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15.07.2014, 04:06 Uhr
Orange und Sunrise wollen ihre Netze zusammenlegen
Orange und Sunrise prüfen, ob sie ihre Netze zusammenlegen sollen. Dies würde zwar Skaleneffekte versprechen. Doch dürfte es ziemlich lange dauern, bis die Firmen davon profitieren könnten.
Orange und Sunrise wollen ihre Netze zusammenlegen. Dies hat die Branchenplattform «Scal.ch» herausgefunden, der ein internes Schreiben an Orange-Mitarbeiter vorliegt. Nach kurzem Zögern bestätigte Orange in Form von CTO Johan Hall die Meldung. In aktuell laufenden Tests werde demnach abgeklärt, ob die Netzwerklieferanten (Ericsson bei Orange, Huawei bei Sunrise) eine Zusammenlegung technisch stemmen könnten.
Synergien
Der Grund für die mögliche Netzzusammenlegung liegt auf der Hand: Durch die Nutzung von Synergien soll eine Kostenreduktion erreicht werden. Mit gemeinsam 40 anstatt wie bisher je 20 Prozent Markanteil könnten die Swisscom-Konkurrenten von grösseren Skaleneffekten profitieren. In der Theorie klingt die Idee gut, Mobilfunk ist vor allem ein Fixkostengeschäft. Doch in der Praxis sieht die Reisbrettrechnung nicht ganz so einfach aus.
Grosse operative Herausforderung
«Schon als die beiden Firmen vor einigen Jahren über eine Fusion nachdachten, mussten sie feststellen, dass die Netzzusammenlegung eine grosse operative Herausforderung darstellt», sagt Kurt Lanz, Mitglied der Geschäftsleitung von Economiesuisse, und in der Vergangenheit als Regulierungsexperte für Sunrise und Swisscom tätig. «Was geschieht mit den unterschiedlichen Zentralen und Antennenstandorten, was mit den Frequenzen, die vereinheitlicht werden müssen?», fragt Lanz. Er schätzt, dass eine Vereinheitlichung «viele Jahre» dauern würde. Jede Antenne müsse überprüft werden, was gemäss Lanz eine ziemliche «Jekami-Übung» darstelle. Und die Investitionen in die neue Netzgeneration, die 4G-fähig ist, muss von den Anbietern nach wie vor getätigt werden.
Trotzdem: Die Idee hat Potenzial, falls die beiden Firmen noch lange genug am Markt sind, um von der allfälligen Umsetzung profitieren zu können.
Autor(in)
Fabian
Vogt
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