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19.03.2014, 12:44 Uhr
Beängstigend: neue Facebook-Technik - so präzise wie Menschen
Facebook optimiert seine umstrittene Gesichtserkennung. Sie ist mittlerweile so präzise wie Menschenaugen. Dies, obwohl Facebook für Europa die Gesichtserkennung abschalten musste.
Unter dem Projektnamen «DeepFace» entwickelt Facebook seine Gesichtserkennung weiter. Dazu hat das soziale Netzwerk Mitte 2012 das israelische Start-up Face.com gekauft. Das Forscherteam von Face.com beschäftigt sich, kaum überraschend, ebenfalls mit Gesichtserkennung. Im Vergleich zur bisherigen Facebook-Gesichtserkennung kommt künstliche Intelligenz zum Zuge.
Das als «Deep Learning» bezeichnete Verfahren ist speziell auf die Erkennung gewisser Muster in grossen Datenmengen ausgerichtet. Zusätzlich erstellt DeepFace ein 3D-Modell des Gesichts. Das Foto wird dabei mehrmals gedreht, als würde ein frontaler Blick in die Kamera simuliert.
Gesichtsbilder in Zahlen
DeepFace speichert anschliessend eine numerische Beschreibung des Gesichts in einer riesigen Datenbank. Sobald das Programm vergleichbare Zahlenkombinationen durch andere Bilder findet, «verifiziert» die Software das Gesicht. Bisherige Tests verliefen erfolgreich. Von 4 Millionen Nutzerfotos mit 4000 Personen war DeepFace in der Lage, 97,25 Prozent der Gesichtsbilder als richtig zu verifizieren. Gemäss Forschern vom MIT schafft ein Mensch für gewöhnlich 97,53 Prozent.
Europäische Datenschützer wehrten sich
Die Forscher gehen davon aus, dass die Technik die Gesichtserkennung in Facebook um 25 Prozent verbessern würde. Konkrete Pläne zur Integration der neuen Technik gäbe es jedoch noch keine.
Nach Protesten von europäischen Datenschützern schaltete Facebook im Herbst 2012 die automatische Gesichtserkennung für Europa ab.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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