Oft gelesen und geteilt 21.03.2011, 13:08 Uhr

Das spricht für den neuen Firefox 4

Die neue Firefox-Version 4 erscheint offiziell am 22. März. Beim PCtipp erfahren Sie schon heute die Gründe, die für einen Umstieg sprechen.
Gleich drei neue Browser-Updates wurden beziehungsweise werden in diesen Tagen veröffentlicht: Googles Chrome 10, Microsofts Internet Explorer 9 und Mozillas Firefox 4. Da nimmt man gerne ein bisschen Hilfe an, um herauszufinden, welcher Browser nun der richtige für die eigenen Bedürfnisse ist. Zumindest was Firefox 4 angeht, ist jedoch sicher: Der neue Feuerfuchs hat einiges unter dem Fell, worauf die anderen neidisch sein könnten. Was das im Einzelnen ist, sagen wir Ihnen. Dies ist keine Empfehlung umzusteigen, sondern eine Aufzählung an positiven Merkmalen.

1) Der Gepard unter den Füchsen

1) Der Gepard unter den Füchsen
Die neue JägerMonkey JavaScript-Engine verschafft Firefox 4 Leistungsvorteile. Darunter kürzere Ladezeiten beim Programmstart, Rendern von Grafiken und Laden von Webseiten. Bei Benchmark-Tests unter Kraken, SunSpider und V8 bläst Firefox 4 zum Beispiel alle früheren Versionen des Browsers gnadenlos weg: Die Ergebnisse des Leistungstests sind rund drei bis sechs Mal besser. Damit schlägt Firefox 4 auch Chrome 10, Opera 11.1 und den Internet Explorer 9 im Kraken-Benchmark.
Fazit: Schnell wie ein Gepard, nicht wie ein Fuchs.

2) Schlankheitskur geglückt

2) Schlankheitskur geglückt
Foto: Benjamin Klack/pixelio.de
Die Tabs werden in Firefox 4 visuell nun stärker hervorgehoben, um effizienteres und intuitiveres Surfen zu ermöglichen. Zusätzlich zu diesem neuen Layout schiebt Firefox 4 auch einige neue Funktionen nach, welche die Bedienung erleichtern sollen. Zum Beispiel die Tab-Wechsel-Funktion: Wenn eine bereits geöffnete Seite in einem neuen Tab nochmals aufgerufen wird, wechselt der Browser stattdessen zum bereits geöffneten Tab und sorgt so für mehr Übersichtlichkeit. Hinzu kommen neue App-Tabs, die erlauben, dauerhaft geöffnete Seiten wie Google Mail oder Facebook aus der Tab-Leiste zu entfernen und sie komplett in den Browser zu integrieren. Diese Seiten sind dann stets in einer speziellen Leiste links der angezeigten Webseite sichtbar. Ferner werden neue Aktivitäten auf einer solchen App-Tab-Seite mit leuchtenden Symbolen angezeigt: zum Beispiel, wenn eine neue Mail im Postfach liegt.
Um beim Programmstart Zeit zu sparen, konzentriert sich Firefox 4 zudem erst auf das Laden der aktiven Seite und der App-Tabs. Erst danach werden alle anderen Tabs schrittweise geladen. Ebenfalls neu: Der Firefox Button, der alle Menüpunkte wie Optionen, Ansicht etc, in einem einzelnen Button vereint.

3) Panorama

3) Panorama
Die Funktion Panorama feierte ihr Debut als Add-On, mittlerweile ist sie fester Bestandteil von Firefox 4 und hilft ebenfalls dabei, geöffnete Tabs übersichtlich zu halten. Damit können Surfer einzelne Tabs in Gruppen zusammenfassen und organisieren, sie individuell benennen und anordnen. Zusätzlich bietet Panorama nun die Möglichkeit, Tabs auf einer weissen Leinwand visuell anzuordnen. Zum Beispiel in logischen Gruppen für Arbeit, Familie, Hobby und so weiter.

4) Sync

4) Sync
Eine weitere neue Funktion, die ursprünglich bloss als Add-On gedacht war, ist Sync. Sync synchronisiert individuelle Versionen von Firefox auf unterschiedlichen Geräten. Wenn Sie also zum Beispiel am Bürorechner den Weg zu einem Restaurant nachschlagen, synchronisiert Sync diesen Seitenaufruf auch mit den Firefox-Versionen auf Ihrem Privatrechner, Ihrem Laptop und Ihrem Smartphone. So sind Sie in der Lage, aufgerufene Seiten von überall her schnell und einfach wiederzufinden. Um die Privatsphäre zu wahren, werden diese Informationen lokal auf dem Gerät des Nutzers gebündelt und verschlüsselt, bevor sie übers Netz synchronisiert werden.

5) Spuren verwischen

5) Spuren verwischen
Foto: Thorben Wengert/pixelio.de
Mit einer einzigen Checkbox lässt sich in Firefox 4 festlegen, dass bei keinem Aufruf einer Webseite das Surfverhalten und der Verlauf gespeichert und nachverfolgt wird. Theoretisch können Werber und Webseiten dieses Verbot zwar umgehen (genauso wie andere Mechanismen zum Schutz der Privatsphäre in anderen Browsern). Tests in der Beta-Version von Firefox 4 haben jedoch gezeigt, dass Werbewebsites immer mehr daran interessiert sind, die Wünsche der Nutzer zu respektieren und auf diese Einstellungen Rücksicht zu nehmen.

6) Ein Blick ins Innere

6) Ein Blick ins Innere
Viele neue Funktionen von Firefox 4 sind nicht direkt ersichtlich. Darunter zum Beispiel die neue Unterstützung des WebM-Formats für Videos in HD-Qualität, 3D-Grafik via WebGL, elegante Animationen dank CSS3 und Multitouch-Unterstützung. Ferner verfügt Firefox 4 über schnelle Grafikbeschleunigung mit Direct2D und Direct3D unter Windows, XRender unter Linux und OpenGL unter Mac.

7) Sichere Sache

7) Sichere Sache
Dank HTTP Strict Transport Security, kurz HSTS, stellt Firefox 4 nun sicher, dass alle Informationen einer Webseite immer verschlüsselt gesendet werden und Angreifer so davon abgehalten werden, sensible Daten abzufangen. Content Security Policy, kurz CSP, sorgt ausserdem dafür, dass standortübergreifende Script-Attacken (zum Beispiel durch eine Kommentarfunktion) Webseiten nicht mehr gefährlich werden können.

8) HTML 5

8) HTML 5
Firefox 4 kommt mit einem neuen HTML-5-Synatxanalysator und voller Unterstützung von Webvideos, Audio und Drag&Drop. Kurzum: Alle Webumgebungen der neusten Generation werden vollständig unterstützt.

9) Firefox für alle

9) Firefox für alle
Während Microsofts Internet Explorer 9 lediglich unter Windows funktioniert (und hier auch nur unter Vista und 7), setzt Firefox 4, wie schon seine Vorgänger, auf Multiplatform. Ganz egal also, ob Sie unter Windows, Linux oder Mac OS surfen: Firefox surft mit.

10) Gemeinschaftswerk

10) Gemeinschaftswerk
Foto: Gerd Altmann/pixelio.de
Herstellereigene Browser wie zum Beispiel Microsofts Internet Explorer 9 werden von einem bezahlten Entwicklerteam angefertigt, das so seine ganz eigene Vorstellung davon hat, was Nutzer wirklich wollen. Firefox dagegen wurde in den letzten Jahren von eben den Leuten geformt und verändert, die den Browser tagtäglich nutzen. In Zahlen ausgedrückt: Zwischen 30 und 40 Prozent des Codes von Firefox wurde von der Nutzergemeinschaft entwickelt. Zweifellos gibt es kaum einen besseren Weg, ein Produkt nach den Wünschen der Nutzer zu gestalten.
Morgen, 22. März, soll Firefox 4 offiziell zum Download bereitstehen.



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