Schweizer Roaming-Tarife: Comparis warnt vor Salt

Roaming ist derzeit in aller Munde. Swisscom schaffe sie quasi ab, aber doch nicht ganz, fast, ein bisschen. Salt hat, noch zu Orange-Zeiten, die Roaming-Gebühren ebenfalls gesenkt, allerdings die Abos teilweise neu aufgestellt. 

Was gilt denn jetzt? Telko-Experte Ralf Beyeler hat den Tarif-Dschungel durchforstet. Anhand einer angenommenen Nutzung von 14 Telefongesprächen und 160 Megabyte an verbrauchten Daten während eines Urlaubs in der EU wurden die entstehenden Kosten untersucht. Dabei stellte sich klar heraus, dass es sich für gelegentlich reisende Kunden immer lohnt, eine Auslandsoption zu kaufen. 

Sowohl bei der Swisscom (Fr. 37.- statt Fr. 90.90) als auch bei Salt (Fr. 45.40 statt Fr. 398.20) und Sunrise (Fr. 42.40 statt Fr. 214.35) ergeben sich erheblich geringere Kosten, wenn man das Smartphone mit Auslandsoption in Europa benutzt, anstatt mit dem Standardtarif des Anbieters. Zusätzlich haben sich die Tarife im Vergleich zu 2014 massiv vergünstigt. 

Spezielle Aufmerksamkeit ist bei Salt geboten: Zum einen endet der Abrechnungszeitraum ungewöhnlich am 9. des Monats. Verreist man also z.B. vom 2. bis zum 16. eines Monats in die Ferien, muss man die Auslandsoption zweimal bezahlen. Darüber hinaus muss diese Option bei Salt aktiv deaktiviert werden. Tut man das nicht, läuft die Option kostenpflichtig weiter. 

Seit Anfang des Jahres gibt es verschiedene Roaming-Flatrates. Speziell: Bei der Swisscom gibts den Tarifplan «Natel Infinity Plus». Dieser Tarifplan enthält pauschal unlimitierte Anrufminuten und unlimitierte SMS im Ausland. Der günstigste Tarif, Infinity Plus S, bietet diesen Service an 30 Tagen im Monat, kostet allerdings auch bereits 75 Franken im Monat. 

Lohnt sich das auch für Gelegenheitsnutzer? Eine Comparis-Studie, die von einer monatlichen Nutzung von 120 Minuten Telefonie, 60 SMS und 500 MB Datenverbrauch ausgeht, hat den Test gemacht. Neben den Inlandskosten geht die Studie von 2 Wochen Sommerferien in Spanien, 1 Woche Herbstferien in Griechenland und einem verlängerten Wochenende in Paris aus. 

Dabei zeigt sich: Durchschnittsnutzer mit lediglich gelegentlichem Auslandsaufenthalt fahren meist günstiger, wenn sie ihren Handy-Abos eine temporäre Auslandsoption hinzufügen. Die Anbieter M-Budget Mobile One ist sogar ohne Auslandsoption noch günstiger. Lediglich Aldi Mobile, mit dem Tarifplan Smart 50, ist bei gelegentlichem Gebrauch im Ausland teurer. Telefoniert man jedoch ohne Auslandsoption sind Sunrise (mit Freedom Start) und Salt (Me Unlimited 60) teurer als das günstigste Infinity Plus von Swisscom.