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18.08.2015, 06:31 Uhr
Gemeinsam gegen Google und Facebook: Ringier, SRG und Swisscom legen ihre Werbevermarktung zusammen
Konsolidierung im Schweizer Digitalwerbemarkt: Ringier, SRG und Swisscom legen die Vermarktung ihrer Werbedienstleistungen zusammen und gründen dazu eigens eine Firma.
Ringier, die SRG und Swisscom vermarkten ihre Werbeplätze künftig gemeinsam und gründen dazu eine neue Vermarktungsfirma. Sie wollen so den verändernden Bedürfnissen von Werbeauftraggebern und Schweizer Medien Rechnung tragen und den global agierenden Wettbewerbern wie Google und Facebook eine starke Schweizer Alternative entgegenstellen. Im Rahmen der Kooperation wird eine neue Aktiengesellschaft gegründet, an der alle drei Unternehmen zu je einem Drittel beteiligt sind. Über die finanziellen Details sei Stillschweigen vereinbart worden, schreiben die drei Partner in einer gemeinsamen Mitteilung.
Gemeinsam gegen Google & Co.
Das angekündigte Zusammengehen stelle einen sehr wichtigen Schritt für die Schweizer Medien dar, erklärte Ringier-CEO Marc Walder an einem Conference Call. Die drei Unternehmen würden erstens gut zusammenpassen und seien zweitens in der Lage, den global agierenden Grosskonzernen die Stirn zu bieten, begründete er das Vorhaben. «Zusammen können wir das beste und reichweitenstärkste Inventar anbieten», machte der Ringier-Chef klar.
Die SRG integriert ihre Vermarkterin Publisuisse mit rund 130 Beschäftigten, die für die Vermarktung aller SRG-TV-Programme verantwortlich zeichnet. Die Swisscom schliesslich steuert ihre Technologiekompetenz sowie die Vermarktungsrechte für Swisscom-TV- und ihrer Online-Plattformen bluewin.ch und local.ch bei. Die 20 Mitarbeitenden von Swisscom Advertising, die sich heute um die Vermarktung dieser Werbeflächen kümmern, wechseln ebenfalls in die neue Gesellschaft.
Geführt wird die Vermarktungsorganisation, die noch keinen Namen hat, vom heutigen Publisuisse-Chef Martin Schneider. Verwaltungsratspräsident soll Ringier-CEO Marc Walder werden, derweil SRG-Generaldirektor Roger De Weck und Swisscom-Chef Urs Schaeppi im Verwaltungsrat Einsitz nehmen.
Die neue Gesellschaft soll - vorbehältlich der Zustimmung durch Wettbewerbskommission (Weko) und UVEK/Bakom - ihre Geschäftsaktivitäten im ersten Quartal 2016 aufnehmen.
Offen für weitere Kunden
Das neue Joint Venture sei kein geschlossener Kreis, sondern offen für weitere Kunden, machten die Verantwortlichen klar. Dabei stünden im Moment klar Kundenverhältnisse im Vordergrund, weitere Aktionäre am Gemeinschaftsunternehmen seien nicht vorgesehen.
Für das grösste Schweizer Medienhaus Tamedia kommt eine Zusammenarbeit mit dem neuen Joint Venture nicht infrage: «Wir setzen weiter auf Eigenvermarktung», bekräftigte Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer gegenüber AWP die gültige Strategie. Er sieht für sein Haus denn auch keine direkten Auswirkungen aus dem angekündigten Dreierzusammenschluss.
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