News 18.09.2003, 12:15 Uhr

Widerstand gegen VeriSign-Umleitung

Seit Anfang Woche leitet die Domainverwaltungstelle VeriSign falsch eingegebene .com- und .net-Webadressen auf eine eigene Suchseite um. Internetanwender beschweren sich massiv.
Laut VeriSign wurde das neue System eingeführt, um Anwendern die Suche nach einer bestimmten Domain zu erleichtern [1]. Es lässt sich jedoch nicht abstreiten, dass die Umleitung auf die eigene Suchseite "Sitefinder" der Domainregistrierungsstelle schöne Mehreinnahmen bescheren wird. "Sitefinder" zeigt nämlich auch gesponserte Links an. Das neue System bringt ebenfalls technische Probleme mit sich. Gegner des Systems haben bereits eine Online-Petition gegen die Umleitung gestartet [2]. Sie beschweren sich, dass VeriSign technische Standards breche und damit die Stabilität und Sicherheit des Internets gefährde. Die Domain-Registrierungsstelle würde nur aus Profitsucht handeln. Auch in Newsgroups [3] wie "news.admin.net-abuse.email" sind heftige Diskussionen über VeriSigns "Sitefinder" im Gange. So würden gewisse Spam-Filter nicht mehr richtig funktionieren. Diese haben bisher überprüft, ob die Domain eines E-Mail-Absenders gültig ist. Da VeriSign bei ungültigen Webadressen aber keine Fehlermeldung mehr, sondern eine Website liefert, klappt die Abfrage nicht mehr. Auch das Internet Software Consortium (ISC) [4] ist mit dem neuen VeriSign-System unzufrieden. Es hat kurzerhand einen Patch für die DNS-Server-Software BIND veröffentlicht [5], der die Umleitung auf "Sitefinder" verhindert.



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