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22.09.2003, 14:45 Uhr
ICANN will Umleitung von falschen Webadressen prüfen
Nicht nur die Internetgemeinde ist gegen das neue System von VeriSign, auch die ICANN meldet Bedenken an. Sie beurteilt die automatische Umleitung von falsch eingetippten Domain-Namen auf eine Suchseite als gefährlich.
Letzte Woche führte VerigSign, die Domainverwaltungsstelle für .com- und .net-Adressen, einen neuen Dienst namens "Sitefinder" ein [1]. Er antwortet auf falsche eingegebene Webadressen nicht mehr mit einer Fehlermeldung, sondern zeigt eine Suchseite an. VeriSign will damit nach eigenen Angaben dem Anwender die Suche nach der gewünschten Domain erleichtern. Kurz nach der Aktivierung des neuen Services hagelte es bereits grosse Proteste aus der Internetgemeinde [2]. Sie warfen VeriSign vor, technische Standards zu missachten und damit die Infrastruktur des Internets zu gefährden.
Jetzt hat sich auch die wichtige Internetorganisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) [3] in die Diskussion um "Sitefinder" eingeschaltet. Sie verlangt von VeriSign die Abschaltung des Dienstes, bis man die Sachlage geprüft habe. ICANNs Internet Architecture Board hat verschiedene Bedenken zu dem Service geäussert. Er benachteilige fremdsprachige Anwender, bedeute eine zusätzliche Belastung für E-Mail-Server und setze teilweise Spam-Filter ausser Gefecht.
Bislang hat VeriSign auf ICANNs Aufforderung nicht reagiert. Heute Morgen war "Sitefinder" noch immer aktiv.
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