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06.07.2016, 08:35 Uhr
Konsumentenschutz will kein «Apple-Pay-Monopol»
Weil Apple die NFC-Übertragung im iPhone für sich reservieren will und damit andere Bezahllösungen aussperrt, klagt der Konsumentenschutz bei der Wettbewerbskommission.
Noch im Sommer soll mit Apple Pay in der Schweiz bezahlt werden können. Ob sich das drahtlose Bezahlsystem von Apple überhaupt etablieren wird, ist noch offen. Ausser der Cornèr Bank wollen die fünf grössten Schweizer Banken (CS, PostFinance, Raiffeisen, UBS und ZKB) das iPhone noch nicht unterstützen. Den Hauptgrund, warum Apple hierzulande bei grossen Unternehmen auf Kritik stösst, sieht die Stiftung für Konsumentenschutz in seiner Reservierung der NFC-Technologie. Die Frage bleibt offen, ob Apple in neueren Geräten die NFC-Übertragung öffnen müsse. Damit zwinge der US-Konzern Anbieter anderer Schweizer Handy-Bezahllösungen wie Twint, auf umständlichere Technologien wie QR-Code oder Bluetooth auszuweichen, wie der Blick am Mittwochmorgen berichtet. Hinter Twint und Paymit stehen vor allem der Finanzdienstleister SIX, die PostFinance, Swisscom und diverse Banken. Die SKS habe am Dienstag Klage bei der Wettbewerbskommission (Weko) eingereicht.
Weko will abwarten
Die Stiftung sieht in der Sperrung des Zugriffs auf andere Bezahlsysteme einen klaren Verstoss gegen das Wettbewerbsrecht. «Die Schweiz darf nicht vor Weltkonzernen wie Apple kuschen», wird SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder vom «Blick» zitiert. «Da mit dem Verhalten von Apple ein krasser Fall unzulässigen Verhaltens eines marktbeherrschenden Unternehmens zu befürchten ist, kann sich die Wettbewerbskommission nicht um die Eröffnung eines Verfahrens drücken», so Stalder. Die Weko will zuerst die Einführung des Apple-Bezahldiensts beobachten. Apple wollte noch keine Stellung beziehen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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