Desaster für AMD: 19:0-Kantersieg für Intels neue CPU

Nein, es handelt sich nicht um ein Eishockey-Ergebnis! Das Resultat sind insgesamt 19 verschiedene Benchmark-Ergebnisse, die wir im Rahmen einer zweitägigen Presse-Veranstaltung in München ermittelt haben.

Doch der Reihe nach: Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Intels [1] zukünftige CPUs für den Desktop und die Notebook-Mobilsparte. Mittelpunkt ist dabei die so genannte "Core Microarchitecture", die bereits heute in den aktuell verfügbaren Core-Duo-Notebookprozessoren steckt, und demnach also für eine hohe Leistung bei extrem geringem Energieverbrauch steht. Die logische Weiterentwicklung: Intel nennt die zweite Generation dieser Architektur "Core-2-Duo". Grundlegend: Die neuen Core-2-Duo-Prozessoren für Laptops (Codename Merom), Desktop-PCs (Codename Conroe) und sogar den Server-Bereich (Codename Woodcrest) stammen aus ein und derselben Fertigungslinie, sind jedoch für den jeweiligen Bereich optimiert.

Technische Neuerungen

Alle drei CPU-Familien besitzen einen insgesamt vier Megabyte grossen L2-Cache, den sich beide Prozessorkerne untereinander dynamisch teilen, und die Virtualisierungstechnik Vanderpool. Neu hinzugekommen ist die 64-Bit-Erweiterung EM64T für Intels zukünftige Notebook-Sparte (analog zur 64-Bittechnik beim Notebook-Prozessor Turion 64 von AMD) und die SSE4-Einheit. Diese CPU-Funktion beinhaltet neue Befehlssätze, welche häufig benutzte mathematische Berechnungen (Operationen) beschleunigen sollen.

Halbierung beim Stromverbrauch: Laut Intel liegt der aktuelle Stromverbrauch von den Conroe-Desktop-CPUs bei ca. 65 Watt, was in etwa einer Halbierung - im Vergleich zu aktuellen Intel-Desktop-CPUs - gleichkommt. Dass die Reduzierung der Energieversorgung nicht zu Lasten der Leistung geht, konnte der PCtipp in insgesamt 19 Benchmark-Anwendungen testen.

Testvorbereitungen

Für knapp vier Stunden stand dem PCtipp ein Conroe-System mit 2,67 GHz (offizielle Bezeichnung ET6700) zur Verfügung. Zum Mainboard: Die Intel CPU wurde auf ein gewöhnliches, per BIOS-Update angepasstes 975X-Mainboard gesteckt. Schön für die Kompatibilität: Intel plant die zukünftigen Conroe-Prozessoren auf den heute üblichen Mainboards mit Sockel 775 laufen zu lassen. Wir konnten es gegen einen mit 2 x 2,8 Gigahertz übertakteten Athlon 64 FX-60 testen, was einem Athlon 64 FX-62 entspricht. Die weitere Ausstattung der beiden Systeme waren 1 GB Speicher (Conroe: DDR-2 667, Athlon-Plattform mit DDR400). Als Grafikkarten-Doppel kamen zwei ATI X1900 XT, die im Crossfire-Verbund arbeiteten zum Einsatz.

Hier die Benchmark-Ergebnisse - kurz und knapp:

Fazit: Satte Klatsche für AMD

19:0 in den Benchmark-Ergebnissen - was für ein Paukenschlag. AMDs Athlon-64-Flaggschiff gewinnt kein einziges, direktes Duell. Verdrehte Welt: Solch einen hohen Kantersieg kannte man eigentlich bisher nur von AMD-Prozessoren. Abschreiben braucht man AMD deswegen allerdings längst noch nicht. Zu wünschen wäre den Amerikaner, mit Technologie-Standort Dresden, einen "Plan B", den sie zur richtigen Zeit aus der Schublade packen.

Neben diesem fehlerfreien Desktop-Auftritt schielt man natürlich auch auf den Notebook-Prozessor Merom. Auch hier konnte der PCtipp ein erstes Ergebnis vor Ort durchführen. Das hervorragende Ergebnis: 30 Prozent mehr Tempo bei gleichem Stromverbrauch: Die Umwandlung einer gewöhnlichen Musikdatei in ein MP3-Audioformat lief bei einem Core-2-Duo-Prozessor rund 30 Prozent schneller ab - verschlang jedoch bei der parallel durchgeführten Strommessung genauso viel Strom wie eine aktuelle in Doppelkern-Notebooks verbaute Core-Duo-CPU.