News 19.11.2004, 13:45 Uhr

Steve Ballmer: Linux verletzt Patente

Der Microsoft-Chef hat eine neue Begründung gefunden, warum Windows-User nicht auf das freie Betriebssystem umsteigen sollten.
Steve Ballmer kann seinen Unmut gegenüber Linux nicht lassen. Nach einer Ansprache in Singapur äusserte sich der Microsoft-Boss gegenüber Regierungsvertretern über das freie Betriebssystem. Das berichtet Cnet News.com [1]. Dieses Mal machte Ballmer aber nicht Sicherheits- und Kostenfragen, sondern die Urheberrechtssituation zum Thema. Nach seiner Meinung gehen Unternehmen, die Linux verwenden, ein rechtliches Risiko ein. "Da gab es eine Studie von einer Open-Source-Gruppe in diesem Sommer, die aufzeigte, das Linux mehr als 228 Patente verletzt", so Ballmer. "Eines Tages wird bei allen Ländern der WTO jemand anklopfen und nach Geld für die Patentrechte fragen. Die Lizenzkosten sind also weit weniger klar, als die Leute heute denken". Laut Cnet News.com soll die Studie sogar 283 Patente auflisten, die Linux angeblich verletzt.
Anderer Meinung als Ballmer ist das Open Source Development Lab (OSDL), dem auch Linux-Guru Linus Torvalds angehört. Das Konsortium hat in einem E-Mail-Statement gegenüber Cnet News verkündet, dass OSDL grosses Vertrauen in die Robustheit von Linux betreffend Patenten und Urheberrecht habe. Die gleiche Meinung würden auch grosse Linux-Händler teilen, die bereit seien, hinter dem Betriebssystem zu stehen und ihre Kunden zu schützen. So bieten etwa HP und Novell in ihren Linux-Lizenzen patentrechtlichen Schutz an.



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