News 03.11.2015, 12:35 Uhr

Mobiles Bezahlen: Twint will Standard sein

Der Schweizer Markt für Mobile Payment bleibt umkämpft. PostFinance geht gemeinsam mit Coop per sofort mit Twint an den Start und sieht sich als neuer Branchenstandard.
Drei Systeme für Mobile Payment buhlen in der Schweiz um die Gunst der Smartphone-Nutzer. Wer via Handy bezahlen, dem Kollegen Geld anweisen oder im Web einkaufen will, hat die Wahl zwischen Migros, Paymit oder Twint. Letztere von PostFinance hauptsächlich entwickelte Lösung wird per sofort an diversen tausend Kassen im Detailhandel und in Restaurationsbetrieben akzeptiert. Daneben hat Twint dutzende Onlineshops für sich gewonnen und erlaubt auch das Zahlen von Kleinbeträgen von Handy zu Handy, sagte CEO Thierry Kneissler an einem Medienanlass am Dienstag in Zürich.
Kneissler sieht Twint als neuen Branchenstandard für Mobile Payments. Als Gründe führte er an, dass die App fertig entwickelt sei, an diversen Verkaufsstellen akzeptiert werde und eine auch einfach zu implementieren sei. Weiterhin werde Twint von acht Banken mit insgesamt 4,5 Millionen Kunden getragen; neben PostFinance zählen die Kantonalbanken Genf, Graubünden, Schaffhausen und Thurgau sowie die Valiant Bank zu den Unterstützern der Payment-Lösung. Bemerkenswert noch: Die Genfer Kantonalbank will nach eigener Aussage auch die Konkurrenzlösung Paymit anbieten.

Coop installiert Twint an Kassen

Wie es am Rande des Anlasses seitens Twint hiess, gehe es dem eigenständigen Payment-Unternehmen aber nicht um Exklusivität. Im Vordergrund stünden aktuell ausschliesslich die grosse Reichweite und die rasche Verbreitung. Ein Ladengeschäft oder eine Bar könnten neben Twint auch andere Zahlungsmöglichkeiten anbieten. Die Händler-Lösung von Paymit ist allerdings noch in der Entwicklung.
Einen grossen Anteil an der raschen Verbreitung von Twint wird Coop haben. Laut CIO August Harder muss eine Mobile-Payment-Lösung vier Kriterien erfüllen: Schnelligkeit, Bequemlichkeit, Sicherheit und tiefe Kosten für den Verbraucher. Heute seien bereits 1957 Kassen mit Bluetooth-Lesegeräten für das System ausgestattet, täglich folgten weitere, sagte er an dem Anlass. Bis Ende Jahr sollen rund 3000, bis im Frühjahr insgesamt 7000 Terminals für Twint ausgerüstet sein. Um die teils mangelhafte Mobilfunk-Abdeckung zu kompensieren, will der Detailhändler alle Filialen mit kostenlosem WLAN ausstatten. «Coop glaubt an die Zukunft von Twint», betonte Harder abschliessend.



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