News 23.04.2013, 08:42 Uhr

Wegen Redirect: Switch sperrt 6681 Websites

Weil eine Webseite einen Redirect auf einen Server mit Malware eingerichtet hatte, nahm die Schweizer Domain-Registrierungsstelle Switch kurzzeitig fast 7000 Webseiten vom Netz.
Die Schweizer Domain-Registrierungsstelle Switch verwaltet nicht nur die .ch- und .li-Domains, sondern sorgt sich auch aktiv um deren Gesundheitszustand, indem sie hiesige Webseiten auf Malware überprüft und gegebenenfalls dagegen vorgeht. Dieses nach eigenen Angaben weltweit einzigartige Vorgehen wird bereits seit Ende 2010 praktiziert. Im vergangenen Jahr wurden so rund 3000 Webseiten gesäubert, die Malware verbreiteten.
Doch nun macht ein Fall Schlagzeilen, in dem Switch auf einen Schlag mehr als 6000 Webseiten offline genommen hat. Und dies lediglich, weil eine der Webseiten offenbar einen Redirect auf einen Server eingerichtet hatte, der Malware verbreitete, wie golem.de berichtet. Wie immer in solchen Fällen informierte Switch dann die Person, welche die Domain registriert hatte, per E-Mail. Blöd nur, dass die hinterlegte E-Mail-Adresse offenbar ungültig war. Folglich konnten die Betreiber nicht reagieren, worauf Switch nach drei Tagen die Konsequenzen zog und die betroffene Domain npage.ch vom Netz nahm.
Die Folge war, dass auch sämtliche Subdomains von npage.ch offline waren. So kam es, dass insgesamt 6681 Webseiten nicht mehr erreichbar waren, nur wegen eines einzigen Malware-belasteten Redirects. Die deutsche Firma Asnetworks, welche die Domain npage.ch verwaltet, reagierte dann allerdings prompt – dennoch seien knapp 24 Stunden verstrichen, bis die Domain dann wieder online war.



Kommentare
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cobradora
23.04.2013
es kann einfach nicht angehen, dass switch einfach webseiten sperrt. in deutschland wäre so etwas nicht möglich, dort ist jeder seitenbetreiber selbst für sein tun verwantwortlich. stellt sich die frage ob dieses vorgehen überhaupt rechtens ist, nur weil sie es in ihre AGB schreiben, von denen ja bekanntlich 99% sowieso nur zum popoabwischen taugt... Aber die Seitenbetreiber, reagieren ja sonst nicht drauf, wenn man Sie anschreibt, wegen Malware verdacht. Außer einer 0815 Standard Antwort oder gar keine Reaktion auf eine e mail /Kontaktformular Erst wenn die Kunden anrufen, die Seite sei gesperrt worden, dann reagieren Sie .

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Goeoenkzwei
23.04.2013
Abklärungen SWITCH Uns hat die Switch angedroht, den Anschluss einer mittelgrossen Stadt binnen 24 Stunden abzuhängen, wenn wir nicht sofort das Verteilen von Malware stoppen. Fazit: Grosse Aufregung von Provider bis Webmaster, Inkenntnissetzung von Politikern etc. Dann hat sich herausgestellt, dass auf unserer Website einzig ein Link auf eine vermeintlich verseuchte Site gesetzt war. Link entfernt + gut wars. Aber: nach dieser Logik dürften Google, Bing + Co. keinen Tag online sein. Das Alarm-Konzept bei SWITCH gehört m.E. gründlich überarbeitet + verbessert.

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sct
23.04.2013
sperren von websites oh doch nur so schaut jeder auf seine seiten .... und schaut, dass kein unfug betrieben wird!

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swissmac
25.04.2013
Switch Partner Switch macht auch für mich keinen überzeugenden Eindruck, denn einer der offiziellen Provider-Partner ist einer der schlimmsten 'Vögel' der Schweizer Hoster-Szene. Wenn ihr dort unterschreibt, dann erlebt ihr den schlimmsten Terror, den ihr je erlebt habt. Wen's interessiert kriegt die Adresse von mir per PN ...

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Rmacmac
11.05.2013
URL Sperrung Eigentlich ist diese Verantwortung ja schon gut, es sichert im Endeffekt ja jeden im Internet surfenden User, allerdings nimmst mich nur Wunder wie lange solche Verlinkungen schon bestehend waren. Da habe ich etwa Mühe damit denn von Entdeckung von Switch bis zur Schliessung der URL 3 Tage Frist finde ich nicht wirklich relevant gegenüber dem wie lange es evtl. schon unentdeckt geblieben war. Aber es scheint mir in dieser Monopol Stellung wird das einfach übergangen koste es was es wolle, vorallem ist es danach bei Behebung des Webseitenbetreibers ja wie eine Strafe anzusehen wenn sie nicht gleich wieder aufgeschaltet wird, da es technisch gesehen ja absolut lächerlich ist, das URL schnellstens wieder online zu stellen. Ich kenne selbst jemand dem das passiert ist und Tage wieder warten musste, glücklicherweise hatte er keine Shop Betrieb.

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Jaqueline L.
13.05.2013
Wie immer in solchen Fällen informierte Switch dann die Person, welche die Domain registriert hatte, per E-Mail. Blöd nur, dass die hinterlegte E-Mail-Adresse offenbar ungültig war. ich weiss nicht, aber wenn ein Webseitenbetreiber nicht einmal eine gueltuge Kontaktadresse hinterlässt, dann würde ich ähnlich wie Switch reagieren. immerhin gehen die im Normalfall so vor, dass sie einen Betreiber anfragen und auf ein Problem hinweisen. Wenn der nicht reagieren oder wie im gegebenen Fall eben inkognito ist, würde ich deren sites auch aussperren. problematischer finde ich eher, dass wegen Switch einige .com Domains auf die .ch Domains der gleichen Firma umgeleitet werden und die .ch Domains dann Mehrsprachigkeit nicht im griff haben. so will ein broswer, der eindeutig auf US-EN eingestellt ist, sicher nicht auf google.ch landen, wo dann die ganze Navigation in der Unsprache Deutsch ist. ditto msn und andere.