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03.09.2007, 11:36 Uhr
Wikipedia-Manipulationen in der Schweiz
Mit dem Scanner für die deutschsprachige Wikipedia wurden nun auch zahlreiche Fälle von fragwürdigen Änderungen in der Schweiz aufgedeckt.
Die NZZ am Sonntag und der Sonntagszeitung entdeckten einige brisante Beispiele, bei denen Einträge des Lexikons Wikipedia von den beschriebenen Personen oder Firmen selbst «korrigiert» wurden. Als praktisches Hilfsmittel zum Recherchieren diente dazu der kürzlich ins Leben gerufene Wikiscanner. Natürlich wurden nur negativ gefärbte Sätze korrigiert, gelöscht oder durch andere ersetzt. Die Betroffenen scheinen sich, soweit eine Stellungnahme vorliegt, keiner Schuld bewusst zu sein. Roger Köppel hat nach eigener Auffassung im Eintrag zu seiner Person lediglich «tendenziöse bis falsche Aussagen korrigiert.» Dazu gehört beispielsweise die Einstufung der Weltwoche «amerikafreundlich» anstelle von «rechtsliberal bis rechtskonservativ». Bei Coop und der Credit Suisse betrachtet man es geradezu als Pflicht, den eigenen Wikipedia-Eintrag zu überwachen. Als weitere Firmen, die eigene Einträge änderten, wurden die UBS (Marcel Ospel), die Post, Novartis (Daniel Vasella), Schweizer Radio International, Kuoni und Swiss-Life genannt. Wirkliche Skandale konnten indes keine entdeckt werden. Dass Firmen oder Einzelpersonen versuchen, sich in einem positiven Licht darzustellen, überrascht nicht sonderlich.
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Autor(in)
David
Lee
03.09.2007
03.09.2007
03.09.2007