Deutschland 29.04.2022, 07:50 Uhr

Shopping-Möglichkeiten im Auto kommen bei Kunden an

In-Car-Commerce nimmt Fahrt auf: Eine Studie von IFH Köln und BBE Automotive hat das Potenzial des Autos als Verkaufskanal untersucht. Besonders die Möglichkeit, über Sprachsteuerung einzukaufen, trifft auf positive Resonanz.
(Quelle: Shutterstock/Stanisic Vladimir)
Dass das Auto als Verkaufsmedium grosses Potenzial birgt und auch bei den Kunden ankommt, zeigt eine aktuelle Studie des IFH Köln und der BBE Automotive. Dabei gaben rund dreissig Prozent der Befragten an, sich für Shopping im Auto zu interessieren.
Ansätze wie sprachgesteuertes Einkaufen, Screen Mirroring oder integrierte Plattformen der Fahrzeughersteller können vielfältige Kaufchancen während des Aufenthalts im Auto bieten. Vor allem das Einkaufen über das Display des Fahrzeugs ist beliebt: 32 Prozent haben Interesse an dieser Methode des Shoppings im Auto.

In-Car-Commerce: Amazon ist präferierter Marktplatz

In einer guten Ausgangsposition ist demnach Amazon: Rund ein Drittel der Befragten können sich vorstellen, Amazons Sprachassistenten Alexa und Echo im Auto zu nutzen oder nutzen diese bereits. Auch bei der Frage nach dem präferierten Marktplatz liegt der E-Commerce-Riese vorne: Rund 30 Prozent der Befragten würden Amazon beim Thema In-Car-Commerce in Betracht ziehen.
Zu den favorisierten Produktkategorien der befragten Autofahrer gehören vor allem Angebote rund um Essen und Trinken. Mehr als 30 Prozent gaben an, den Kauf von Lebensmitteln und Mahlzeiten aus dem Auto heraus interessant zu finden. Ähnlich gut schneidet der Bereich rund um Freizeitaktivitäten (27 Prozent) und Sport (21 Prozent) ab. Darüber hinaus könnte sich auch jeder Fünfte den Kauf von Ersatzteilen und Zubehörprodukten rund um das Auto vorstellen.
Sowohl Google als auch Apple sind über ihre In-Car-Schnittstellen in immer mehr Fahrzeugen präsent - und kontrollieren über ihre App Stores, welche Apps für Google Auto beziehungsweise Apple Car Play geeignet sind und welche nicht. Der Kampf, wer die Hoheit in der Mittelkonsole behält, ist demnach noch offen. Inwiefern sich Autos zu rollenden E-Commerce-Plattformen entwickeln, zeigen diese Beispiele. 
«Im In-Car-Commerce steckt viel bis jetzt ungenutztes Potenzial. Offen bleibt, wer dabei das Rennen macht. Die Fahrzeughersteller werden den Handel in ihre Fahrzeug-Plattform integrieren wollen. Aber die mächtigen Digital-Giganten – Amazon, Apple, Google – stehen mit gefüllter Kasse, hoher Digitalkompetenz und einer breiten Nutzerpenetration dagegen. Der Autofahrer wird im Auto seine gewohnte Digitalwelt erwarten», sagt Dr. Ralf Deckers, Bereichsleiter Customer Insights am IFH Köln. 

Alessa Kästner
Autor(in) Alessa Kästner


Kommentare
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wasewachs
29.04.2022
Und die Verkehrssicherheit bleibt wieder einmal auf der Strecke. Wir haben schon jetzt genügend Slalomfahrer die SMS schreiben während der Fahrt. Auch eine Sprachsteuerung ist nachweislich etwa gleichbedeutend mit 0,8 Promille Alkohol.

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re460
02.05.2022
Gut habe ich kein Auto und muss mich deshalb nicht mit solchem Schwachsinn befassen. Arme Gesellschaft, die keine anderen Probleme hat. Ich bin sehr glücklich, dass mein Leben nicht nur aus Shopping besteht, denn wenn ich einmal Shoppen gehe, mache ich das zu Fuss in realen Geschäften, wo ich mir die Ware ansehen kann (Bei Lebensmitteln, Kleidern, Schuhe usw.). Nur bei Elektronikartikeln bestelle ich Online, weil ich da meistens genau weiss, was ich bestellen will und wenn nicht, nach einem Vergleich ähnlicher Produkte bestelle. Das kann man immer noch am besten an einem PC mit grossem Bildschirm. Auf einem Display im Auto oder im Smartphone ist das nicht vernünftig möglich.