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10.12.2009, 10:06 Uhr
Rechtsstreit: Bund & Open-Source-Front
Dass der Bund einen 42-Millionen-Auftrag ohne Ausschreibung an Microsoft vergeben hat, wollen die Open-Source-Anbieter nicht hinnehmen. Die Vergleichsgespräche sind gescheitert, jetzt hat das Bundesverwaltungsgericht wieder das Sagen.
Nach Bekanntwerden der freihändigen Vergabe eines millionenschweren Auftrags hat der Verein «Swiss Open Systems User Group/ch/open» (Zusammenschluss von Open-Source-Anbietern) Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Heute gab der Bund den Abbruch der Vergleichsverhandlungen bekannt. Seine Begründung: Die Open-Source-Vereinigung hätte die Beschwerde auf den gesamten Informatikbetrieb ausdehnen wollen und sei auf die vermittelnden Vorschläge nicht eingegangen.
Ganz anders klingt die Sache aufseiten der Beschwerdeführer: In einer Medienmitteilung stellt Dr. Matthias Stürmer, Vorstandsmitglied von «Swiss Open Systems User Group/ch/open», klar, dass der Bund von Anfang an vermittelt habe, auch in Zukunft eine grosse Anzahl an IT-Projekten freihändig vergeben zu wollen und dass dies nicht Gegenstand der Verhandlungen sei. In der Folge hätten die Beschwerdeführer zumindest über andere Verbesserungen wie die Umsetzungsmassnahmen der Open-Source-Strategie verhandeln wollen. Aber auch darüber scheint der Bund nun nicht mehr verhandlungsbereit zu sein.
Durch die gescheiterten Verhandlungen wird das Gerichtsverfahren jetzt wieder aufgenommen. Die Open-Source-Front will weiter um die Gleichbehandlung der Marktteilnehmer kämpfen.
11.12.2009
11.12.2009
11.12.2009