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27.05.2013, 08:59 Uhr
Swisscoms WLAN-Falle schnappt wieder zu
Scheinbar hat Swisscom nichts gelernt: Ein Update setzte klammheimlich die Einstellungen zurück und sorgte dafür, dass sich Smartphones wieder unbemerkt mit den eigenen WLAN-Hotspots verbinden, die schon vor einem Jahr als Kostenfalle entlarvt wurden.
Vor über einem Jahr haben wir über Swisscoms dreiste Handhabe mit ihren öffentlichen WLAN-Hostpots («Mobile Eapsim») berichtet. Kurz zusammengefasst: Die Smartphones von Swisscom-Kunden verbinden sich automatisch mit diesen WLAN-Hotspots, die es überall in der Schweiz gibt. Anders, als man meinen könnte, ist der über die WLAN-Hotspots transferierte Datenverkehr nicht gratis, sondern wird vom inkludierten Datenvolumen der Nutzer abgezogen, wenn die keine Flatrate haben. Das kann teuer werden – vor allem, wenn man sich angesichts der WLAN-Verbindung in falscher Sicherheit wiegt. Um sich vor dieser Kostenfalle zu schützen, muss man das automatische Verbinden für die besagten Zugangspunkte deaktivieren.
Update setzt Einstellungen zurück
Längst hatten sich die Wogen geglättet, doch nun sorgt Swisscom mit ihren WLAN-Hotspots erneut für gesalzene Handy-Rechnungen bei einigen ihrer Kunden. Wie SRF auf seiner Webseite berichtet, hat Swisscom ein Update für Smartphones ausgeliefert, das die Einstellungen zurücksetzte. Die Folge: Die Handys verbinden sich wieder automatisch mit den WLAN-Hotspots, die neu nicht mehr «Mobile Eapsim», sondern treffend «Swisscom_Auto_Login» heissen, auch wenn man dieses Verhalten zuvor ausgeschaltet hatte.
Wie Swisscom gegenüber SRF erklärte, hätte man nebst der Umbenennung der Hotspots auch die Sicherheitseinstellungen verbessert, was das Zurücksetzen der Einstellungen nach sich zog. Blöd nur, dass die Kundinnen und Kunden von diesem Update nichts mitbekamen – dass es wieder zu unschönen Kostenexplosionen bei vereinzelten Kunden kommen würde, war eigentlich vorprogrammiert. Trotzdem mussten sich offenbar erst verärgerte Kunden beschweren, bis die Swisscom reagierte. Im Mai habe man dann mehrere Hunderttausend Kunden via SMS informiert. Da war es für einige schon zu spät.
Wie Swisscom gegenüber SRF erklärte, hätte man nebst der Umbenennung der Hotspots auch die Sicherheitseinstellungen verbessert, was das Zurücksetzen der Einstellungen nach sich zog. Blöd nur, dass die Kundinnen und Kunden von diesem Update nichts mitbekamen – dass es wieder zu unschönen Kostenexplosionen bei vereinzelten Kunden kommen würde, war eigentlich vorprogrammiert. Trotzdem mussten sich offenbar erst verärgerte Kunden beschweren, bis die Swisscom reagierte. Im Mai habe man dann mehrere Hunderttausend Kunden via SMS informiert. Da war es für einige schon zu spät.
Problematische Praxis
Die Lösung: Das automatische Verbinden muss deaktiviert werden (Bild: Kassensturz)
Wer eine Flatrate hat, dem kann das tückische Swisscom-WLAN freilich egal sein. Es dürfte aber immer noch genug Kunden geben, die ein Abo mit begrenztem Datenvolumen haben. Und für die können die Swisscom-Hotspots schnell zur Kostenfalle werden. Denn neben der Tatsache, dass man bei einer WLAN-Verbindung im Normalfall nicht von anfallenden Kosten respektive einer Belastung des Datenvolumens ausgeht, aktualisieren sich z.B. auch Smartphone-Apps standardmässig meist über WLAN-Netze – da können schon mal unbemerkt einige Dutzend Megabyte anfallen.
27.05.2013