News 24.09.2012, 11:01 Uhr

Viel Wirbel um Apples Kartendienst

Der Umstieg von Google Maps auf einen eigenen Kartendienst in iOS 6 sorgt für viel Ärger. Apple versucht zu beruhigen, während sich die Smartphone-Konkurrenz in Schadenfreude übt.
Mit der Auslieferung von iOS 6 steigt Apple auf seinen mobilen Endgeräten auf einen eigenen Kartendienst um, der auf Daten von TomTom und anderen lokalen Anbietern basiert. Im Gegenzug stehen die bislang verfügbaren Kartendaten von Google Maps nicht mehr zur Verfügung. Diese Änderung sorgt bei vielen Nutzern für Frust: Die Karten seien ungenau, oft befänden sich Städte sogar an der falschen Stelle (PCtipp.ch berichtete). Weiter würden viele Gebiete von einer geschlossenen Wolkendecke verhüllt, wichtige Bauwerke seien teilweise in Flussläufen platziert.
Bei der Karten-App von iOS 6 kann eine Ortschaft auch einmal mitten in einem See liegen
TomTom verweist indes darauf, dass man lediglich für die zur Verfügung gestellten Kartendaten verantwortlich sei, nicht jedoch für deren Integration in das Betriebssystem. Allein auf dem iPhone hätte das Unternehmen bislang 1,4 Millionen Navigations-Apps verkauft, der Grossteil der Kunden sei mit diesen Anwendungen zufrieden.
Gegenüber unseren Kollegen der Macworld hat Apple erklärt, die Karten würden besser, je mehr Anwender sie nutzten. «Da die Karten auf einer Cloud basierten, werden sie besser, je mehr Leute sie nutzen. Wir arbeiten zudem mit Entwicklern zusammen, um einige der im App Store erhältlichen erstaunlichen Verkehrs-Apps in Karten zu integrieren. Wir begrüssen jedes Feedback der Kunden und arbeiten hart daran, um deren Erfahrung zu verbessern», erklärte Apple-Sprecherin Trudy Muller.
Alle Besitzer aktueller iOS-Geräte sind nach dem Update auf iOS 6 auf den neuen Kartendienst beschränkt. Eine Auswahlmöglichkeit besteht nicht. Alternativ können Nutzer jedoch über ihren Browser weiterhin auf das Kartenmaterial von Google Maps oder anderen Anbietern zurückgreifen. Eine eigenständige Google-Maps-App ist im App Store bislang jedoch noch nicht verfügbar.
Motorola veräppelt Apple-Karten
Der zu Google gehörende Hersteller Motorola verbreitet derzeit eine Werbeanzeige über Google+ und Facebook, in der Apples neuer Kartendienst mit dem auf Motorola-Smartphones genutzten Google Maps gegenübergestellt wird. Das neue Razr M würde seine Besitzer verlässlich zur gesuchten Strasse in Manhattan lotsen und sie nicht fälschlicherweise nach Brooklyn schicken. Dazu findet sich der Slogan: «Die echte Welt, die in deine Hand passt.»



Kommentare
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Hebi15
24.09.2012
Alternativ können Nutzer jedoch über ihren Browser weiterhin auf das Kartenmaterial von Google Maps zugreifen. Danach lässt sich Google Maps einfach über das Menü (rechts von iCloud-Tabs) zum Homebildschirm hinzufügen und kann wie eine "App" gestartet werden (iOS6.0). Nun habe ich meine Google Maps wieder.

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atom
24.09.2012
Kartenapp ist schon mies... Ja, die neue Kartenapp ist schon mies. Ich hoffe, dass Apple trotz ihrer "Die-App-darf-nicht-das-Gleiche-wie-eine-bestehende-App-können"-Politik die bereits eingegebene Kartenapp von Google zulässt. Dies würde die Situation etwas entschärfen und Apple mehr Zeit für Verbesserungen geben. Ich bin schon etwas erstaunt, dass Apple bereits jetzt mit einer eigenen App gestartet ist.