News 24.05.2011, 12:05 Uhr

Android im Fokus der Cyberkriminellen

Der neuste Sicherheitsbericht der Antiviren-Experten von Kaspersky sieht in der starken Zunahme von mobilen Schädlingen eine grosse Gefahr. Android sei wegen der starken Verbreitung speziell betroffen.
Wie der Hersteller von Antivirenlösungen, Kaspersky, im jüngsten Quartalsbericht zur Sicherheitslage schreibt, verdoppelt sich die Anzahl Schädlinge, die auf mobilen Geräten kursieren, seit 2007 praktisch jährlich. Dieser Trend bestätigt sich auch im ersten Quartal des laufenden Jahres. Kein Wunder, dass mobile Geräte wie Smartphones aufgrund der immer grösseren Verbreitung zu beliebten Zielen für Cyberkriminelle werden. Und immer mehr in den Fokus der Malware-Industrie gerät Android, das mittlerweile den Smartphone-Markt dominiert.
Kaspersky sieht darin eine gefährliche Entwicklung. Ähnlich wie bei Microsoft, dem Dominator im PC-Markt, wird auch Android für Cyberkriminelle immer attraktiver, je grösser die Verbreitung ist. Zusätzlich profitieren Letztere davon, dass ein Grossteil der im Umlauf befindlichen Android-Versionen mittlerweile veraltet sind. Grund dafür ist die grosse Fragmentierung: Zahlreiche Hersteller setzen das Google-Betriebssystem auf unterschiedlichster Hardware ein und modifizieren es nach Belieben. Als Konsequenz erscheinen neue Android-Updates oft erst sehr spät oder gar nicht mehr auf älteren Geräten, weil die Hersteller die neuen Versionen erst für ihre Geräte optimieren müssen. Ein gefundenes Fressen für Kriminelle, denn ältere Betriebssystemversionen leiden oft noch an Sicherheitslücken, die in der Zwischenzeit eigentlich längst ausgebessert worden wären.
Google sagt Fragmentierung den Kampf an
Es gibt aber diesbezüglich auch Lichtblicke für die wachsende Android-Community: Unlängst gab Google bekannt, dass sich die grossen Smartphone-Hersteller darauf geeignet haben, künftig während 18 Monaten nach Erscheinen eines Geräts neue Android-Versionen zeitnah auszuliefern. Auch soll die für Ende des Jahres erwartete Android-Version «Ice Cream Sandwich» die bislang parallel entwickelten Versionen für Smartphones und Tablets zu einer einzigen zusammenführen.
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Wildwuchs im Android-Market

Wildwuchs im Android-Market
Eine weitere Problematik der Android-Plattform ist die liberale App-Politik. Im Android Market werden Anwendungen nicht so rigoros geprüft wie beispielsweise bei Apple. Dies hat einerseits zur Folge, dass die Auswahl grösser ist – bzw. in Kürze sein wird –, andererseits öffnet es aber Kriminellen auch Tür und Tor. Im ersten Quartal 2011 wurden laut Kaspersky über 50 Anwendungen im Market gefunden, die sich als mit Malware infizierte Fälschungen von anderen Apps herausstellten. Auf Android-Systemen lassen sich ausserdem auch Anwendungen installieren, die nicht aus dem Android Market stammen.
Der neuste Malware-Bericht von Kaspersky wies auch noch auf weitere aktuelle Problematiken hin. So sei das erste Quartal 2011 von zielgerichteten Attacken auf Unternehmen geprägt gewesen (beispielsweise Sony). Ausserdem erwarten die Sicherheitsexperten eine Zunahme von Attacken auf soziale Netzwerke.



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