News 09.09.2009, 07:35 Uhr

Intel-CPUs: Preis-Leistungs-Weltmeister

Flotter Dreier für wenig Geld: Mit dem Core i5-750, und den Core-i7-Modellen 860 und 870 bringt CPU-Hersteller Intel drei CPUs für günstige Plattformen. Alle Details, Preise und Tests für die Schweiz.
Alle drei vorgestellten Prozessoren besitzen vier Kerne. Sie firmieren unter dem Codenamen «Lynnfield» und passen in den Steckplatz LGA1156. Zusätzlich zu den neuen Prozessoren stellt Intel auch den Chipsatz P55 vor. Interessant: Die PCI-Express-Grafikschnittstelle ist ebenfalls Bestandteil der CPU, was die Entwicklung des Chipsatzes weiter vergünstigt. Im Vergleich zur LGA1366-Highend-Plattform (Core-i7-900-Serie) verzichtet Intel auf einen Speicherkanal. Lynnfield-Prozessoren können also nur auf zwei statt drei DDR3-Speicherkanäle zugreifen. Dafür lassen sich die CPUs zusammen mit schnellerem Speicher kombinieren. Die neu vorgestellten Modelle können mit DDR3-Modulen von bis zu 1333 MHz betrieben werden.

Schneller im Turbo-Mode Das wohl interessanteste ...

Schneller im Turbo-Mode
Das wohl interessanteste Feature ist der sogenannte «Turbo Mode». Nimmt das Programm/Anwendung nur einen von den vier Kernen in Anspruch, lässt sich die CPU in insgesamt fünf separaten Schritten übertakten.
Intel-Mainboard: Für die neuen Core i5-/i7-CPUs
Jeder Schritt beinhaltet eine Takterhöhung um 133 MHz. So erreicht eine Core i5-750-CPU maximal 3,2 GHz, eine Core i7-870 kann seine Frequenz von 2,93 GHz auf 3,6 GHz hochschrauben. Alle drei 4-Kern-CPU besitzen einen L2-Cache von 256 KByte, den Third-Level-Cache von 8 MB müssen sich dagegen alle vier Kerne teilen. Während die Hyper-Threading-Funktion beim Core i5-750 fehlt, ist die Funktion, die für jeden der vier Kerne eine zweiten «Virtuellen» zur Verfügung stellt und so Anwendungen beschleunigt nur in den beiden teuren Core i7-Varianten drin.
Das leistet der neue P55-Chipsatz
P55-Chipsatz: Günstige Mainboards
Ebenfalls neu lanciert ist der zu den CPUs passende Chipsatz «P55». Entsprechende Mainboards besitzen einen LGA1156-Sockel, die Kommunikation erfolgt über die DMI-Schnittstelle (Direct Media Interface, entspricht dem Systembus/Frontside-Bus). Da der Kontroller für den Arbeitsspeicher und Grafikkartensteckplatz in der CPU sitzt, avanciert der P55-Chipsatz zum «einfachen» IC-Baustein, der nur noch für die Anbindung typischer Peripheriegeräte (USB, SATA etc.) zuständig ist. Das macht Mainboards vor allem günstig: Die neuen Core i5-/i7-Plattformen gibts ab 150 Franken. Wichtig für Gamer: Zwar steuert der Prozessor die Grafikkarte über seine PCI-Express-Schnittstelle an. Beim gleichzeitigen Betrieb mit zwei Grafikkarten (SLI-Modus bei Nvidia-Chip-basierten Grafikkarten, oder Crossfire-Modus bei AMD/ATI-Grafikkarten) müssen sich die beiden Geräte die zur Verfügung stehenden 16 «Lanes» auf zweimal 8 «Lanes» splitten.
Die neuen Core-CPUs: Preise, Spezifikationen und Benchmarks
Resultate
In der folgenden Tabelle hat der PCtipp die Schweizer Preise (Strassenpreise), sowie Testresultate und den Stromverbrauch ermittelt. Interessant: Gegenüber dem teuersten Intel-Prozessor, dem Core i7-975 XE (für Extreme Edition), können die neuen drei Modelle erstaunlich gut mithalten – und das zu einem deutlich tieferen Preis. Zudem hat der Halbleiterhersteller auch den Stromverbrauch der in 45 Nanometer hergestellten CPU besser im Griff. Intel gibt für die drei neuen Core-Varianten eine maximale Verlustleistung von 95 Watt an.

Fazit: Günstige Tempo-Könige Intels ...

Fazit: Günstige Tempo-Könige
Intels neue Lynnfield-Prozessoren Core i5-750 und Core i7-870 überzeugen als Quad-Core-CPUs von Anfang an.
Intel inside: Das Core i5-Logo
Besonders der günstige Core i5-750 respektive schnellere Core i7-860 sticht heraus. Und: Für deutlich weniger Geld gibt es annähernd eine Leistung, die sogar Intels Flaggschiff, den Core i7-975 XE nahe kommt. Nur selten kann der Core i7-975 XE sein höhere Speicherbandbreite gewinnbringend einsetzen. Der Verzicht auf Hyper-Threading mit acht parallelen Threads sowie den dritten Speicher-Channel ist dem Leistungsvermögen des Core i5-750 nur selten anzumerken. Der Grund liegt auf der Hand: Nur die wenigsten Desktop-PC-Applikationen nutzen Quad-Core-CPUs voll aus oder verlangen auch tatsächlich nach höherer Speicherbandbreite. So erhöht der Turbo Mode die Taktfrequenz bei Single-Thread-Programmen auch viel stärker als bei den Core-i7-900-Modellen. Das ist unterm Strich ein Feature, von dem heute die meisten Anwendungen und Spiele Gebrauch machen dürften.
Zusammen mit der neuen P55-Plattform stellt der zirka 240 Franken günstige Core i5-750 ein empfehlenswertes Paket dar, das hohe Performance – und das zu einem echten Kampfpreis von Anfang an. Erfreulich ist auch der geringe Energiebedarf der neuen LGA1156-Plattform.
Der ebenfalls neue Core i7-870 für teure 710 Franken mit zusätzlichem Hyper-Threading und höherer Taktfrequenz ist dem Core i5-750 nur vorzuziehen, wenn sehr viel mit multithread-optimierter Software gearbeitet wird. Wem das schnellste gerade gut genug ist, muss weiterhin zum teuren Core i7-975 Extreme mit X58-Plattform greifen.



Kommentare
Avatar
Lunerio
09.09.2009
Der PhenomII Prozessor (955 X4) ist bezüglich Spiele besser als die Intel Core i5 750. Und die i7 860 kostet schon wieder teurer als der PhenomII 955 X4. So als Spieler gesehen, ist der PhenomII da wohl immer noch besser. Bloss bei Multimediaanwendungen sind Intels Prozessoren schon immer die besseren Rechner gewesen. Da ist der i5 750 dann interessanter als der PhenomII 955.