News 06.02.2014, 10:31 Uhr

Bund geht Riesen-Deal mit Swisscom ein

Der Bund lagert einen Grossteil seiner Dateninfrastruktur an die Swisscom aus. Der Auftragswert: bis zu 250 Millionen Franken.
Die Swisscom übernimmt das Outsourcing eines Grossteils der Dateninfrastruktur des Bundes. Der Auftrag hat einen Wert von rund 1 Viertelmilliarde Franken, wobei der ab Vertragsbeginn 5 Jahre dauernde Grundauftrag einen Wert von rund 12 Millionen Franken hat. Den grossen Rest machen Optionen aus, die bis 2026 eingelöst werden können. Innerhalb von 20 Tagen kann gegen die Auftragsvergabe Einspruch erhoben werden.
Beim Auftrag geht es um die Versorgung von mindestens 400 existierenden Standorten mit Managed-Carrier-Ethernet-Diensten sowie optischen Diensten. Zu den Optionen gehört die Erschliessung und Versorgung von weiteren 1000 Standorten bis 2026. Als weitere optionale Services werden Dienstleistungen in Regie, Verschlüsselungen auf allen Managed Services sowie Mobile Access genannt.

Aus 2 mach 1

Interessant ist, dass gemäss Ausschreibung (auf www.simap.ch unter «Zuschläge» zu finden) ein Zuschlagsempfänger lediglich 300 Standorte erschliessen sollte. Ein zweiter die restlichen 100. Das für die Auftragsvergabe zuständige Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) hat sich aber schlussendlich dazu entschieden, alles der Swisscom zu geben. Als Grund wird angegeben, dass nur sie alle technischen Spezifikationen und Eignungskriterien erfüllt hat.
Während Cablecom gegenüber inside-it.ch bestätigte, ebenfalls an der Ausschreibung teilgenommen und mittlerweile eine Absage erhalten zu haben, sah man bei Sunrise von Beginn an davon ab. «Sunrise konzentriert sich auf Ausschreibungen mit realistischen Chancen für einen Zuschlag und wo auch ein Nutzen für die beteiligten Parteien entsteht», wird das Unternehmen zitiert.

Ablösung der bestehenden Mietleitungen

Die zu beschaffenden Managed-Carrier-Ethernet-Dienste werden auch zur Ablösung der bestehenden Mietleitungen eingesetzt. «Diese Datentransportleistungen werden für unterschiedliche Zwecke verwendet. Einerseits als Vorleistung für die durch das BIT (Bundesamt für Informatik und Telekommunikation) als interner Leistungserbringer erbrachten Datentransportdienste, andererseits für andere interne Leistungserbringer in der Bundesverwaltung als Wholesale-Produkt», heisst es in der Ausschreibung. Nötig wurde die Ausschreibung, weil der Bund vor einigen Jahren zur Überzeugung gelangte, «seine technische Infrastruktur für die Datenkommunikation erneuern zu müssen. Dieser Schritt soll auch die Wirtschaftlichkeit verbessern», heisst es weiter.
Für Swisscom kommt die Meldung zum bestmöglichen Zeitpunkt. Am heutigen Donnerstag präsentiert das Unternehmen seine Bilanz, die Investoren werden gerne zur Kenntnis nehmen, dass der Bund einmal mehr der Swisscom das volle Vertrauen ausgesprochen hat.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



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