WLAN-System 04.10.2022, 15:00 Uhr

Google stellt Nest Wifi Pro vor

Nest Wifi Pro soll dank Wi-Fi-6E-Technologie schneller sein, scannt proaktiv nach Verbindungsproblemen und es gibt einige Familien-Einstellungen. Zudem gabs Infos zu Matter und bald kommt (endlich) ein grosses Google-Home-App-Update.
Nest Wifi Pro
(Quelle: Google)
Zwei Jahre nach dem Nest Wifi (hier gehts zu unserem Test) kommt der Nachfolger des WLAN-Systems aus dem Hause Google, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gibt. Der Nest Wifi Pro bietet neu Wi-Fi-6E-Technologie. Diese Tri-Band-Verbindung ermöglicht nebst Zugriff auf das 2,4-GHz- und 5-GHz- auch jenen auf das neue 6-GHz-Frequenzband, das deutlich schneller ist.
Wie bei anderen smarten Google-Geräten wird Nest Wifi Pro mit der Google-Home-App eingerichtet, welche eine Schritt-für-Schritt-Anleitung anzeigt. Die Inbetriebnahme könne innert weniger Minuten erledigt werden (mangels Testgerät kann dies nicht überprüft werden).
Nest Wifi Pro scannt aktiv nach Verbindungsproblemen, diagnostiziert diese und informiert Nutzerinnen und Nutzer via App darüber, was sie unternehmen können. Das WLAN-System aus dem Hause Google verfüge über die nötige Geschwindigkeit und Kapazität, um mehrere Aktivitäten mit hoher Bandbreite gleichzeitig zu bewältigen, beispielsweise Videoanrufe entgegenzunehmen, 4K-Videos anzuschauen und Sicherheitskameras zu streamen. Auch ein Gäste-Netzwerk kann damit eingerichtet werden.
Nest Wifi Pro enthält ausserdem einen integrierten Thread-Border-Router. Dies soll helfen, sämtliche smarten Thread-Geräte mit Ihrem Heimnetzwerk zu verbinden. Ausserdem soll durch das stromsparende Mesh laut Google Energie gespart werden können. 
Lieferumfang Nest Wifi Pro
Quelle: Google

Familien-Einstellungen

Wird Nest Wifi Pro in einem Haus mit mehreren Personen benutzt, kann die Internetnutzung anderer Familienmitglieder in den Familien-WLAN-Einstellungen der Google-Home-App verwaltet werden. Über die Jugendschutz-Einstellungen kann man sogar WLAN-Zeitpläne oder Pausen festlegen – zum Beispiel zur Schlafenszeit oder während des Essens. Auch bestimmte Webseiten soll man blockieren können.
Laut Google kann ein einzelner Router eine Fläche von bis zu 320 Quadratmetern abdecken. Wer ein grösseres Haus oder eine Maisonettewohnung mit mehreren Stockwerken bewohnt, kann den Nest Wifi Pro im Doppelpack erwerben.

Preise und Verfügbarkeit

Nest Wifi Pro als einzelner Router kostet Fr. 219.99, im Doppelpack schlägt das neue WLAN-System mit Fr. 329.99 zu Buche. Nest Wifi Pro kann ab heute, 4. Oktober 2022, im Google Schweiz Store vorbestellt werden, ab 27. Oktober ist das Gerät auch im Schweizer Handel in der Farbe Schnee (Weiss) erhältlich.

Matter und grosses Update für Google-Home-App angekündigt

Im Nest-Media-Roundtable war auch der Smart-Home-Standard Matter ein Thema, der sich im Frühling erneut verzögerte (lesen Sie diesen Artikel unseres Schwesternmagazins Online PC). Kurz nach der Markteinführung von Matter, dem neuen Smart-Home-Protokoll, wird Nest Wifi Pro auch in der Lage sein, die Matter-Geräte zu steuern und sich mit ihnen zu verbinden. Zudem können Nest Wifi Pro-Router als Hub für Matter benutzt werden, was das Hinzufügen und Verwalten von Geräten im Smart Home in der Zukunft einfacher macht. Ein konkretes Datum für die Einführung von Matter wurde allerdings nicht genannt.
Matter wurde bereits 2019 ins Leben gerufen. Zu den Initiatoren gehörten Amazon, Apple, Google, Comcast und die Zigbee Alliance (heute Connectivity Standards Alliance, CSA). Das Ziel der Initiative war es, einen Standard zu definieren, der eine Interoperabilität zwischen den Produkten verschiedener Hersteller erlaubt und es dem Nutzer so einfach wie möglich macht, sein Smart Home aufzubauen und zu erweitern – unabhängig vom Hersteller der einzelnen Geräte.

Überarbeitete Google-Home-App kommt bald

Update 07.10.22
«Na endlich», war das Erste, was ich dachte, als im virtuellen Call von einer grundlegenden Überarbeitung der Google-Home-App die Rede war. Zwar gab es ab und an ein Mini-Update, aber die Smart-Home-App ist bisher recht bescheiden unterwegs. Das soll sich ändern.
Zum einen sollen die Favoriten das erste werden, was man beim Öffnen der App sieht. Hier finden Sie Ihre wichtigsten Geräte und Routinen sowie Live-Kamera-Views.
Denn auch die Kamera-Erfahrung soll besser werden, samt neuer Kamera-Ansicht. Nutzer sollen rascher wichtige Momente finden (war heute schon jemand mit dem Hund draussen?). Dann soll es bessere Haushalts-Routinen geben (wenn jemand aufsteht, gehen die Lichter an, smarter Wasserkocher wird aktiviert). Bereits jetzt soll die Google-Home-App Kameras von Drittherstellern unterstützen. Auf Nachfrage hiess es, Modelle von Arlo würden derzeit unterstützt, solche von Ring noch nicht.
Die Registerkarte «Favoriten» wird künftig das erste sein, was Sie in der neuen Google Home-App sehen
Quelle: blog.google
Der Nest-Thermostat soll noch ein Update bekommen, damit er auch mit der neuen App-Version kompatibel ist.
Interessant klang der Script Editor, der allerdings für erfahrene Nutzer gedacht ist und Power-Usern mehr Möglichkeiten geben soll, die Verwaltung und Steuerung von smarten Geräten zu personalisieren. Der Script Editor soll Anfang nächsten Jahres ausgerollt werden. «Wir wissen auch, dass viele unserer fortgeschrittenen Benutzer noch leistungsfähigere Hausautomationen erstellen möchten. Anfang nächsten Jahres planen wir die Einführung eines neuen Skript-Editors, der mehr als 100 neue Funktionen und Möglichkeiten bieten wird, um Ihr einzigartiges Verständnis von Ihrem Zuhause und Ihren Wünschen zu erfüllen», schreibt Anish Kattukaran, Group-Product-Manager bei Google, in diesem Blog-Eintrag (engl.).
Vorschau auf den Script Editor, der 2023 verfügbar werden soll
Quelle: Google/Screenshot/PCtipp.ch
Zunächst wird von der Google-Home-App «bald» eine Beta-Version ausgerollt (public preview). Wer möchte, kann sich dafür anmelden und Feedback geben.



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