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06.08.2012, 10:31 Uhr
Apple vs. Samsung: iCar und Werbemilliarden
Apple, sonst für seine Geheimnistuerei bekannt, muss im Rahmen des Prozesses gegen Samsung Interna öffentlich machen. So erfährt der Gerichtsbeobachter unter anderem, dass das iPhone auch ein Auto hätte sein können.
Seit einer Woche duellieren sich Apple und Samsung vor Gericht, es geht um Milliardenforderungen auf beiden Seiten und die Frage, ob das iPhone kopiert wurde. Damit sich die Jury und Richterin Lucy Koh ein vollständiges Bild der Lage machen können, sind die Unternehmen gezwungen, so viele Informationen wie möglich von sich preiszugeben. Besonders im Fall Apples ist dies spannend, sind doch die Cupertiner ansonsten für ihre Verschwiegenheit berühmt.
Apples Marketingchef Phil Schiller trat am Freitag in den Zeugenstand und erzählte, wie das iPhone entstand, berichtet die «New York Times»: «Wir waren jahrelang für den Mac bekannt, bis wir mit dem iPod einen riesigen Erfolg hatten», sagte Schiller. Dies hätte zu einem Umdenken im Unternehmen geführt, plötzlich hatte jeder Mitarbeiter Ideen für zukünftige Produkte. «Da war wirklich verrücktes Zeugs darunter», sagte Schiller. «Wir könnten eine Kamera bauen oder sogar ein Auto, sagten Mitarbeiter. Am Ende entschieden wir uns aber für das iPhone». Gleichzeitig hätten sie auch an einem Tablet-Gerät zu arbeiten begonnen, das später als iPad bekannt wurde, sagte Schiller weiter und gab gleichzeitig Apples Marketinggeheimnis preis, das eigentlich jeder kennt: «Wir mussten kein Marketing betreiben. Wir erlaubten der Presse, über das iPhone zu reden.»
Schweigen ist Gold
Ganz ohne Werbung ging es dann aber doch nicht. Schiller nannte Zahlen, die zeigen, wie viel Geld Apple für iPhone-Werbung ausgab: 2008 waren es noch 97,5 Millionen US-Dollar, im letzten Geschäftsjahr bereits 228,6 Millionen Dollar für das iPhone und 307,7 Millionen Dollar für das iPad. Insgesamt soll Apple seit 2007 rund 1,1 Milliarden Dollar für Produktwerbung ausgegeben haben, schreibt das «Wall Street Journal».
Die «New York Times» ergänzt, dass Schiller während seines gesamten Verhörs die Qualität und das Design der Apple-Produkte als Erfolgsfaktor nannte: «Es ist eigentlich ganz einfach: Kunden schätzen schöne Produkte.»
Die «New York Times» ergänzt, dass Schiller während seines gesamten Verhörs die Qualität und das Design der Apple-Produkte als Erfolgsfaktor nannte: «Es ist eigentlich ganz einfach: Kunden schätzen schöne Produkte.»
Teilerfolg für Samsung
Auf Samsung angesprochen, gab sich Schiller schockiert, berichtet heise.de: «Als ich das Smartphone Galaxy S und den Tablet-PC Galaxy Tab sah, dachte ich, sie werden unsere gesamte Produktpalette kopieren.»
Trotz dieser markigen Statements dürfte Schiller mit dem Prozesstag nicht zufrieden gewesen sein. Denn Richterin Koh entschied, dass Samsung keine Strafe wegen ungenehmigter Veröffentlichung von Beweismaterial erhält. Koh traf die Entscheidung am Freitagmorgen, bevor Apples Zeugen Marketing-Chef Phil Schiller und iOS-Softwaremanager Scott Forstall vor den Geschworenen auftraten. Die Richterin missbilligte zwar das Verhalten von Samsung als «Missachtung des Gerichts und absichtliche Verteilung von Material, das bereits von dem Prozess ausgeschlossen wurde», beliess es aber bei einer Ermahnung. Es ging darum, dass Samsung der Presse Dokumente vorlegte, die beweisen sollten, dass die Koreaner schon vor 2007 an einem Smartphone arbeiteten. Dies wollten sie der Presse mitteilen, obwohl das Gericht diese Dokumente zuvor nicht als Beweisstücke zugelassen hatte.
Trotz dieser markigen Statements dürfte Schiller mit dem Prozesstag nicht zufrieden gewesen sein. Denn Richterin Koh entschied, dass Samsung keine Strafe wegen ungenehmigter Veröffentlichung von Beweismaterial erhält. Koh traf die Entscheidung am Freitagmorgen, bevor Apples Zeugen Marketing-Chef Phil Schiller und iOS-Softwaremanager Scott Forstall vor den Geschworenen auftraten. Die Richterin missbilligte zwar das Verhalten von Samsung als «Missachtung des Gerichts und absichtliche Verteilung von Material, das bereits von dem Prozess ausgeschlossen wurde», beliess es aber bei einer Ermahnung. Es ging darum, dass Samsung der Presse Dokumente vorlegte, die beweisen sollten, dass die Koreaner schon vor 2007 an einem Smartphone arbeiteten. Dies wollten sie der Presse mitteilen, obwohl das Gericht diese Dokumente zuvor nicht als Beweisstücke zugelassen hatte.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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