Tests 26.10.2012, 06:00 Uhr

Test: Windows 8 auf dem Rechner

Bei Windows 8 handelt es sich zumindest äusserlich um das grösste Update seit Windows 95. Der PCtipp hat die Desktop-Version des neuen Betriebssystems getestet.
Microsoft krempelt in seinem neusten Windows die Oberfläche komplett um. So verschwinden beispielsweise Startknopf und Startmenü – und werden nicht ersetzt. Ob sich diese Änderungen in der Praxis bewähren, haben wir auf einem Desktop-PC sowie auf einem Tablet-Rechner getestet.
Auf dem Desktop hat der PCtipp Windows 8 in der Vorabversion «Release Preview» getestet, die alle Funktionen der fertigen Fassung enthält. Sie liess sich leider nicht zum Upgrade eines bestehenden Windows 7 überreden. So blieb nur eine komplette Neuinstallation. Die verläuft praktisch gleich wie bei Windows 7: Ab DVD aufstarten, Zielpartition wählen, jene auf Wunsch formatieren – und los gehts. Nur einmal legt sich unsere Stirn in Falten: Einer der Neustarts kommt zu einem unerwarteten Zeitpunkt. Das befürchtete Scheitern der Installation blieb aber aus. Bei der Installation will Windows 8 übrigens unbedingt einen Lizenzschlüssel sehen. Unter Windows 7 konnte man dessen Eingabe noch überspringen und dennoch 30 Tage lang arbeiten.
Nach der Auswahl eines Farbschemas und des PC-Namens knirschen erneut die Zähne: Microsoft will die Anwender dazu verdonnern, sich mit einer Windows Live ID zu registrieren. «Keine Sorge, Sie erhalten von uns keine Spams», heisst es dazu. Massenmails wären noch das kleinste Problem. Der Nutzer wird per Windows Live ID quasi in die Cloud gezwungen, also zum Speichern seiner Daten auf den Microsoft-Servern.
Windows Live-ID - was ist das? Die Windows Live ID (auch Microsoft-Konto genannt) entspricht dem Google- oder Apple-Konto. Sie bietet Zugriff auf diverse Onlinedienste von Microsoft. Unter www.live.ch lässt sie sich kostenlos anlegen.
Die Windows Live ID ist zudem notwendig, um sich Anwendungen (auch Apps genannt) aus dem Windows Store herunterzuladen. Dabei handelt es sich um einen Webshop, der Programme anbietet, die für die neue Oberfläche optimiert sind. Das erinnert an den einst an Apple und Google gerichteten Knebeleivorwurf. Wer nicht sofort mit der Microsoft-Cloud auf Kuschelkurs will, findet den Link zum Umgehen unten rechts: Ohne Microsoft-Konto anmelden.
Im Anschluss bietet Windows 8 an, die «Expresseinstellungen» zu setzen. Klickt man stattdessen auf Anpassen, sieht zuerst alles gut aus: Natürlich will man die Updates und den Phishing-Schutz, der einen vor betrügerischen Webseiten warnt. Auf einer der folgenden Einstellungsseiten sind aber auch Optionen wie «Verwendung des Profilbilds und Namens für Apps» sowie «Abfrage von Standortdaten durch Apps» aktiviert. Diese gehen in Ordnung, falls man sie braucht, aber sie sollten nicht standardmässig ausgewählt sein.
Auf der nächsten Seite: die Benutzeroberfläche

die Benutzeroberfläche

Die Oberfläche von Windows 8 besteht aus zwei Teilwelten: Die erste, offensichtliche ist die neue Metro-Oberfläche. Dazu gehört der mit farbigen Kacheln dekorierte Startbildschirm, auf den man nach dem Einloggen stösst. Microsoft hat zwar im August die Metro-Oberfläche zur Vermeidung namensrechtlicher Streitigkeiten auf Windows 8 Style UI umgetauft, da aber das Betriebssystem neben Metro noch eine andere Oberfläche bietet und der PCtipp so klar wie möglich zwischen den beiden unterscheiden möchte, bleiben wir bei der Bezeichnung Metro.
Jede Kachel repräsentiert eine App bzw. ein installiertes Programm und dient oft auch als Hinweis, zum Beispiel für die Anzahl neuer Mails oder fürs aktuelle Wetter. Die Kacheln lassen sich verschieben, gruppieren oder entfernen.
Werden Metro-kompatible Anwendungen gestartet, öffnen sich diese stets im Vollbild. Sie bieten keine Fensteransichten und lassen sich somit auch auf grösseren Bildschirmen nicht nebeneinander anordnen. Sie zeigen wenige bis gar keine Bedienelemente an. Letztere findet man nur, indem man mit dem Mauszeiger in die Ecken fährt oder zum Beispiel am oberen Bildschirmrand einen Rechtsklick ausführt. Die Ecken dienen quasi als «Hotspots», in denen sich etwas tut, wenn der Mauszeiger sie berührt. Über den Hotspot unten links greift der Anwender auf den erwähnten Startschirm zu. Über jene rechts oben und unten blenden sich grössere Bedienelemente ein, im Windows-8-Jargon als Charms bezeichnet. Fährt man in der Ecke oben links mit der Maus hin und her, erscheinen offene Programme.
Das altbekannte Startmenü fehlt in der Desktop-Ansicht
Die zweite Bedienoberfläche sieht dem bekannten Windows-7-Desktop ähnlich. Der Nutzer gelangt dorthin, indem er entweder eine nicht Metro-kompatible Anwendung startet oder auf die Kachel Desktop klickt. Leider fehlt diesem ansonsten vertraut aussehenden Desktop das wichtigste Element: das Startmenü.
Auf der nächsten Seite: die Bedienung

die Bedienung

Zur Bedienung
Die Bedienung der Windows-8-Oberfläche auf dem Desktop-PC verlangt Geduld und Nerven. Am neuen Kleid des Betriebssystems passt leider wirklich nichts: Die unterschiedlich langen Ärmel sind zugenäht, der Hosenschlitz ist auf der Rückseite, der Halsausschnitt viel zu eng. Anders gesagt: Verwirrung zieht sich durch unsere gesamte Testphase. Wie schliesst man eine Anwendung? Wie wechselt man zu einer anderen? Wo gehts zum Desktop? Welche Mausbewegung, welcher Tastendrücker hat jetzt plötzlich zu diesem Menübild oder jener Oberfläche geführt? Wo werden alle installierten Programme und Werkzeuge aufgelistet? Wieso gibts unter Metro keine Fenster mehr? Wie bringt man eine versehentlich auf
Metro gestartete Anwendung in ein richtiges Fenster? Die Antwort zu Letzterem: Das geht nur mit dem Internet Explorer. Logisch – nicht? Der Nutzer muss sich alleine durchwursteln und findet mit Glück das eine oder andere nur per Zufall. Ein Assistent, der einen begleitet, fehlt.
Der Nutzer muss zudem auf Bedienelemente zeigen, die er nicht sieht; beispielsweise die Hotspots in den Ecken. Zudem führen sie – wie auch die Kontextmenüs – oft nicht zum gewünschten Ziel. Wer Glück hat, dem fallen noch ein paar Tastenkombinationen von früher ein: Alt+F4 zum Schliessen eines Fensters oder Alt+Tab für den Wechsel zwischen Anwendungen. Die kennen zu müssen, ist aber wenig intuitiv.
Amüsierte man sich unter Windows XP noch darüber, dass sich der «Beenden»-Befehl hinter einem Knopf namens «Start» befand, darf man sich jetzt erneut wundern: Der Befehl fürs Herunterfahren steckt hinter dem Einstellungen-Charm. In diese Charms hätte Microsoft etwas mehr Sinn einbauen dürfen. Das Teilen-Charm hat auf der Desktop-Ansicht keine Funktion; gehört also nicht dorthin. Das einzige halbwegs selbsterklärende Icon ist Start: Man landet damit auf dem Startbildschirm. Ferner gibts da noch das Charm Geräte, hinter dem man so etwas wie einen Geräte-Manager erwarten würde. Falsch! «Vom Desktop können keine Inhalte gesendet werden». Auch gut, aber in diesem Fall sollte auch das Geräte-Charm dort weg.
Microsoft zeigt sich beim Bedienkonzept ausserdem nicht besonders konsequent. Zum Beispiel im Mailprogramm: Mal gibt es erkennbare Eingabefelder (Screen unter Punkt A), mal gibt es keine, etwa für Betreff und Mailtext (Screen unter Punkt B).
Auch die Bedienung des Mailprogramms von Windows 8 lässt zu wünschen übrig
DVDs unter Windows 8 lassen sich nicht mehr wiedergeben

Hinzu kommt: Für die zunehmend grösser werdenden Monitore ist der Metro-Look unhandlich. Grosse Displays wären prädestiniert für das Anordnen mehrerer Fenster. Metro ermöglicht das aber nicht. Ein riesiges Vollbild ist nur für das Betrachten von Filmen sinnvoll. Wer nun meint, er könne in Windows 8 problemlos DVDs gucken, der irrt. Die Codecs zum Abspielen von DVDs und Blu-ray-Disks sind in Windows 8 nicht mehr enthalten. Der vielversprechende Befehl Automatische Wiedergabe öffnen spielt den Film nicht ab. Sie brauchen also entweder eine kostenpflichtige Zusatz-Software oder machen sich auf die Suche nach einem geeigneten Gratisprogramm, zum Beispiel den VLC Media Player.
Erklärung Codecs: Um Video- oder Musikmaterial optimal mit wenig Platzbedarf auf der Festplatte zu speichern, muss es zuerst komprimiert und beim Abspielen wieder entpackt werden. Diese Aufgabe übernehmen sogenannte Codecs.
Es gibt übrigens trotz Metro eine Notlösung, zwei Anwendungen nebeneinander darzustellen: Sofern die Bildschirmauflösung mehr als 1280 Pixel breit ist, bringt man eine Anwendung in eine 320 Pixel breite Spalte am linken oder rechten Rand unter. An den drei Punkten auf dem Begrenzungsstreifen kann man die andere Anwendung auf «Gross» ziehen oder sie wieder zum Verschwinden bringen. Die Spaltenbreite lässt sich jedoch nicht ändern. Man kann auch keine zweite Spalte andocken.
Unlogisch: Warum findet die Suche nach Bild die Bildbearbeitung nicht?
Wenn der Start-Knopf zum Anzeigen aller installierten Programme fehlt, hofft man wenigstens auf eine gute Suchfunktion. Was würde jemand eintippen, der die Windows-Bildbearbeitung Paint sucht? Mit dem nicht sehr abwegigen Begriff Bild ist Paint unauffindbar. Wer nicht weiss, welche Suchbegriffe zum gewünschten Resultat führen, kommt bei diesem Bedienkonzept nicht weit. Der Text-Editor (Notepad) erscheint bei Eingabe des Suchworts Text übrigens genauso wenig. Man muss den Programmnamen kennen.
Für den Anwender ist es ausserdem undurchsichtig, warum sich manche Anwendungskacheln auf dem normalen Desktop öffnen und manche in der Metro-Ansicht. Der Schock wird gross sein, wenn beispielsweise der Lieblingsbrowser erst brav zur Desktop-Ansicht führt und nach einem Update plötzlich Metro-kompatibel wird. Dann öffnet er sich auf einmal nur noch im Vollbild.
Auf der nächsten Seite: Konfiguration

Konfiguration

Konfiguration
Die Einstellungen von Windows 8 sind leider nicht zentral versammelt
Die Systemeinstellungen von Windows 8 sind an mehreren Orten verteilt, teils unter Metro, teils in der Desktop-Ansicht. Zum Beispiel die Hardware: Via Rechts oben/Einstellungen/PC-Einstellungen ändern lässt sich eine Option Geräte öffnen. Diese listet aber nur ein paar Peripheriegeräte und Laufwerke auf, mit der Möglichkeit, sie zu entfernen oder neue hinzuzufügen. Wer sich wirklich über den Gerätezoo informieren will, greift zum Geräte-Manager. Zu diesem gehts via Startschirm, Eintippen von Geräte-Manager (es öffnet sich automatisch ein Suchfeld beim Tippen) und dem anschliessenden Klick auf die Option Einstellungen.
Die Netzwerkeinstellungen sind noch weiter gestreut: Ausser PC-Einstellungen/Heimnetzwerk gibts via Rechts oben/Einstellungen noch ein Netzwerksymbol zum Festlegen der Freigaben sowie via Startschirm und entsprechender Texteingabe die Systemsteuerung, die Sie wieder zurück auf die Desktop-Oberfläche und zur altbekannten Systemsteuerung bringt.
Sanft renoviert: der Task-Manager
An einigen Anwendungen und Werkzeugen hat Microsoft gefeilt. So sieht zum Beispiel der Task-Manager in der erweiterten Ansicht recht hübsch aus. Er ist aber keine Metro-, sondern eine Desktop-Anwendung.
Geschwindigkeit und Anforderungen
Lassen wir also kein gutes Haar an Windows 8 für den Desktop-PC? Doch: Das System startet angenehm schnell. Die Performance der installierten Anwendungen lässt nichts zu wünschen übrig, ist also durchaus mit jener in Windows 7 vergleichbar. Es begegnete uns während des fünf Tage dauernden Tests kein einziger Absturz und kein Hänger. Auch Bildaufbau und Fensteranimationen wirken knackig. Sogar über den Verzicht auf die halbtransparenten Aero-Fensterelemente auf dem Desktop freut man sich. Für eine Testversion wirkte Windows 8 zudem schon recht stabil. Kleine Ungereimtheiten darf eine solche Fassung noch haben: Das nachträgliche Anmelden mit einer Live ID, das Einladen von Freunden in den Messenger und die Funktion einzelner Kacheln harzten noch etwas.
Windows 8 läuft auf allen Rechnern, auf denen auch Windows 7 lief. Will sich ein neuer Computer aber explizit als «für Windows 8 zertifiziert» bezeichnen, muss er auch die Technik UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) unterstützen. Dieses ist eine Art Nachfolger des bekannten BIOS. Genau wie das BIOS dient auch UEFI als eine Art Bindeglied zwischen Hardware und Betriebssystem. Rechner mit UEFI und Windows 8 sollen unter anderem schneller aufstarten und dank einer Funktion namens Secure Boot weniger anfällig auf Rootkits und Schädlinge im Boot-Bereich sein. Secure Boot bereitet jedoch jenen Anwendern Sorgen, die auf UEFI-PCs anstelle von oder zusätzlich zu Windows 8 ein Linux-Betriebssystem installieren wollen. Noch ist unklar, wie sich UEFI respektive Secure Boot in der Multiboot-Praxis verhalten werden.
Auf der nächsten Seite: überall die gleichen Daten + das Fazit der PCtipp-Redaktion

überall die gleichen Daten + das Fazit ...

Hintergrund: überall die gleichen Daten
Eine besonders praktische Funktion von Windows 8 ist das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Geräten. Da Microsoft für PCs, Tablets und Smartphones praktisch dasselbe Betriebssystem verwendet, spielt es keine Rolle mehr, wo und womit Nutzer arbeiten. Über eine Internetverbindung, die Windows Live ID und den Microsoft-Server SkyDrive sind Ihre Daten immer und überall verfügbar und werden auf Wunsch laufend synchronisiert.
In der neuen Office-Version implementiert Microsoft zudem die Möglichkeit, die Dateien direkt auf SkyDrive abzuspeichern. Darüber hinaus vereinfacht der Windows Store die Software-Verwaltung. Laden Sie beispielsweise auf dem PC eine App aus dieser Quelle, lässt sie sich bequem auf dem Tablet nachinstallieren.
Unser Fazit: das grosse Wagnis
Mit dem neuen Windows 8 wagt Microsoft viel: Die konsequent für Tablets und Touchscreens optimierte Bedienoberfläche wird bisherige Windows-Nutzer abschrecken; denn für Desktop-PCs und Notebooks eignet sie sich nicht. Statt sich mit seinen Inhalten befassen zu können, muss sich der Anwender dauernd mit Überlegungen zur Bedienung des Systems auseinandersetzen. Ihm bleibt nur, die Metro-Oberfläche zu meiden und stattdessen die Desktop-Ansicht mit Verknüpfungen und Zusatzwerkzeugen möglichst Windows-7-ähnlich zu gestalten. Besser also, man bleibt gleich bei Windows 7. Bietet dieses doch schon alles, was man braucht. Der steinige Weg des Umgewöhnens auf Windows 8 bringt dem Nutzer keine Vorteile. Denn ausser der neuen Oberfläche sind die Änderungen zu Windows 7 minimal. Hinzu kommen das Fehlen des DVD-Codecs und der Quasi-Cloud-Zwang.

Testergebnis

Startzeit, Performance
Bedienung für PCs und Notebooks ungeeignet, kein DVD-Codec

Details:  Versionen: Windows 8, Windows 8 Pro, Windows 8 Enterprise; Voraussetzungen: wie Windows 7; CPU mit mindestens 1 GHz, 1 GB RAM (32 Bit) oder 2 GB RAM (64 Bit), 16 GB (32 Bit) oder 20 GB (64 Bit) Speicherplatz, DirectX-9-Grafikkarte oder höher)

Infos: 
www.microsoft.com

Leserwertung

Jetzt abstimmen!
Was halten Sie vom Produkt?

Autor(in) Reto Vogt




Kommentare
Avatar
Desaster
26.10.2012
Vielen Dank für den ausführlichen Test! Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb Microsoft sein ganzes OS auf Mobile Geräte ausrichtet inkl. Zwangsregistration und allem anderen Übel. Weshalb soll ich für meinen Rechner (wo ich nebenbei effizient arbeiten soll) auf ein OS setzen, dass gar nicht für PC/Notebook optimiert ist? Das war nicht nur mutig, sondern auch dumm.

Avatar
Haegar66
27.10.2012
Finger wegg Habe heute windows 8 heruntergeladen und installiert, bin gar nicht überzeugt, alles neu und gar nicht intuitiv zu bedienen. Für Firmen das todsurteil, viel zu viel schuhlungsaufwand und für private nur zu empfehlen wenn man sehr experimentierfreudig ist und eine gewisse ahnung hatt!

Avatar
dave36
27.10.2012
Guter Beitrag! Kompliment für den sehr guten und ausführlichen Beitrag von Gabi Salvisberg. Als langjähriger IT-Professional (bereits NT 4.0 Server betreut), kann ich den Kritikpunkten bezüglich Bedienkonzept nur beipflichten. Beim neuen Bedienkonzept von Office 2007 war ich überzeugt dass dieses sich durchsetzen würde, das neue Bedienkonzept von Windows 8 wird sich auf Laptops und PC's mehr schlecht als Recht durchsetzen. Ich prognostiziere einen Flop à la Windows Vista. Wer neue Gerät anschafft hat es, aber allen anderen empfehle ich auf Windows 9 zu warten und Windows 7 weiterzuverewnden. Hier meine persönliche Lieblings-OS: Smartphone -> Google Android Tablet -> Ipad mit ios6 Notebook, Ultrabook und Desktop-PC: Windows 7 Gruss Dave

Avatar
Midori
27.10.2012
Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb Microsoft sein ganzes OS auf Mobile Geräte ausrichtet inkl. Zwangsregistration und allem anderen Übel. Weshalb soll ich für meinen Rechner (wo ich nebenbei effizient arbeiten soll) auf ein OS setzen, dass gar nicht für PC/Notebook optimiert ist? Das war nicht nur mutig, sondern auch dumm. Es ist keineswegs eine Zwangsregistration. Der Funktionsumfang ist ohne diese "lediglich" eingeschränkt. Natürlich: wer Windows 8 kauft und kein Windows-Konto eröffnet, der verzichtet auf die wesentlichen Neuerungen und hat folglich wenig Grund zu einem Wechsel. Zur Frage, weshalb MS ein solches (Mobil-)OS erstellt: man stelle sich vor, es wäre ein Nachfolger à la Windows 7. Das wäre das Todesurteil gewesen für Microsoft. Es wäre aus meiner Sicht ein fataler Fehlentscheid gewesen, weiterhin die Desktopbedieung in den Fordergrund zu stellen, da es nicht der Desktopmarkt ist, der wächst (im Gegenteil!), sondern der Mobilmarkt. Der Entscheid, dasselbe Betriebssystem auch auf den Desktop zu bringen, fiel meines Erachtens deshalb, weil MS auf dem Desktopmarkt weltweit um die 90% Marktanteil hat. Das Betriebssystem kann sich nur so effizient unter die Massen mischen lassen. Seien wir ehrlich: wer würde von der Tabletversion sprechen, wenn die Desktopverison ähnlich zu Windows 7 wäre? Man würde sagen, es sei zu spät für Microsoft. Ich sehen in diesem Vorgehen den einzigen Weg, Microsofts Ökosystem effizient zu verbreiten. So ist auch der Marketplace / Windows Store für Entwickler weitaus interessanter, wie wenn dieser nur für Tablets und Smartphones zur Verfügung stehen würde. Habe heute windows 8 heruntergeladen und installiert, bin gar nicht überzeugt, alles neu und gar nicht intuitiv zu bedienen. Ja, das ging mir beim ersten Kontakt auch so. War total gefrustet. Nach dem zweiten Kontakt kam ich mir vor die der grösste Depp, weil man so wenig ändern kann. Inzwischen bin ich sowas von überzeugt, dass ich Windows 7 als "unzeitgemäss" und "stark eingeschränkt" oder zumindest "umständlich zu vereinen" bezeichne. Ich prognostiziere einen Flop à la Windows Vista. Wer neue Gerät anschafft hat es, aber allen anderen empfehle ich auf Windows 9 zu warten und Windows 7 weiterzuverewnden. Und du bist tatsächlich überzeugt, dass Windows 9 wieder wie Windows 7 wird? Ohne Kacheln und mit einem schönen Desktop mit Startknopf? Ich würde gerne ein anderes Wort verwenden, aber da mir keines einfällt: das ist naives Denken, welches nicht aufgehen wird. Ja, Windows 8 wird wie Vista. Aber nicht, weil der Nachfolger (Win Vista/8) schlecht ist, sondern weil der Vorgänger (Win XP/7) zu erfolgreich ist. Ich bin bespannt, wie lange für Windows 7 noch Support gewährt wird (das Service Pack 2 sollte eigentlich gemäss bisherigem Rhythmus schon längstens erschienen sein...). Microsoft kann sich das leisten. Eben weil Windows 7 so erfolgreich ist. Ich kann die 2-Sterne-Bewertung folglich nicht nachvollziehen, bzw. finde ich sie vorschnell an die Mainstream-Meinung angeschlossen. Nach einiger Eingewöhnungszeit spielt der fehlende Startknopf keine Rolle mehr und der Kachel-Startscreen stellt keineswegs einen "Umweg" mehr dar.

Avatar
gucky62
28.10.2012
Zum Glück kann und soll jeder seine eigene Meinung haben und Vertreten dürfen. Meine über Windows 8 deckt sich ziemlich mit der von Gaby. Win8 mag auf einem Teblet und Mobile Phone ganz brauchbar sein. Auf einem Desktop oder Notebook hat es nichts zu suchen. Da ist es schlichtweg unbrauchbar. Die Cloudomanie, welche nicht nur MS hat, interessiert mich z.B. gar nicht. Zumindest nicht bei einem Anbieter. Wenn schon, dann eine eigene Privat-Cloud. Werder Google noch MS, noch alle anderen Cloud Anbieter lassen die Finger von den Daten der Nutzer. Das diese Daten für die Anbieter von grossem Interesse sind ist nachvollziehbar. Ebenfalls ist es für einen Anbieter natürlich ideal, wenn er sowohl Applikationen wie Daten unter seiner Kontrolle hat. Das dann auch für laufende monatliche Gebühren. Diesen Wechsel vom, Einmal-Kauf zum "SW-Abo" versuchen die Anbieter schon seit Jahren zu vollziehen. Die Kundenvorteile sind mässig bis klar negativ. EineMobile-Oberfläche und eine Desktop Oberfläche haben nun einmal recht wenig gemeinsam und die Bedienung ist, wie das Einsatzgebiet, grundsätzlich anders. Ein Tablet kann unterwegs, für Kleinigkeiten, wie Mail checken, im Netz was suchen, usw. ganz praktisch sein, aber zum Schreiben von Texten (Auch Mails), die über ein paar Zeilen hinausgehen sind sie untauglich. (Auch mit Tastatur). Dasselbe gilt für graphische Arbeiten, Video und Fotobearbeitung, normale Büroarbeiten, usw. Beides wird auch in Zukunft benötigt werden, nur scheint MS dies nicht zu begreifen. Die Verkachelei ist auf dem Desktop Blödsinn. Dann auch noch alles im Vollbildmodus. Haben die Herren schon mal was von grossen Monitoren gehört und Arbeiten mit mehreren Applikationen nebeneinander? Das ist nämlich in der Regel der Normalfall auf einem Desktop & Notebook. Im Business-Umfeld sowieso. MS kann es sich mit den bisherigen Stammkunden, den Firmen, ganz schnell auf diese Art verscherzen. Win8 ist IMHO auch nicht Business-Tauglich. Der Anwendungszweck ist meiner Meinung auf Mobile Geräte beschränkt und dort muss der Vorteil sich zuerst einmal beweisen. Mobile & MS hat sich bisher nie als Erfolg herausgestellt. Der App-Store ist primär für den Consumerbereich, aber da ist MS Jahre hinten drein Ganz ehrlich gilt auch "Schuster bleib bei Deinen Leisten". Ob MS bei der Oberfläche nicht wieder massiv zurückrudern muss wird sich zeigen, ich denke ja. Mich erstaunt es immer wieder wie diese Cloudomanie um sich greift. Wobei dabei natürlich viel am extrem intensiven Marketing liegt. Dazu kommt auch noch, dass viele Cloud-Anbieter Ihre Systeme nicht wirklich im Griff haben. Der Datenschutz ist bei vielen auch nicht mehr wert, als ein Stück Papier. So genügend gemeckert. Wer mit Win8 auf dem Desktop glücklich wird, soll damit leben. Auf einem Arbeits-System und auf Servern hat diese Oberfläche rein gar nichts zu suchen. Gruss Daniel

Avatar
roblu
28.10.2012
Ganz einfach W8 gehört nicht auf ein Desktop System:mad: Was ich aber ganz sicher im Februar kaufen werde, ist das HTC mit W8 dort hat es absolut seine Berechtigung;)

Avatar
Midori
28.10.2012
Natürlich wird MS zurückrudern. Das haben sie nämlich bereits von Vista nach 7 getan (sage mir einer, worin sich 7 wesentlich von Vista unterscheidet, ausser dass sich 7 noch stärker von XP unterscheidet (Stichwort Bibliotheken)). Und von Office 2007 nach Office 2010 auch; die Ribbons sind nach all den negativen (Anfangs-)Kommentaren wieder verschwunden und schmücken nun trotzdem den Explorer :rolleyes: Ich glaube nicht ans "Zurückrudern". Ich sehe keinen Grund, weshalb Windows 8 grundsätzlich nicht auf ein Desktop-System gehört. Ja, es ist touch-optimiert, aber nach einer (etwas längeren) Einarbeitungszeit arbeitet es sich mindestens so schnell wie vorherige Windowsversionen.

Avatar
Nebuk
29.10.2012
Ähnlich wie Midori sehe ich dies auch. Windows 8 würde ich sicher auch nicht nur mir 2 Sternen bewerten.... Es braucht einfach nicht nur zwei, drei oder gar fünf Tage bis die Bedienung von W8 verinnerlicht ist. Wer sich einfach etwa zwei bis drei Wochen damit beschäftigt, kann durchaus seinen Nutzen ziehen und die Vorteile (nicht Vorurteile!) des Betriebssystems nutzen. Einziger Punkt der mich etwas stört und ich negativ bewerten würde ist der Vollbildzwang für Apps. Auf einem 24-27 oder gar >30 Zoll Monitor ist es einfach äusserst unpraktisch und gehört meiner Meinung nach nachgebessert. Ebenfalls hätte ein Assistent beim ersten Aufstarten nicht geschadet. Weniger versierte User hätten davon sicherlich profitiert...

Avatar
greedo
01.11.2012
nicht so schlimm also, ich war auch eher der meinung, dass windows8 eher für touch konzipiert wurde. und teilweise stimmt das auch, vor allem die metro oberfläche. aber: mit nur einem tool bekommt man den perfekten desktop pc: Start8 damit kommt der startbutton zurück, windows bootet auf den desktop und man kann auch sonst einiges einstellen. ok, warum sollte man jetzt software von drittanbietern einsetzen? ganz einfach: gewohnheit. nicht jeder will auf den komfort des start-buttons verzichten. zudem ist es gleich viel übersichtlicher. auf meinem testrechner komme ich so selten auf die metro oberfläche, und wenn, dann gewollt. ein paar apps sind jetzt schon interessant. allerdings eher spielerei. ich bin momentan doch sehr zufrieden, zumal das system extrem schnell arbeitet im vergleich zu windows 7.

Avatar
Nebuk
01.11.2012
ganz einfach: gewohnheit. nicht jeder will auf den komfort des start-buttons verzichten. zudem ist es gleich viel übersichtlicher. Was hat der (sichtbare) Startknopf mit Komfort zu tun? Nach gefühlten 1'000'000 Klicks unten links in die Ecke, weiss ich auch ohne sichtbaren Button, dass da unten was ist damit ich das Startmenü aufrufen kann bzw. jetzt das "Metro"Menü. Das Startmenü finde ich nun nicht sonderlich übersichtlich. Oder was haben verschachtelte Ordner mit zum Teil unnötigen Verknüpfungen in einem Menü mit Übersicht zu tun? Ich meine ich kann die Ordner nicht mal so verschieben wie ich sie gerne geordnet haben möchte, sie sind einfach nach dem Alphabet sortiert ^^.