O’zapft is: Die Wiesn rüstet sich für den Datenrausch
Mobilfunk im Ausnahmezustand
Noch spannender wird es im Äther. Die Telekom hat ihre Basisstationen modernisiert: neue Basebands, neue Antennen, zusätzliche Frequenzen. Das Ergebnis: Jede Zelle schafft jetzt 1 Gbit/s – genug, um eine mittelgrosse Stadt zu versorgen. Und das, ohne neue Standorte aufzubauen, sondern mit kompakterer Technik, die weniger Platz braucht und weniger Abwärme produziert. Mehr Effizienz, kleinerer ökologischer Fussabdruck – auch das kann man im Bierzelt erwähnen, wenn einem sonst nichts mehr einfällt.
Vodafone hält dagegen: 24 Mobilfunk-Anlagen mit insgesamt 108 Antennen sind im Einsatz. Die Netz-Chefin Tanja Richter spricht schon vor dem Anstich von einem erwarteten neuen Rekord: „Weit über 200 Terabyte“ Daten sollen durch die Luft gehen – das entspricht dem Inhalt von rund 45.000 DVDs.
Daten-Durst ohne Ende
Wie gross der Datenhunger ist, zeigen die Zahlen vom Vorjahr: Bei der Telekom flossen 266.000 Gigabyte durchs Netz, Vodafone kam auf 185 Terabyte und O2 sogar auf über 212 Terabyte. Hochgerechnet: Während das Bier in Litern gezählt wird, addieren sich die Daten inzwischen in Hunderttausenden Gigabyte. Und der Durst steigt weiter.
Dabei sind es längst nicht nur Selfies in Dirndl und Lederhose, die das Netz belasten. Fussball-Streams sorgen regelmässig für Spitzen. Als der FC Bayern im vergangenen Jahr gegen Leverkusen und Frankfurt spielte, quoll das Wiesn-Netz über wie ein Masskrug nach zu grosszügigem Anstich – und blieb trotzdem stabil.

Autor(in)
Roland
Bernhard
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