News 22.11.2013, 09:05 Uhr

Räuber und Poli mit Google Maps

Die Online-Kartendienste von Google, Maps und Earth dienen nicht nur der Orientierung von Autofahrern und Fussgängern. Polizisten und Kriminelle bedienen sich der Tools ebenfalls.
Vor allem die Satellitenaufnahmen in Google Maps und Google Earth sowie Bilder der Strassenansichten in Street View sind nicht nur ein nützliches Tool für all jene, die sich orientieren wollen. Es kann durchaus auch von Kriminellen missbraucht werden, um etwa interessante Einbruchsobjekte oder attraktive Quartiere in Ruhe auszukundschaften. Aber auch die Polizei nutzt die Google-Dienste, um Delinquenten auf die Schliche zu kommen. Wir haben sieben interessante Aspekte des Räuber- und Poli-Spiels aufgezeigt.

1. Steuerbetrug

Steuerfahnder versuchen in mehreren Ländern Steuerhinterziehern mit Hilfe von Satellitenbildern auf die Schliche zu kommen. In Grossbritannien vergleichen die Beamten Bilder der Häuser mit Angaben der Steuerpflichtigen, etwa bezüglich Renovationsarbeiten. Aber auch in Italien und Griechenland sind die Steuerfahnder aktiv. Sie suchen dabei meist nach nicht deklarierten Ferienhäusern oder Swimming Pools, die nirgends angegeben sind. Besonders erfolgreich waren diesbezüglich die Griechen. Mit Hilfe der Recherchen via Google Earth erhöhte sich die Anzahl der registrierten Schwimmbecken von 324 auf über 17'000 Stück.
Bei dieser Aufnahme kamen italienische Fahnder einem Steuerbetrüger auf die Schliche, der für sein Haus nur einen Wert von rund 300'000 Franken angab. Als die Beamten sich das Anwesen näher betrachteten, wurde schnell klar, dass dieses mehrere Millionen wert sein musste
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Suche nach der optimalen Pool-Party-Location

2. Der Ort für die nächste Pool Party

Was Steuerfahnder können, haben Technologie-affine Teenager schon lange drauf. In England hat eine Schar Jugendlicher via Google Maps nach Pools gefandet, die einerseits gross genug und andererseits gut zugänglich waren. Hatten sie die optimale Location eruiert, verabredeten sie sich via Facebook zu einer extravaganten Pool-Party auf dem Grundstück der nichtsahnenden Besitzer.
Diesen Pool in England fanden Jugendliche geeignet, um dort eine wilde Party abzuhalten
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Quartiere erforschen

3. Auskundschaften ohne Ende

Diebe erkunden mit Hilfe von Google Maps gerne auch attraktive Quartiere, um auf Raubzüge zu gehen. Aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania ist ein Fall bekannt, bei dem eine Autoknackerbande mit Google Earth den idealen Vorort suchte, in dem die Leute ihre Autos nicht gross sichern und reich genug sind, damit sich die Beute auch lohnt. Sie hatten zuvor erkannt, dass in zu reichen Nachbarschaften die Autos meist in Garagen verschwinden, und dass in zu armen Gegenden zwar die Autos zugänglich sind, aber nichts Wertvolles beinhalten.
Ob sich dieser Vorort für eine Diebestour lohnt?
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Google wegen Diebstahl beschuldigt

4. Google ist schuld

In England hat ein Mann nach einem Diebstahl Google Street View die Schuld gegeben. Die Firma habe beim Vorbeifahren seine Garage aufgenommen, die offen stand, und im Nachhinein den Inhalt nicht verwischt. Dadurch hätten Diebe wertvolle Gegenstände ausmachen können, unter anderem das Mountain Bike des Mannes, das auch prompt gestohlen wurde.
Bei diesem Street-View-Bild eröffnen sich Einblicke in die Garage
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Drogendeal an der Ecke

5. Drogendeal an der Strassenecke

Street View kann auch für die Polizei von Nutzen sein. In New York fiel den Drogenfahndern eine Gruppe von Jugendlichen an einer Strassenecke auf, die gerade im Begriff waren, Heroin zu verkaufen. Mit Hilfe der Bilder und Örtlichkeiten kamen sie tatsächlich einem kompletten Drogenring auf die Schliche, dessen Verästelungen sich über das ganze Stadtgebiet erstreckten.
Ein Bild, wie es sich wohl an vielen Strassenecken in New York bietet. Hier erkannten Fahnder aber einen Deal
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Gut versteckte Hanfplantage

6. Hanfplantage entdeckt

Auch beim Aufdecken von illegalen Anbauflächen für Drogen, lassen sich die Satellitenaufnahmen in Google Earth gut verwenden. Diesbezüglich konnten sogar Schweizer Polizisten in der Vergangenheit Erfolge feiern. So entdeckten Drogenfahnder 2009 im Kanton Thurgau via Google Earth ein gut verstecktes Marijuana-Feld. Dieses verbarg sich geschickt innerhalb eines Maisfeldes. Schlussendlich konnten 1,1 Tonnen Hanf sichergestellt werden.
Google Earth hilft oft bei der Entdeckung von illegalen Hanfplantagen, wie hier im US-Bundesstaat Oregon
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Mord von oben?

7. Mord auf dem Steg?

Dieses Bild aus Google Maps hat die Blogosphere in Aufruhr versetzt. Wird auf dem abgebildeten Steg in den Niederlanden gerade jemand umgebracht? Die Zoom-Fähigkeit eines Internet-Anwenders konnte aber für Entwarnung sorgen. Was nach einer blutigen Tat aussieht, ist anscheinend ein nasser Hund, der sich nach einem erfrischenden Bad in dem Gewässer ausgiebig schüttelt.
Was passiert hier?



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