News 18.08.2008, 07:00 Uhr

Netzwerkspeicher unter der Lupe

Netzwerkfestplatten sichern per Knopfdruck Daten und stellen Musik sowie Fotos überall bereit. PCtipp vergleicht sechs Produkte und zeigt den Unterschied zwischen NAS (Network Attached Storage) und Windows Home Server.
Stellen Sie sich vor: An jedem PC oder Notebook zu Hause und auswärts könnten Sie über eine zentrale Festplatte drucken, Multimediainhalte abrufen und Backups Ihrer Daten erstellen. Das ist keine Zukunftsmusik, sondern schon heute einfach und günstig möglich. Die eine, sehr preiswerte Lösung sind sogenannte NAS (Network Attached Storage). Sie bieten für eine oder zwei Festplatten Platz, haben einen Netzwerkanschluss und sind mit einem Minichipsatz inklusive Prozessor sowie abgespecktem Linux-Betriebssystem ausgestattet.
Teurer, dafür vielfältiger sind Computer, die mit Microsofts Betriebssystem Windows Home Server arbeiten. Im Vergleich zu NAS bieten sie für mindestens vier Festplatten Unterschlupf und sind einfacher zu konfigurieren.
PCtipp zeigt die Vor- und Nachteile der beiden Lösungen und vergleicht vier NAS-Speicher von Netgear, QNAP, Synology und ZyXEL sowie zwei Geräte mit Windows Home Server von Axxiv und Belinea. Alle Details zu den Produkten finden Sie in der Tabelle links.
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Günstiger NAS-Speicher Der grosse Vorteil eines ...

Günstiger NAS-Speicher
Der grosse Vorteil eines NAS ist der Preis. Synologys DS108J gibt es bereits ab 189 Franken. Allerdings muss bei vielen Systemen die Festplatte separat dazugekauft werden. Oft bieten Hersteller und Computershops Bundles, die alles Nötige beinhalten. Für den Einbau der Festplatten liefern alle Hersteller auf einer CD-ROM eine deutschsprachige Hilfe, genauso wie einen Schritt-für-Schritt-Assistenten für die Einrichtung des Geräts.
Der NAS wird via Netzwerkkabel an einem Router angeschlossen. Die Installation des Geräts dauert je nach gewünschtem Funktions-umfang 15 Minuten bis drei Stunden. Um alle Features der Geräte zu nutzen, muss die mitgelieferte Software auf jedem Netzwerk-PC installiert sein. Das Gleiche gilt für Computer mit Windows Home Server. Der Benutzer legt bei der Installation unter anderem die Bereiche seines Rechners fest, die auf den Netzwerkspeicher gesichert werden.
Riesige Funktionsfülle: Den NAS nur als Datenspeicher im Heimnetzwerk oder in der Bürogemeinschaft zu nutzen, wäre pure Vergeudung. Er dient unter anderem als Multimedia-server, Druckerserver oder Backup-server. Alle Features lassen sich jeweils über das Konfigurationsmenü des Geräts einrichten.
Backup-Server: NAS können zeitgesteuerte Sicherheitskopien von allen PCs im Netzwerk durchführen. Zusätzlich lassen sich auch Sicherheitskopien direkt am NAS per Knopfdruck auslösen. Dazu haben die NAS-Systeme auf der Vorderseite einen Datensicherungsknopf.
Multimediaserver: Jedes NAS-System ist auch eine Medienspeicherzentrale. Die archivierten Fotos, Lieder und Videos lassen sich an jedem MP3- oder Video-Player sowie PC im Netzwerk wiedergeben.
File-Server: Mit diesem Dienst lassen sich Daten übers Internet bereitstellen. So kann komfortabel via Web auf freigegebene Dateiordner zugegriffen werden.
Download-Client: Sie wollen Downloads selbstständig vom NAS bei ausgeschaltetem PC erledigen lassen? Die vier Geräte unterstützen den Download mit File-Sharing-Technologien wie BitTorrent.
Druckerserver: Schliessen Sie einen Drucker über die USB-Schnittstelle des NAS an, können diesen alle Netzwerkteilnehmer benutzen.
Webserver: Mit diesem Dienst können Sie Ihre eigene Webseite ins Internet stellen und warten.
Überwachungsstation: Selbst Netzwerkkameras lassen sich via USB mit einem NAS verbinden. So lassen sich Bereiche in einer Firma oder zu Hause überwachen.
Vorteil Stromverbrauch: Ein NAS-System läuft in der Regel 24 Stunden während sieben Tagen in der Woche. Deshalb ist es für die Hersteller Pflicht, intelligente Stromsparmechanismen zu integrieren. Stichprobenartig hat der PCtipp den Verbrauch gemessen. Die gute Nachricht: Unter Volllast haben die NAS eine Leistungsaufnahme von etwa 15 bis 20 Watt. Im Ruhemodus sinkt sie auf 5 bis 10 Watt.
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Windows Home Server Geräte mit Windows Home ...

Windows Home Server
Geräte mit Windows Home Server bieten höherwertige Komponenten als NAS. Als Minimalausstattung sieht Microsoft eine Pentium-3-CPU der Gigahertz-Klasse, einen kompatiblen Chipsatz und ein DVD-Laufwerk vor. Damit ist klar, dass auch der Stromverbrauch solcher Geräte höher liegt. Im PCtipp-Labor wurde im Betrieb eine Leistungsaufnahme von 80 bis 100 Watt errechnet. Im Ruhe- oder Stand-by-Modus reduzierte sie sich auf 20 bis 35 Watt. Die Installation des Geräts läuft weitgehend automatisch ab. Angeschlossen wird es per Ethernet an einen Router. Axxiv und Belinea bieten optional auch WLAN.
Vielseitiges Backup: Kernfunktionen von Geräten mit Windows Home Server sind Sicherung und Wiederherstellung von Daten. Die Nutzer wählen den Zeitpunkt und die Häufigkeit der Sicherungskopien. Bei der Wiederherstellung lassen sich einzelne Dateien, Ordner und sogar komplette Festplatteninhalte zurückholen.
Wird der Backup-Speicherplatz knapp, lassen sich per Plug&Play weitere externe Festplatten anschliessen. Die volle Funktionalität der Sicherungs- und Wiederherstellungsfunktionen können Sie übrigens nur auf PCs nutzen, die Windows XP oder Vista verwenden.
Externer Zugriff: Ein weiteres Highlight ist der externe Zugriff via Internet. Es lassen sich bequem Fotos oder Musik vom Server auf ein Notebook herunterladen. Ebenso ist es möglich, die Netzwerk-PCs über das Web zu steuern. So lässt sich etwa eine Software benutzen, die auf einem PC im Heimnetz liegt.
FAZIT
Ob NAS-System oder Windows Home Server: Welches der optimale Netzwerkspeicher für Sie ist, hängt von Ihren Anforderungen ab. NAS zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität, geringen Stromverbrauch und viele Funktionen aus.
Systeme mit Microsofts Windows Home Server bieten in der Regel mehr Leistung, viel Speicherplatz und sind vor allem einfacher zu konfigurieren und zu verwalten. Ausserdem sind sie ausbaubar und kommen bereits mit integrierten Festplatten daher.



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