Framerate in 4K, Lautstärke, DirectX 12
Preis

Details:  Grafikkarte mit 1291 Mhz, 6 GDDR5, 345,6 GB/s Datenrate, 1 x HDMI 2.0, 1 x DVI, 3 x DisplayPort 1.2; Abmessungen: 30,5 x 15,2 x 3,9 cm, Aktivkühlung, 2-Slot-Karte

Preis:  Fr. 820.-

Infos: 
asus.com/ch-de/

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Autor(in) Simon Gröflin



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