Mit dem WZR-D1800H steigt auch Netzwerkexperte Buffalo in den AC-Router-Markt ein. Die Geräte sollen einerseits durch die Nutzung des 5-Gigahertz-Bereichs Geschwindigkeiten von bis zu 1,3 Gbit/s bringen. Andererseits soll auch die Reichweite deutlich gesteigert werden. Leider existieren noch keine richtigen Gegenstellen – weder in Notebooks noch in USB-Wireless-Sticks. Stattdessen muss eine Bridge genutzt werde, die äusserlich wie ein Router daher kommt und bis zu vier Geräte per LAN ins Wireless-Netzwerk bringt. Besonders komfortabel ist dies aber nicht. Um die bestmögliche Geschwindigkeit messen zu können, wurde im Test die passende Buffalo-Bridge mit dem Namen WLI-H4-D1300 genutzt.

Installation
Die Installation des Routers funktionierte im Test einfach und problemlos. Sämtliche Standardzugangsdaten wie die IP-Adresse des Routers oder das Wireless-Passwort stehen auf einer kleinen Karte, die in einem Fach direkt am Gerät angebracht ist. So haben Sie die Angaben stets griffbereit.
Konfiguriert wird wie üblich über eine Weboberfläche, die allerdings etwas altbacken daherkommt. Auch die Einstellungen sind teilweise zerstreut. Bei anderen Geräten sind diese übersichtlicher strukturiert.
Probleme machte im Test die Bridge, die über die AOSS-Schnellinstallations-Buttons zwar problemlos eine Verbindung zum Router aufbaute. Die versprochene 1,3-Gbit/s-Verbindung war aber standardmässig nicht aktiv und benötigte einige Einstellungsänderungen. Anschliessend kommunizierten die beiden Geräte fehlerfrei. Da die Bridge relativ gross und nicht portabel ist, muss sie in der Regel fest installiert werden. Geräte können dabei über die vier vorhandenen Gbit-LAN-Anschlüsse verbunden werden. Alternativ können Geräte auch mit den langsameren 802.11n- oder 802.11g-Standards verbunden werden – ohne den Umweg über die Bridge.

Tempo
Tempomässig ist der Router durch den AC-Standard tatsächlich sehr schnell. An die angegebenen 1300 Mbit/s kam das Gerät im Test allerdings selbst unter optimalen Bedingungen nie. So betrug die höchste Geschwindigkeit bei einem Abstand von 2 Metern 243 Mbit/s – gemessen mit der Freeware NetIO. Das ist zwar deutlich weniger als versprochen, entspricht aber immerhin 30,4 Megabytes in der Sekunde. Beim Kopieren von Dateien mit Windows 7 war das Tempo mit 20,9 in die eine und 16,7 Megabytes pro Sekunde in die andere Richtung aber doch gut und sechs mal höher als mit einem Notebook mit N-Standard. Bei einer Distanz von 10 Metern und einer Wand lag die mit NetIO gemessene Geschwindigkeit bei 26,6 Megabytes pro Sekunde. Richtig deutlich wird der Geschwindigkeitsunterschied zwischen AC- und N-Modus bei einer Distanz von 50 Metern und zwei massiven Wänden. Während bei Ersterem noch 5,5 Megabytes pro Sekunde übertragen werden, bricht das Wireless-N-Notebook auf 0,5 Megabyte pro Sekunde zusammen. Die grössere Reichweite hat sich somit im Test tatsächlich bestätigt.
Der Stromverbrauch liegt beim Router im Ruhezustand bei 9,5 Watt, bei der Bridge bei 8,3 Watt. Selbst bei aktiver Nutzung nimmt der Energiebedarf nur um 2 Watt zu. Das ist vorbildlich.

Funktionsumfang
Vom Funktionsumfang bietet der Router alle üblichen Funktionen. So ist eine QoS-Priorisierug mit dabei, die dafür sorgt, dass einzelne Programme nicht die ganze Bandbreite blockieren. Zudem können USB-Drucker sowie Festplatten angeschlossen und der Router zu einem einfachen Datenserver umfunktioniert werden. Schade: Das NTFS-Format wird für externe Festplatten nicht unterstützt sondern lediglich FAT32 und XFS. Da ersteres nur für Laufwerke bis 32 Gigabytes funktioniert, bleibt XFS meist die einzige Option. Das ist ärgerlich, da das Laufwerk so nicht einfach an einem Windows-PC angeschlossen werden kann. Positiv ist dafür der vorinstallierte DLNA-Medienserver und die BitTorrent-Unterstützung. Damit kann der Router selbst Dateien herunterladen, wenn alle angeschlossenen PCs ausgeschaltet sind.

Fazit
Der Router ist schnell, bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Wegen fehlender portabler Gegenstellen lohnt sich das Gerät aktuell noch kaum. Investieren Sie besser in einen guten Wireless-N-Router.