News 19.02.2013, 09:20 Uhr

Office 2013: Lizenz nicht übertragbar?

Angeblich kann die Lizenz für Microsofts neue Büro-Suite nicht übertragen werden. Heisst: Wenn der PC kaputtgeht, ist auch die Office-2013-Lizenz futsch. Aber: Kann das überhaupt sein? (Update!)
Wurde Microsofts neue Büro-Suite Office 2013 einmal installiert, bleibt die entsprechende Lizenz für immer an diesen einen PC gebunden und kann selbst im Falle, dass der Computer kaputtgeht, nicht auf ein neues System übertragen werden. Diese Meldung kursierte in den letzten Tagen im Internet und sorgte zuweilen für etwas ungläubige Gesichter. Darf Microsoft das überhaupt, wird sich wohl der eine oder andere gefragt haben.
PC futsch, Office-Lizenz futsch?
Bislang, also bis und mit Microsoft Office 2010, erlaubten die Nutzungsbestimmungen explizit das Übertragen von Lizenzen beispielsweise bei Hardware-Defekten oder PC-Neukäufen. Nicht so bei Office 2013, wie unsere US-Kollegen von Computerworld.com schreiben. Und: Diese Darstellung habe Microsoft gegenüber Computerworld.com bestätigt.
Diese Änderung ist umso schwerwiegender, da die Standardlizenz für Office 2013, beispielsweise im Falle der im Privatbereich beliebten Home & Student Edition, nur noch zur Installation auf genau einem Rechner berechtigt. Bei Office 2010 Home & Student durfte man die Software noch auf bis zu drei PCs installieren.
Die Änderungen an den Lizenzbestimmungen kommen nicht zufällig. Microsoft will möglichst viele Nutzer für sein neues Abo-Modell Office 365 gewinnen. Dieses berechtigt Nutzer gar zur Installation der neuen Office-Suite auf fünf Geräten, und auch das spätere Übertragen von Lizenzen auf andere Geräte stellt kein Problem dar. Die Kehrseite: Office 365 verlangt von Nutzern eine jährliche Gebühr. Offensichtlich will Microsoft seine Kunden mit diesem neuen Lizenzierungsmodell stärker an sich binden.
Es herrscht viel Unklarheit
Trotz der vermeintlich klaren Faktenlage sind allerdings immer noch Zweifel angebracht, ob die Office-2013-Lizenz wirklich nicht übertragbar ist. So schreiben beispielsweise unsere Kollegen von der PC-Welt aus Deutschland, dass die Situation in Deutschland anders sei. Dort sei es auch weiterhin möglich, eine Lizenz auf einen neuen Rechner zu übertragen, indem man sich an die kostenlose Microsoft-Hotline wendet. Dies habe Microsoft Deutschland so bestätigt. Und offen gesagt scheint es uns aus rechtlicher Sicht auch schwer vorstellbar, dass eine Software-Lizenz auf Gedeih und Verderb an eine bestimmte Hardware gebunden ist.
Wer hat also recht? Microsoft USA oder Microsoft Deutschland? Oder haben am Ende beide recht - und die Bestimmungen unterscheiden sich je nach Land? Für uns ist natürlich primär entscheidend, wie die Situation in der Schweiz ausschaut. Wir sind diesbezüglich mit Microsoft Schweiz in Kontakt, die etwas verwirrende Faktenlage muss aber auch dort zuerst sortiert werden, um eine verbindliche Aussage tätigen zu können. Wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden.
Update, Dienstag, 19. Februar:
Mittlerweile ist die Sachlage etwas klarer, wenn auch noch nicht wirklich klar. Office 2013 wird ausschliesslich als sogenannte Product Key Card (PKC) verkauft, also im Prinzip ein Stück Papier mit dem Lizenzschlüssel drauf. Diese Verkaufsform gab es schon zu Zeiten von Office 2010 – damals war die in den Läden angebotene Version aber in der Regel noch eine Retail-Version inklusive Installationsmedien. Bereits damals war die sogenannte PKC-Version gemäss EULA fest an einen Computer gebunden, und dies ist auch heute noch so.
Offizielle Microsoft-Statements, die uns vorliegen, bestätigen, dass diese PKC-Lizenzen auch im Falle eines Computer-Schadens nicht auf ein neues Gerät übertragen werden können. Wörtlich schreibt Microsoft: «Die Office 2013 Software ist für die gesamte Lebenszeit an einen einzigen Computer lizenziert und ist nicht übertragbar.»
Diese Aussagen stehen aber immer noch im Widerspruch mit den Aussagen von Microsoft Deutschland. Diese wurde mittlerweile von golem.de im Selbstversuch überprüft. Und tatsächlich: Die von ihnen getestete PKC-Lizenz (es handelte sich dabei um Office 2013 Home & Business) konnte ein zweites Mal aktiviert werden. Zunächst wurde die Aktivierung zwar verweigert, ein Anruf bei der Microsoft-Hotline genügte aber, um die Office Suite auf einem anderen Rechner erneut aktivieren zu können.
Die Klärung des Sachverhalts ist Microsoft-intern immer noch im Gange. Zur konkreten Sachlage in der Schweiz kann Microsoft derzeit noch keine verbindlichen Angaben machen. Wir gehen aber davon aus, dass die telefonische Reaktivierung auch hierzulande funktioniert.



Kommentare
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Nebuk
18.02.2013
Soweit ich informiert bin, gilt das auch nur für solche Versionen die bereits auf einem Fertigrechner (OEM Lizenz) vorinstalliert wurden. Natürlich ist diese Info aber nicht von Microsoft sondern habe dies aus dem Internet :)

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schad
18.02.2013
Office und Win 8 Ich finde es eine Frechheit von MS das alles nur noch Online gehen soll. Win 8 soll man hotmailadresse anmelden, Office soll man Daten Online Stellen Outlook ist nur noch über Serveraccount mit Handy zu Synchronisieren usw . Wo führt das Hin? Apple und Goggle ist meines Wissens nicht Besser

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Nebuk
19.02.2013
Win 8 soll man hotmailadresse anmelden Ich melde mich mit einem lokalen User in Windows 8 an. Per Email Account ist es nur eine Alternative. Soweit ich weiss brauchst du ein solches Konto lediglich für den Appstore. Wer den Store nutzen möchte muss sich eben ein Konto einrichten. Ohne Konto kein Store, hier verzichte ich einfach auf den Store (Auf dem Desktop PC habe ich noch keine einzige Apps heruntergeladen, da mir der Vollbildmodus-Zwang auf einem >22" Bildschirm irgendwie irritiert.). Übrigens, eine Hotmail-Adresse ist keine Pflicht für ein Windows-Live Account. Beim Office werde ich mich so lange wie Möglich gegen die Cloud wehren. Zum Glück gibt es noch eine Offline Version und sonst Alternativen. Die Synchronisation habe ich noch nicht getestet. Mein Lumia ist noch relativ neu und noch nicht vollständig erkundet. Somit kann ich da noch nicht viel darüber sagen. Es wäre jedoch ziemlich komisch, dass dies nicht so einfach möglich wäre.

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schad
19.02.2013
Ist mir alles Bekannt und kann diverse "Anforderungen" auch umgehen, was macht jedoch ein "normal"User der kein Profi ist? Office 360 Preise betätigen doch die These alles Online zu erledigen.

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velowerk
19.02.2013
microsoft - die neue schäbigkeit! auch das upgrade-angebot von office 2010 auf 365 ist ein unglaublich schäbiges microsoft-angebot: ich habe kürzlich SFr 323.26 für Office Home and Business 2010 DVD (für 2 rechner) mit gratis upgrade-option auf office 2013 oder 365 bezahlt. wenn ich nun die miet-version office 365 wählen will, bietet mir microsoft für diese SFr 323,26 lediglich EIN JAHR kostenlose nutzung an. ein nicht upgradender nutzer kann für das selbe geld fast 3 jahre office 365 nutzen. das ist ein unglaublicher affront gegenüber treuen kunden und wohl teil der neuen (?) microsoft-preispolitik. thomas

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zwan33
20.02.2013
Tja, wer nicht OpenOffice oder LibreOffice braucht, ist selber schuld!

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Masche
20.02.2013
Tja, wer nicht OpenOffice oder LibreOffice braucht, ist selber schuld! Ich brauche weder OpenOffice noch LibreOffice, fühle mich aber deswegen keinesfalls schuldig. :rolleyes:

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Attila
23.02.2013
Office 2013 Lizenz nicht übertragbar Auch ich finde es von Microsoft eine Unverschämtheit, dass man Office 2013 nur noch downloaden und keine DVD mehr erwerben kann. Dazu kommt noch die ausschliessliche Gültigkeit nur für den gerade im Betrieb stehenden PC. Was, wenn dieser defekt wird oder vom Eigner durch einen neuen PC ersetzt werden möchte. Dann wird man von Microsoft einfach noch einmal "abgezockt" und muss nochmals eine neue Lizenz kaufen. Na ja, ob das für MS schlussendlich aufgeht? Ich habe hier so meine Zweifel, wenn ich in den diversen Foren die zum Teil bitterbösen Kommentare lese.

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gucky62
25.02.2013
Der Wahn Softwarepiraterie zu verhindern hat paranoide Züge angenommen. Ich werde den Rat meiner Rechtschutzversicherung einholen. Das ist nur die eine Seite, die andere Absicht von MS ist schon seit längerem die Lizenzen direkt und untrennbar mit der Hardware zu verknüpfen. So kann man den Gebraucht-Software Markt verhindern und gleichzeitig die Kunden zu Ihrer absolut unbrauchbare und für die meisten Kunden nicht im entferntesten sinnvollen Online-Mietsoftware zu "zwingen". Ziel ist es regelmässig Geld zu verdienen, und nicht nur wenn mal wieder eine neue Version verkauft werden kann. Nutzen für die meisten Kunden gleich Null, bzw. < 0. Ich würde aber zuerst einmal mit Microsoft Schweiz Kontakt aufnehmen und versuchen das Problem mit denen zu lösen. Normalerweise lässt sich die Sache so einfacher lösen, ansonsten verbleibt Dir immer noch der eher teure Rechtsweg. Bei Win7 und Office 2010 sollten die neuen Mechanismen eigentlich noch nicht vorhanden sein. Ich vermute eher, dass die OEM Version einen Schlüssel verwendet, welche das Problem darstellt. Hast Du mal den Key von Deinem - bei WIn7 noch vorhanden - Lizenzkleber versucht? Bei Win8 und Office 2013 wird es wohl wirklich zuerst einen Gerichtsentscheid brauchen, bis MS die exclusive, nicht übertragbare Kopplung mit der HW fallen lässt. Ich würde mal behaupten, dass diese Regelung in der Eula nicht greift, da zum Kaufzeitpunkt nicht bekannt und somit nicht Teil des Kaufvertrages (Wobei den Ärger wird der Verkäufer haben). Hinzu dürfte kommen, dass in CH zumindest der private Weiterverkauf und Weiternutzung auf anderer/neuer HW von SW Lizenzen (Welche auch für den privaten Nutzer gedacht sind) zulässig ist, bzw. voraussichtlich sogar ein Recht des Käufers darstellt. Da haben ja auch einige Spielehersteller sich schon Probleme eingehandelt (in D). Aber wie gesagt, dazu wird es wohkl mal einen Musterprozess brauchen, wenn sich MS CH auf diesen überhaupt einlässt. Ärgerlich ist es für den Kunden aber sowieso, da er sich dann mit dem MS Support rumärgern muss. Ich hoffe viele Kunden machen dies auch. Gruss Daniel

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schad
01.03.2013
Die Office Programme können heruntergeladen werden und auf DVD gebrannt werden, ist günstiger wie Sicherheits DVD zu bestellen, dabe wird einem auch der Key angegeben. Damit kann man das Office mit hilfe der Telefonischen Freischaltung auch wieder neu Installieren. Bei Win 8 habe ich den Key zwar ausgelesen, habe Win 8 aber noch nicht wieder Installiert. Sollte aber mit Tel freischaltung auch gehen.