Kabelnetze prüfen flächendeckendes WLAN

Konkurrenz für Swisscom

Die Kabelnetzbetreiber - und das ist bis dato ihr grosses Manko - können für den Datenaustausch unterwegs keine Lösung anbieten. Anders als dem stärksten Konkurrenten Swisscom fehlt ihnen ein mobiles Netz. «Wie im Ausland beobachtet werden kann, geht der Markt in Richtung öffentliche WLAN-Internetzugänge», sagte Finecom-Chef Nicolas Perrenoud. «In Zukunft wird als Telekomanbieter nur überleben, wer er seinen Kunden nebst den Festnetzdiensten auch einen mobilen Internetzugang anbieten kann.»
Angesichts solcher Entwicklungen verfolge UPC Cablecom das Thema öffentliches WLAN-Netz laut Sprecher Marc Maurer mit «grossem Interesse». «Unserer Meinung nach wird WLAN an Bedeutung gewinnen», so Maurer zur NZZ am Sonntag. Heute kooperiert der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber mit der Mobilfunkfirma Orange und hat entsprechende Angebote, die er allerdings nicht vorantreibt.
Setzen die Kabelnetzbetriebe ihre Pläne in die Tat um, erwächst dadurch den etablierten Mobilfunkanbietern wie der Swisscom Konkurrenz. Denn was über das klassische Mobilfunknetz möglich ist - telefonieren, Nachrichten übermitteln -, wird dank Diensten wie Skype und WhatsApp vermehrt übers Internet abgewickelt. Perrenoud von Finecom sagt: «Bauten wir das WLAN-Netz auf, würde die Konkurrenz zur Swisscom noch härter.»
Derweil investiert laut NZZ am Sonntag auch die Swisscom Geld ins kabellose Internet. Allerdings sagt Sprecherin Annina Merk: «Ein schweizweit flächendeckendes Angebot ist derzeit kein Thema.» Beim Netzausbau setze die Swisscom auf einen Technologiemix, bestehend aus Mobilfunk und WLAN. Sie habe bis jetzt 1900 WLAN-Hotspots aufgebaut, die von Kunden mit gewissen Abonnements gratis genutzt werden können und sonst kostenpflichtig seien.



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