News 17.10.2012, 12:08 Uhr

Foxconn gesteht Kinderarbeit ein

Das taiwanische Unternehmen Foxconn hat bestätigt, dass es in einer seiner Fabriken in China 14 Jahre alte Schüler beschäftigt hat. Das verstiess gegen geltendes Recht.
Foxconn steht immer wieder wegen der harten Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken in der Volksrepublik China in der Kritik. Die jüngsten Vorwürfe stammten von China Labor Watch, einer gemeinnützigen Organisation, die sich mit Kinderarbeit in China beschäftigt. Demnach soll der wichtige Apple-Zulieferer Kinder in seinen chinesischen Fabriken beschäftigen. Foxconn hat die Vorwürfe jetzt bestätigt.
Das taiwanesische Unternehmen Foxconn Technology Group hat zugegeben, dass in einer seiner Fabriken in China Schüler als Praktikanten beschäftigt wurden. Die Praktikanten seien erst 14 Jahre alt gewesen. Damit dürfen sie nach geltendem chinesischem Recht nicht arbeiten – dieses sieht ein Mindestalter von 16 Jahren für Arbeiter vor. In der Fabrik, in der die Kinderpraktikanten entdeckt wurden, werden Geräte für das japanische Unternehmen Nintendo gefertigt. Nintendo ist vor allem für seine Spielkonsolen bekannt, die unter anderem bei Kindern beliebt sind. Wenn man den Gedanken also zu Ende denkt, dann haben chinesische Kinder dafür geschuftet, dass andere Kinder in der ganzen Welt Spass beim Spielen haben.
Foxconn habe mit der internen Untersuchung begonnen, nachdem chinesische Medien und die in New York beheimatete China Labor Watch gemeldet hatten, dass Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren in einer Foxconn-Fabrik in der chinesischen Küstenstadt Yantai arbeiten müssen. Yantai liegt in der ostchinesischen Provinz Shandong.
Die Taiwanesen teilten mit, dass sie Massnahmen ergriffen hätten, um die Schüler an ihre Schulen zurück zu bringen. Zudem würde die Angelegenheit weiter untersucht. Die Schüler hätten seit drei Wochen bei Foxconn gearbeitet. Foxconn nannte allerdings nicht die Zahl der illegal beschäftigten Schüler.
Foxconn betonte zudem, dass es nur in dieser einen Fabrik illegal beschäftigte Kinder entdeckt habe. In den anderen Foxconn-Fabriken gäbe es keine ähnlichen Fälle. Foxconn habe sich bei jedem einzelnen betroffenen Schüler entschuldigt.
Das taiwanische Unternehmen Foxconn beschäftigt in seinen Fabriken auf dem chinesischen Festland rund 1,2 Millionen Arbeiter. Darunter befinden sich immer auch Praktikanten, allerdings sollten diese mindestens 16 Jahre alt sein.
Arbeitsrechtsexperten erklären den Zugriff von Foxconn auf Schüler damit, dass Foxconn schlicht zu wenig Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, um die vielen Aufträge von Apple, Sony, Nintendo, HP, Dell, Microsoft und anderen IT-Unternehmen bewältigen zu können.



Kommentare
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Kovu
20.10.2012
Ich finde es überhaupt falsch wenn man Foxconn als 'Apple-Fabrik' oder 'Nintendo-Fabrik', oder andere eben als 'Samsung-Fabriken' etc. bezeichnet. Selbstverständlich können solche Zustände nicht geduldet werden, aber es ist eben Foxconn und die Chinesischen Behörden die hier an den Pranger gestellt werden sollten, und nicht die Marke die die Fabrikation in Auftrag gegeben hat.