Anonymous bläst zum Angriff gegen Breivik

Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik hielt mit einem Anschlag in der Osloer Innenstadt und dem anschliessenden Blutbad in einem Ferienlager in den vergangenen Tagen die Welt in Atem. Der junge Mann hatte seine Taten lange geplant und akribisch vorbereitet. Seine Beweggründe schrieb er in einem mehr als 1500 Seiten starken Manifest mit dem Titel «2083. A European Declaration of Independence» («2083. Eine europäische Unabhängigkeitserklärung», Anm. d. Red.) nieder, das seit einigen Wochen im Internet zu finden ist.

Geschockt von Breiviks Taten bläst nun die Hacker-Gruppe Anonymous zum Angriff gegen den Attentäter. Heute forderten die Hacktivisten ihre Mitglieder auf, Breiviks Manifest zu manipulieren und es Sympathisanten so immer schwerer zu machen, die Originalversion im Netz ausfindig zu machen. Die Hacker sollen ihrer Kreativität dabei freien Lauf lassen und beispielsweise Textstellen umschreiben oder Fotos manipulieren. Erklärtes Ziel von Anonymous sei es, Breivik zur Witzfigur zu machen und den Opfern damit Tribut zu zollen.

Der 32-Jährige Breivik hatte am 22. Juli 2011 in der Osloer Innenstadt eine Bombe gezündet und anschliessend als Polizist verkleidet das Zeltlager einer sozialdemokratischen Jugendorganisation gestürmt. Dabei wurden 76 Menschen getötet. Wie aus dem Onlinemanifest hervorgeht, vertritt Breivik eine rechtskonservative Einstellung, die sich vor allem gegen den Islam richtet. Die norwegische Justiz prüft derzeit, ob Breivik wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Terrorismus angeklagt werden soll. Die Höchststrafe beträgt dabei 30 Jahre Haft.