News 09.06.2011, 12:11 Uhr

EU will Facebook-Gesichtserkennung prüfen

Nachdem Facebook die Gesichtserkennung auf Fotos ohne Ankündigung aufgeschaltet hat, will die europäische Datenschutzgruppe die Funktion jetzt überprüfen.
Dass Facebook die Gesichtserkennung für Fotos in Europa aufgeschaltet hat, ohne die Anwender zu informieren und die Funktion auch wie gewohnt standardmässig aktiviert hat, stösst vielen sauer auf. Auch die Datenschutzgruppe der EU ist jetzt darauf aufmerksam geworden und will die neue Funktion genau anschauen. Der Luxemburgische Datenschützer Gerard Lommel kritisierte etwa gegenüber Bloomberg, dass die automatische Markierung von Personen auf Fotos nur nach einer vorangegangenen Zustimmung erfolgen sollte und die Funktion nicht standardmässig aktiviert werden dürfe.
Facebook selbst reagiert allerdings scheinbar gelassen auf die Vorwürfe. Eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: «Wir haben die Kommentare einiger Regulatoren bezüglich der neuen Funktion zur Kenntnis genommen und werden ihnen zusätzliche Informationen liefern, die ihre Bedenken aus dem Weg räumen werden.»
In einem aktualisierten Blog-Eintrag hat das soziale Netzwerk jetzt die Funktionsweise der Gesichtserkennung detailliert dargelegt. So werden Gesichter nicht automatisch gekennzeichnet, sondern lediglich die darauf abgebildeten Personen zur Markierung vorgeschlagen. Dies soll auch nur mit befreundeten Personen funktionieren. Ausserdem würde man über jede Markierung auf einem Foto benachrichtigt. Und zuletzt stehe es ja jedem frei, die Funktion in den Optionen abzuschalten.



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