Polizei richtet Online-Posten ein

Velo geklaut? Waffenschein erwerben? Sachbeschädigung melden? Für diese Aktionen musste man bislang auf einen Polizeiposten gehen. In den Kantonen Bern, Freiburg, Schaffhausen, St. Gallen, Zug und Zürich ist das seit gestern nicht mehr nötig. Dort kann die Webseite www.suisse-epolice.ch genutzt werden, ein digitaler Polizeiposten, welcher der Polizei den Aufwand für die Erledigung dieser Massengeschäfte abnehmen soll. 

Bislang können folgende Meldungen gemacht werden:

Die Realisierung von ePolice, die in einer öffentlichen Ausschreibung der Baser TriSolutions (Projektleitung) und Netcetera (übernimmt auch das Hosting), in Auftrag gegeben wurde, kostete einmalig 1,5 Millionen Franken. Die jährlichen Betriebskosten werden mit 430 000 Franken veranschlagt. Die Kosten werden  unter den Kantonen aufgeteilt. 

Ab nächstem Jahr sollen zu den bisherigen Polizeikorps, mit denen 3,3 Millionen Schweizer Einwohner erreicht werden, auch andere Kantone hinzukommen dürfen, sofern sie sich an den Kosten beteiligen. Bereits zugesagt hat die Kantonspolizei Neuenburg, die ab März 2014 dabei sein wird.

Die Funktionalitäten von Suisse ePolice sind für Einwohnerinnen und Einwohner der beteiligten Kantone zugänglich. Nur wenn der Ereignisort (Sachbeschädigung, Diebstahl, Verlust) in einem dieser Kantone liegt, können andere Personen auch davon Gebrauch machen.

Die Schweiz weist durch ihre föderale Struktur 26 kantonale Polizeikorps auf, alle mit eigener Informatik. Im Projekt Harmonisierung der Polizeiinformatik der Schweiz (HPI) sollen die Polizeiinformatik mittel- bis langfristig harmonisiert werden. Suisse ePolice ist ein Projekt der ersten Runde im Rahmen von HPI und hätte eigentlich schon zu Beginn des Jahres starten sollen. Verschiedene Verzögerungen führten dazu, dass es erst gestern soweit war.