News 09.10.2014, 07:13 Uhr

PostFinance krebst bei Analyse der Personendaten zurück

PostFinance-Kunden müssen nun doch nicht akzeptieren, dass ihr Zahlungsverkehr gegen ihren Willen ausgewertet wird.
Auf Druck des Eidgenössischen Datenschützers gewährt die PostFinance ihren Kunden die Wahlmöglichkeit, ob Personendaten zu Marketingzwecken analysiert werden. Konkret geht es um das ab Frühling 2015 geplante Schnäppchenportal der Post-Tochter. Bislang hatten Kunden keine Wahl: Sie mussten den neuen Geschäftsbedingungen bis zum 12. Oktober zustimmen und sich gleichzeitig an der Teilnahme am Portal verpflichten, um das E-Banking der PostFinance weiterhin nutzen zu können.
Nun hat der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte interveniert und eine kundenfreundliche Widerspruchsmöglichkeit erwirkt. Kunden können explizit auf die Analyse von Personendaten zu Werbezwecken und damit auf Angebote von Dritten verzichten, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Die PostFinance begründete den Verzicht mit dem «Unbehagen» seitens ihrer Kunden. «PostFinance nimmt diese Bedenken sehr ernst und will das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden nicht aufs Spiel setzen», heisst es in einer Mitteilung des Unternehmens.


Kommentare
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gucky62
09.10.2014
Dem kann ich nur zustimmen. Gerade diese Daten sind für Werbefirmen unermesslich wertvoll. Aber ebene diese Daten betreffen höchst sensible und vertrauliche Dinge. Es zeigt sich aber mal wieder, dass die Macht des Kunden sehr wohl vorhanden ist wenn der Kunde sich auch mal bequemt diese Macht zu nutzen. Sich sachlich udn deutlich zu beschweren lohnt sich doch immer wieder. Langfristig bleibe ich jedoch mal skeptisch. Die PF hat hier viel Vertrauen verspielt. Ich hoffe anderen Finanz-Dienstleistern ist dies eine Lehre. Gruss Daniel

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hpe05
09.10.2014
Gib ihnen den kleinen Finger... Der grösste Fehler war der, dass Postfinance eine Banklizenz bekommen hat. Jetzt denken die wohl sie hätten einen Freibrief um so zu werden wie die anderen Durchschnittsbanken. Jetzt wollten sie meine Daten verkaufen - wie lange geht es wohl, bis Postfinance wie UBS und Co mein Geld an der Börse verzockt?

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Wazoo
09.10.2014
Späte "Einsicht" Ich war absolut empört und habe schon recherchiert, wohin ich nun meine Konten verschieben soll, zumal ein einigermassen vertrauenerweckendes Einloggen ins Online-Banking auch nicht überall gegeben ist. Ich habe auch nicht auf Facebook (nach Lektüre der Konditionen) verzichtet, um jetzt gläserner Post-Finance Kunde zu werden. Die Vorgehensweise empfand ich als blanke Nötigung und der "tröstliche" Hinweis, man könne sich ja in einem halben Jahr von dieser Spionage abmelden, einen Witz. Schlimm genug, dass man sich an allen Fronten gegen das Ausgespähtwerden zur Wehr setzen muss, von meiner Bank, nota bene ein Staatsbetrieb, erwarte ich etwas anderes. Das Wort "Unbehagen" ist reichlich tiefgestapelt. Die "Einsicht" hätte man vor der Aktion haben können, ganz ohne Kristallkugel. Ich hoffe der Datenschützer hat Post-Finance weiterhin im Fokus. Wer meint, man könne mit Kundendaten alles machen was man will, denkt sich auch wieder was Neues aus.

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Nebuk
10.10.2014
Kleines Update: Am Sonntag Nachmittag wird die Möglichkeit aufgeschaltet die neuen AGBs mit bzw. ohne Analyse zu akzeptieren - Ganz ohne schriftlichen Einspruch. Dies gilt aber nur für jene, die die bisherigen AGBs noch nicht akzeptiert haben. Die, die bereits zugestimmt haben, können aber noch immer schriftlich Bescheid geben, dass sie keine Analyse wünscht.

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karnickel
18.10.2014
... die neuen AGBs mit bzw. ohne Analyse zu akzeptieren ... Das ist komisch, eine ursprünglich vorhandene, also jetzt dritte Option fehlt. Es war diejenige, mit der man die neuen AGB als Ganzes ablehnen hatte können. Sowas nenne ich Erpressung! :mad:

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gucky62
18.10.2014
Das ist komisch, eine ursprünglich vorhandene, also jetzt dritte Option fehlt. Es war diejenige, mit der man die neuen AGB als Ganzes ablehnen hatte können. Sowas nenne ich Erpressung! Kann man so sehen. Du kannst die Änderung der Teilnahmebedingungen nicht akzeptieren. Als Konsequenz kannst Du die Postfinanz-Online Dienste nicht mehr nutzen. Anders ausgedrückt, du akzeptierst die PF Teilnahmebedingungen nicht und damit löst Du den Vertrag mit der PF auf. Ist im sonstigen Vertragswesen auch nicht anders. Wenn Du eine Leistung kaufen willst, musst Du die AGBs des Anbieters akzeptieren. Wenn Der diese ändert, kannst Du nur den Vertrag kündigen (Sonderkündigungsrecht) oder eben nicht mehr bei diesem Anbieter einkaufen. In CH gilt ja noch die Vertragsfreiheit und solange die AGBs den gesetzlichen Auflagen entsprechen ist da nichts anders möglich. Manchmal gibt es einen Verhandlungsspielraum, aber kaum bei der PF (Was ich nun auch verstehen kann, da dies viel zu kompliziert werden würde. Kunde x hat die Bedingungen, Kunde y andere...) Wenn die Cablecom Ihre AGBs ändert ist das auch nicht anders. Nicht einverstanden, Vertrag auflösen (Auch innerhalb der Mindestvertragsdauer, da einseitige Vertragsänderung.). Wie gesagt Dir bleibt der Wechsel zu einem anderen Anbieter. Gruss Daniel