Apple vs. Samsung: Das müssen Sie wissen

Was wir erfahren werden - und was nicht

Was können wir aus dem Prozess lernen?
Einblick in das Geschäftsgebaren zweier der mächtigsten Unternehmen der Welt, angereichert mit Gerüchten und eventuellen unterwarteten Wendungen. So haben wir im Vorfeld des Prozesses bereits gelernt, dass Apple sich für das iPhone-Design Ideen von Sony abgeschaut hat. Oder dass Samsung massenweise E-Mails den Fall betreffend vernichtete, was ausdrücklich verboten war.
Was werden wir nicht lernen?
Die Juristen beider Seiten gingen grosszügig mit dem Rotstift um, als es darum ging, Auszüge aus dem Gerichtsdokument vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Die Nachrichtenagentur Reuters beschwerte sich danach beim Gericht und dieses warnte die Parteien, dass sie davon ausgehen müssten, dass die meisten Dokumente während des Prozesses öffentlich würden. Heute findet eine Vorbesprechung des Prozesses statt an der entschieden wird, welche Themen genau vor Gericht diskutiert werden.
Wo findet der Prozess statt?
Am US-Gericht in San Jose, einem unauffälligen Gebäude mitten in der Stadt, die ungefähr 80 Kilometer von San Francisco entfernt liegt. Ein extra Gerichtsaal wird innerhalb des Gebäudes für den erwartet grossen Medienandrang bereitgestellt.
Wie kann ich den Fall verfolgen?
Da keine TV-Station Bilder von innerhalb des Gerichtsaals machen darf, ist die beste Möglichkeit, täglich via PCtipp.ch informiert zu bleiben, wir werden über alle interessanten Entwicklungen berichten.
Wie lange wird sich der Prozess hinziehen?
Er beginnt am Montag, 30. Juli mit der Auswahl der Jury. Beide Seiten werden wohl direkt ihre Eröffnungsstatements geben, wenn die zehn Juroren (aus 75) ausgewählt wurden. Die zuständige Richterin Lucy Koh gab sowohl Apple als auch Samsung jeweils 25 Stunden, um ihren Fall zu präsentieren und hat den Prozess auf 18 Tage angesetzt, den ganzen August hindurch bis Anfang September. Es ist aber noch nicht vorauszusehen, ob die ganzen 18 Tage gebraucht werden.
Wie viel kostet der Prozess?
Das ist schwierig zu sagen. Beide Seiten haben ein ganzes Heer von Anwälten, die nicht ganz billig sind. Apple lässt sich von der Kanzlei Morrison Foerster vertreten, die durchschnittlich 582 US-Dollar pro Stunde verlangt. Samsungs Anwälte kommen von Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan, die verlangen sogar 821 Dollar pro Stunde. Sicher ist bereits jetzt, dass der ganze Fall Millionen von Dollar an Strafen kosten wird – und den Steuerzahler Zeit im Gerichtssaal.
Wäre es also nicht viel einfacher, die beiden Firmen würden eine Übereinkunft finden?
Ja. Sogar Richterin Koh gab zu, «dann zu feiern». Bis Montag haben Apple und Samsung noch Zeit sich zu versöhnen, die Gespräche sind auch am Laufen. Aber US-Nachrichtenagenturen vermelden, dass sich die Parteien dabei eher voneinander entfernen. Dem Mega-Prozess Apple vs. Samsung scheint also nichts mehr im Wege zu stehen.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



Kommentare
Avatar
Marco
27.07.2012
Samsung hat sozusagen das verbesserte iPhone mit seiner Galaxy-Reihe herausgebracht, wozu Apple nicht fähig war. Apple muss sich ja um seine Prozesse kümmern. Das ist ja das wichtigste.

Avatar
voenu
27.07.2012
Wir aber auch Zeit... Es wurde ja weiter oben schon angesprochen: Es nervt wircklich langsam aber sicher! Apple soll seine Kohle nicht an Anwälte und der Gleichen verschenken. Was würde der I-Gott wohl dazu meinen?

Avatar
Marco
27.07.2012
Es wurde ja weiter oben schon angesprochen: Es nervt wircklich langsam aber sicher! Apple soll seine Kohle nicht an Anwälte und der Gleichen verschenken. Was würde der I-Gott wohl dazu meinen? Und die iGeräte-Käufer unterstützen Apple noch :-(

Avatar
hanswurst1
30.07.2012
Was würde der I-Gott wohl dazu meinen? Na was glaubst Du von wem der "Atomkrieg" gegen Android noch initiiert wurde?! Der grosse Steve mag tot sein, aber mit seinem "Erbe" werden wir wohl noch lange zu kämpfen haben...

Avatar
eagleeye
30.07.2012
Als erstes hatte ich ein iPhone. Als das doch schon in die Jahre kam, schaute ich mich auf dem Markt um. Da entdeckte ich das Samsung Galaxy Note, probierte es aus und kaufte es. Seither bin ich nicht mehr an irgendwelche "Regeln" gebunden. Ich brauche kein Programm wie iTunes (welches eine Katastrophe ist) und mich massiv einschränkt. Mit dem Samsung Galaxy hab ich diese Probleme nicht mehr. Es gibt zwar auch ein spezifisches Programm (Samsung Kies), aber dieses muss nicht zwingend gebraucht werden, da man das Samsung auch via USB verbinden kann. Die Apps sind vorwiegend gratis. Natürlich gibt es auch diverse Apps die Kosten, aber nich so viele wie bei Apple. Die Bedienung des Samsung Galaxy ist wesentlich einfacher, als diese von Apple. Die Kamera selbst ist viel besser im Gegensatz zum iPhone. Apple macht wirklich gute Dinge, aber sie sind schlicht und einfach nicht die besten. Die besten sind sie nur in der Ankündigung, der Auslieferung und der Termineinhaltung. So empfehle ich gerne das Samsung Galaxy. iPhones sind wirklich nur dann sinnvoll, wenn zuhause auch ein Mac steht, beispielsweise mit Zusätzen wie Apple TV, usw.

Avatar
voenu
02.08.2012
Na was glaubst Du von wem der "Atomkrieg" gegen Android noch initiiert wurde?! Der grosse Steve mag tot sein, aber mit seinem "Erbe" werden wir wohl noch lange zu kämpfen haben... Ist mir schon klar... Aber deren I-Gott würde die Kohle wohl anders'rum zum Fenster raus werfen...

Avatar
pit2008
22.08.2012
Apple nervt Appel geht mir auf den Geist. Ich denke so wie Ihr (und sicher noch ganz viele) aber es interessiert keine Sa.. Da tröstet mich nur noch die Dummheit von MS mit Windows 8 ebenfalls nicht sehr Kundenorientiert. Na vielleicht gibts Android bald auf MAC /& PC, der MArkt im Natel bereich wächst und wächst ..

Avatar
voenu
22.08.2012
Appel geht mir auf den Geist. Ich denke so wie Ihr (und sicher noch ganz viele) aber es interessiert keine Sa.. Da tröstet mich nur noch die Dummheit von MS mit Windows 8 ebenfalls nicht sehr Kundenorientiert. Na vielleicht gibts Android bald auf MAC /& PC, der MArkt im Natel bereich wächst und wächst .. Absolut deiner Meinung! Aber sind wir ehrlich... Auch Migrosoft nervt gewaltig. Das traurige am ganzen Spiel finde ich, das es keine wirckliche Alternative gibt. Gut, Privat würde mir Linux vollkommen reichen. Aber bestimmte Software setzt ein Win vorraus. Geschwige denn meine Killerspiele (die mich übrigens noch zu keinem Verbrechen leiten liessen...). Ich habe unter meinen Kollegen schon des öfteren folgende Aussage gemacht: Hätte ich genug Geld, würde ich mir mein eigenes OS lassen machen! Naja, evt. beim nächsten Lotto ;-)

Avatar
der ganze Hans
25.08.2012
Apple verteidigt Rechte Zur Notiz von Hannes Weber: Apple verspielt keine Sympathien, sondern nimmt seine Rechte wahr. Es ist leider so, dass eine Generation heranwächst, die den Zusammenhang zwischen Innovation und Wertschöpfung nicht mehr begreift und jedes Urheberrecht ablehnt. Aber Diebstahl bleibt Diebstahl, auch wenn er digital geschieht. Der Designprozess in den USA ist nur die Oberfläche eines tiefer liegenden Problems. Wo stände die Welt heute ohne den als "i-Gott" verspotteten Steve Jobs und seine kreative Crew? Wir würden noch immer auf unbrauchbaren Nokias Würfelchen schieben und die Musik in CD-Playern herumschleppen. Dabei ist und bleibt Android eine gestohlene Software. Der Dieb war Eric Schmidt, damals CEO von Google und Verwaltungsrat von Apple, wo er all die Innovationsarbeit der Apple-Leute abkupfern konnte. Man nennt das illoyal. Es geht darum, dass Innovation belohnt wird und Diebstahl bestraft. Seltsam, dass einem PC-Tipp Redaktor, in dessen Impressum ein Copyrightvermerk steht, diese Zusammenhänge nicht bewusst sind. Aber vielleicht fant er ja für die Piraten. Der ganze Hans

Avatar
Kovu
26.08.2012
Zur Notiz von Hannes Weber: Apple verspielt keine Sympathien, sondern nimmt seine Rechte wahr. Es ist leider so, dass eine Generation heranwächst, die den Zusammenhang zwischen Innovation und Wertschöpfung nicht mehr begreift und jedes Urheberrecht ablehnt. Aber Diebstahl bleibt Diebstahl, auch wenn er digital geschieht. Der Designprozess in den USA ist nur die Oberfläche eines tiefer liegenden Problems. Wo stände die Welt heute ohne den als "i-Gott" verspotteten Steve Jobs und seine kreative Crew? Wir würden noch immer auf unbrauchbaren Nokias Würfelchen schieben und die Musik in CD-Playern herumschleppen. Dabei ist und bleibt Android eine gestohlene Software. Der Dieb war Eric Schmidt, damals CEO von Google und Verwaltungsrat von Apple, wo er all die Innovationsarbeit der Apple-Leute abkupfern konnte. Man nennt das illoyal. Es geht darum, dass Innovation belohnt wird und Diebstahl bestraft. Seltsam, dass einem PC-Tipp Redaktor, in dessen Impressum ein Copyrightvermerk steht, diese Zusammenhänge nicht bewusst sind. Aber vielleicht fant er ja für die Piraten. Der ganze Hans Was hier meiner Meinung nach übersehen wird, ist dass Apple versucht Patente auf Dinge zu erheben, die aufgrund ihrer Natur schon nicht anders aussehen können. Es ist wie mit einem Lenkrad: es wird immer einen Kreis umschreiben, wenn es seine Funktion erfüllen soll. Genau so wie ein Smartphone-Display einfach 4 Ecken aufweist, und wenn es auf das Display reduziert wird, eben 4 Ecken hat. Es hat schon vor dem iPhone Smartphones gegeben... ich hatte beispielsweise ein M600i von Sony mit Symbian. Auch dort gab es schon (sogar verschwindende) Scroll-Leisten (worüber sich Apple auch schon Patentrechtlich beschwert hat, man hätte diese Leiste von ihnen kopiert). Es geht hier nicht um Urheberrechte, sondern darum, die Konkurrenz auszuschalten, und wenn das nicht möglich ist mindestens einen Teil ihres Kuchens zu ergattern. Ausserdem gibt's nicht nur iOS und Android auf dem Smartphone-Markt. Es gibt unzählige andere, die alle am Ende 'gleich' sind, weil sie eine bestimmte Funktion erfüllen müssen: Windows Phone, Symbian, MeeGo/Tizen, Bada, BlackBerry etc... Eines ist jedenfalls gewiss: Apple wird mir wohl nie eines ihrer Geräte andrehen können, weil sie extrem unsympathisch sind und auch nicht die Geräte mit den Fähigkeiten liefern die ich mir wünsche.